Hallo,
Hallo Botho + @ All:
zu dem Thema Spielwaren-Ehmann und Behle kann ich auch etwas beitragen.
Die alte Filiale der Familie Ehmann lag, wie Botho schon richtig schreibt an der Ecke Kaiser-/ Gr. Marktstraße, schräg gegenüber des Mitbewerbers "Angersbach". Spielwaren Ehmann war dort ein sehr gut besuchtes Geschäft, in dem ich mir als Kind die ersten Wiking-Modelle aussuchen durfte. Der Alte Hr. Ehmann war mit meinem Vater sehr gut befreundet und ich erinnere mich noch als Kind, daß Ehmann und Papa in unserem Büro oft stundenlang bei "Flüssigbrennstoff" und qualmenden Zigaretten (so kam es mir als Kind vor) dort saßen und über das Geschäft, Land, Leute und die Welt fachsimpelten. Ja in den 60ern ging das noch und die Welt drehte sich ein wenig langsamer.
Da die Firma meines Vaters als einer der beiden Feuerwerksgroßhändler im Rhein-Main-Gebiet den Ehmann mit Ware belieferte, war der gegenüberliegende Angersbach natürlich "feindliches Gebiet".
Eines Tages war Ehmann-Junior soweit in die Firmenspitze mit aufzurücken. Er wollte seinen eigenen Stempel aufdrücken (Gemeint ist der Hr. Ehmann, der bis zum Ende der Vedes-Filiale in der Gr. Friedberger tätig war). Sicher, die Geschäfte liefen in den geburtsstarken Jahrgängen sehr gut, der alte Ehmann meinte immer (und daran erinnere ich mich genau) daß ein Laden nur gut läuft, wenn die Leute sich mit dem Hintern aneinander drücken. Das war Ehmann Junior aber nicht genug, er wollte mehr. Sein und mein Vater haben ihn eindringlich vor zu großen finanziellen Abenteuern gewarnt, es hat leider nichts genutzt. Einen Steinwurf entfernt eröffnete er ein hochmodernes Spielwarengeschäft Kaiser- / Ecke Frankfurter Straße. Er träumte immer von Rolltreppen, die seien seiner Meinung nach Ausdruck für wahre Kaufhausgröße. Nun die bekam er ja und davon gleich zwei, sodaß von jeder Straße aus der Kunde "nach oben fuhr". Anfangs lief das große neue Geschäft auch ganz gut, obwohl man sich schon ein wenig "verlief", aber nach dem Pillenknick sackte es ab. Der Laden war einfach zu groß geraten, zu unpersönlich, keine Atmosphäre mehr. So dauerte es auch nicht mehr lange, bis Spielwaren Ehmann unter die rettenden Arme der Behle-Gruppe schlupfte und somit auch Teil des Vedes-Verbundes wurde. Ehmann Junior blieb noch viele Jahre als Geschäftsführer tätig, jedoch nicht mehr eigenständig. Hr. Ehmann und ich haben bis kurz vor dem Ende in der großen Friedberger immer mal wieder über alte Zeiten geplaudert. Lang ist's her.
Botho, Du hast noch drei kleinere Händler in Offenbach vergessen: Spielwaren Pech (Nähe Mathildenplatz) und Elektro-Rösler in OF-Bürgel und später dann Spielwaren Kirchner.
Aber Hilser, Eisen-Schneider und Ehmann, daß waren schon die Läden wo wir Jungens uns die Nasen platt drückten.
LG
Wikingjäger