DB Museum Nürnberg: Heikler Auftrag Film

#1 von konstanz , 08.01.2018 17:04

Hallole ,

ein interessantes Filmchen
https://www.youtube.com/watch?v=SPpx--MR_i8

Grüßle Horst


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Gut ist nicht gut genug, solange man es selber verbessern kann.


 
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RE: DB Museum Nürnberg: Heikler Auftrag Film

#2 von Udo , 08.01.2018 20:32

Hallo,

jetzt wissen wir es: Bruch am Pantographen - kalt Löten mit Lötpaste aus der Zahnmedizin.

Interessanter Film.

Schönen Gruß
Udo


 
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RE: DB Museum Nürnberg: Heikler Auftrag Film

#3 von modellbahner , 10.01.2018 19:30

Die Idee mit dem Stift am Sandksten der V90 war ganz gut.
Ich hätte den Stift in die Bohrungen eingepresst.
Das setzt natürlich voraus , dass die Bohrungen dafür exact sitzen.



 
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zuletzt bearbeitet 10.01.2018 | Top

RE: DB Museum Nürnberg: Heikler Auftrag Film

#4 von caepsele , 10.01.2018 21:27

UHU ist ein Alleskleber - aber kein Klebstoff! Warum nicht gleich den Epoxi?! Wenn richtig angewendet fällt der Rest der Lok auseinander - aber die Klebung nicht!


 
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RE: DB Museum Nürnberg: Heikler Auftrag Film

#5 von modellbahner , 10.01.2018 21:54

Das ist doch das Problem .
Die Restauratorin wollte ja keine dauerhaft feste Verbindung.
Vielleicht hätten sie es mit ein wenig Schraubensicherung versuchen sollen.



 
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RE: DB Museum Nürnberg: Heikler Auftrag Film

#6 von maeflex , 10.01.2018 22:04

sorry, das verstehe ich nicht.
Wenn das Ding fest dran war, dann gehoert es auch wieder fest dran.
oder habe ich da was falsch verstanden ?

einen schoenen Abend.


 
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RE: DB Museum Nürnberg: Heikler Auftrag Film

#7 von MS 800 , 10.01.2018 22:50

Hallo, Roland u.a.,

die Frage ist ja hier zunächst einmal, WIE es ursprünglich dran war. Ich vermute stark, dass eine DB-Werkstatt (Bw oder AW) diese Verbindung durch Weichlöten hergestellt hat. Das ist zwar für ein Modell, das vorsichtig behandelt wird, ausreichend, aber nicht richtig belastbar.

Und genaus das dürfte jetzt zu dem Problem geführt haben. Eine Lötverbindung wurde durch einen wie auch immer gearteten Umstand (z.B. Anrempeln) zerstört.

Wollte man wieder Löten, müsste in der Umgebing der Lötstelle der Lack weg, da Löten nur auf blankem Metall funktioniert. Für den Sandkasten hieße das vermutlich, dass er vollständig entlackt werden müsste und an der Lok zumindest ein größerer Bereich. Lack ab ist für Restauratoren aber aus mir unmittelbar verständlichen Gründen ein echtes No-Go. Metalle, Lote, auch Kunststoffe, ändern sich kaum - aber Lacke, oje. Was sich da Jahr für Jahr tut, ... Ich gebe nur ein paar Beispiele:
a) Raus mit den Lösemiitteln -> Umstrellung auf Wasserlacke
b) Keine Farbpigmente, die Blei, Quecksilber oder Cadmium enthalten, wobei das die schönsten Farben im Bereich Gelb bis Rot waren
c) Raus mit den aromatischen udn den Azo-Verbindungen aus den organischen Farbstoffen
d) ...

Was glaubt Ihr, warum heutzutage fast nur noch schwarze, graue und silberne Autos rumfahren - etwas Weißes oder irgendiwie Rot-Ähnliches ist das Höchste der Gefühle? Die Auflagen für eine Großlackiererei, wie es die in den Autowerkren nun mal sind, werden - einerseits berechtigt, andererseits aber auch bedauerlich - immer extremer. Da haben die keine Lust dazu, auch noch über Irgendwelche möglicherweise problematischen Farbtönen zu stolpern. Dann dekliniert man einfach das schwarz-, grau-, braun-, silber-Soektrum von Aa bis Zz durch. Wenn es was "Lebendiges" sein soll, kann man ja mal ein wenig in Richtung blau oder grün experimentieren.

Also muss der alte Lack dran bleiben, so gut es geht und somit heißt die Verbindungsmethode der Wahl Kleben oder Schrauben - oder beides.

Das mit dem Stift war m.E. schon mal keine schlechte Idee, aber zu kurz gedacht. Warum nicht ein Gewindestift, den man mit einem Gewindeeinsatz aus Polyamid in den Sandkasten schraubt und diese Grupope dann auf die gleiche Weise in die Lok? Das hält ohne weiteres Klebergedöns - an die Modelle geht bzw. kommt ja niemand direkt dran, der versuchen würde, den Sandkasten abzuschrauben, aber diese Verbindung ist von Befugten jederzeit rückstandsfrei wieder lösbar.

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Als Kinder haben wir uns am Rattern unserer Züge auf den Blechschienen erfreut ... heute brauchen Sie dazu Sounddecoder.


 
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RE: DB Museum Nürnberg: Heikler Auftrag Film

#8 von Gelöschtes Mitglied , 11.01.2018 08:10

Moin,

die Frage ist immer zunächst, ob ich konservieren, restaurieren oder reparieren möchte. Konservierung ist reine Zustandserhaltung: Niemand kommt auf die Idee, das Kolosseum in Rom wieder komplett aufzubauen - die Ruine wird einfach erhalten. Reparieren scheidet hier bei dieser lok aus, weil sie gar nicht funktionstüchtig ist. Eine Reparatur wird auf Nachfertigungen, Neuteile oder gar technische Anpassungen gar nicht verzichten können.
Bei der Restaurierung scheiden sich die Geister: Ob ich den Sandkasten nun anklebe, um Farbverlust durch Weichlöten zu vermeiden, oder ob ich ihn mittels Stift befestige, ist eigentlich einerlei, denn beide Lösungen
verändern die Substanz des Modells, während die äußerliche Optik beibehalten wird. Dass der Sandkasten überhaupt abgefallen ist, liegt sicherlich an einer ursprünglich schlechten Befestigung.

Was heisst das nun für uns in der Praxis? Wenn ich eine SLR 800 bearbeite, das zerbröselte Fahrgestell durch einen Nachbau von Ritter ersetze und das pestige Gehäuse von innen mit einem Korsett aus Blechstreifen stabilisiere, die Reste des Originallacks entferne und eine Beschichtung mit optisch gleichartigem, aber chemisch garantiert nicht originalen Lack vornehme, dsann erhalte ich am Ende eine schöne Lok, die auch einsetzbar ist. Ist sie aber repariert oder restauriert?
Wenn ich sie dagegen nur konserviere, liegt ein Haufen Brösel unter einer Käseglocke, aber das ist nicht der Sinn einer Lok: Das kann man gerne mit den Knochen eines Sauriers machen!

Automuseen gehen mittlerweile dazu über, alte und vollständig erhaltene Fahrzeuge gar nicht mehr zu restaurieren, sondern nur noch als solche zu erhalten, um für die Nachwelt echte Originale zu überliefern.

Da kann man sicherlich lange darüber diskutieren und für jede Meinung gibt es gute Begründungen!

Martin



   

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Hurra, hurra, der neue "Koll 2018" ist schon da !

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