Ich habe am 01.01.1986 bei Behle in der Kaiserstrasse meine Ausbildung zum Spielwareneinzelhandelskaufmann, Fachrichtung Modellbahn, begonnen und war noch bis 1994 bei Behle angestellt. Wenn ich meinen Freunden erzählt hatte was ich arbeitete, führte das immer zu einem leichten Schmunzeln. Spielwaren in der Kaiserstrasse verkaufen? Jaja, was waren denn das für Spielwaren? Aber manchmal waren schon recht interessante Kunden dabei. So hatten wir einen "Stammkunden" aus der Kaiserstrasse (von weiter oben am Bahnhof), welcher gerne mal seine Damen vorbeischickte um Ersatzteile für seinen am Wochenende geschrotteten Graupner-Heli zu holen (was uns natürlich im Sommer besonders gefreut hat wenn die Mädels passend zum Wetter gekleidet waren). Auch kann ich mich noch an ein Handgemenge mit einem Kunden erinnern der darin gipfelte, daß das Team von der Douglas Filiale gegenüber im BFG-Hochhaus das SEK vorbeischickte weil die dachten wir sind überfallen worden.
Charles muß das Unternehmen kurz vor mir verlassen haben. Als ich meine Ausbildung begonnen habe, war ein gewisser E.L. Filialleiter. Später ist dann noch P. K. nachgerückt, der vorher lange Zeit in der Filiale GF (Große Friedberger) eingesetzt war. Da war ich aber selbst schon nicht mehr in der Kaiserstrasse. Ich bin dann zur damals neueröffneten Filiale im MTZ gewechselt und war dort lange Zeit als stellv. Filialleiter eingesetzt. Die Filialleitung dort oblag übrigens einer Frau, D. H.. Die Filiale MTZ war zwischendurch mal längere Zeit geschlossen. Nebenan im Dessous-Laden gab es ein Feuer. Die Polyester-Sachen qualmten recht ordentlich und die Rauchentwicklung hat dann auch den Behle-Laden in arge Mitleidenschaft gezogen, so daß dann komplett renoviert werden musste. Später ist der Laden dann noch an einen anderen Platz weiter oben im MTZ umgezogen. Die Filiale war aber nur über eine lange Rolltreppe zu erreichen, was dem Umsatz nicht unbedingt förderlich war. Zuletzt wurde dann nochmal in einen neuen Bereich im MTZ umgezogen. Zwischendurch war man noch auf einer Interrimsfläche. Kann sein das das aber schon zu Faix-Zeiten war. B. V., ein ehemaliger Behle Mitarbeiter, ist dort meines Wissens nach noch immer Filialleiter. Die andere von Behle übernommene Faix-Filiale im Hessen Center wurde zwischenzeitlich geschlossen.
Später habe ich dann noch bei der von Behle übernommenen Filiale in Ludwigshafen (ehemals RALA) gearbeitet, aber das ist ein anderes Kapitel. Übrigens gab es noch, wenn auch nicht allzu lange, eine recht große Filiale im Nordwestzentrum. Zwischendurch waren wir auch an diversen Orten mit Sonderverkäufen aktiv. So kann ich mich an einen Verkaufsstand auf der Buga erinnern. Auch gabe es im Winter einen Stand auf dem Gelände des Palmengartens. Dort haben wir dann auch regelmäßig eine LGB-Bahn fahren lassen, nicht selten im Schnee. Allerdings war das oft eine recht kühle Angelegenheit. Zwischendurch sind wir immer mal wieder in den Palmengarten zum Aufwärmen geflüchtet. Und natürlich die legendären Verkaufsstände auf der IAA, wo die Sondermodelle und zahlreiche andere Fahrzeuge verkauft wurden. Die Geschäfte der Mitbewerber, allen voran Hobby Haas und Spielzeugkiste, sind mir noch in guter Erinnerung. Zumal wir dort regelmäßig die Preise auskundschaften sollten und an Hr. Ehmann berichten mussten.
Anbei ein paar Bilder von Fahrzeugen aus meiner Sammlung von Behle Sondermodellen, darunter auch die bereits erwähnten BMW Sondermodelle zur IAA. Wir Azubis durften damals in den Katakomben der Behle Filiale Kaiserstrasse die bestellten Modelle verpacken und and die Besteller versenden. Die Bestellungen kamen damals noch telefonisch, per Post oder Fax zu uns. An Internet war nicht zu denken.
danke Reinhard für den ausführlichen Bericht. Als Frankfurter sind mir natürlich alle drei aufgeführten Geschäfte ein Begriff. Ich bin als Kunde später zur Spielzeugkiste gewechselt, da der dortige Mitarbeiter meine Wünsche immer gut erahnt hat und mich rechtzeitig auf "Sondermodelle" aufmerksam gemacht hat bzw. die Modelle schon für mich reserviert hatte.
Es ist schon traurig, dass mit dem Geschäft Meder auf der Bergerstraße nur noch ein Modellbahnladen übrig geblieben ist. Leider ist die Parkplatzsituation dort recht schwierig und so fahre ich inzwischen lieber nach Mainz, als quer durch die Innenstadt.
Das in einer Stadt mit 700 000 Einwohnern kein weiterer MOBA-Laden ist, ist schon recht seltsam.
Grüße aus Frankfurt Konrad
Märklin HO seit 1954 - bevorzugt Epoche I - III Fahre analog (M-Gleis) und digital (C-Gleis) auf einer Anlage
Es ist schon traurig, dass mit dem Geschäft Meder auf der Bergerstraße nur noch ein Modellbahnladen übrig geblieben ist. Leider ist die Parkplatzsituation dort recht schwierig und so fahre ich inzwischen lieber nach Mainz, als quer durch die Innenstadt.
Das in einer Stadt mit 700 000 Einwohnern kein weiterer MOBA-Laden ist, ist schon recht seltsam.
Grüße aus Frankfurt Konrad
Hallo Konrad ,
...dafür gibt es in Frankfurt , aber im Gegensatz zu weiten Teilen des Landes , eine recht große über das Jahr laufende Modellbahnbörse in der Jahrhunderthalle / Höchst ... die Einkaufsgewohnheiten haben sich eben massiv geändert .
Gruß Andreas
Modellbahn der 60er Jahre,Werbemittel,Gleispläne,Schauanlagen...und FALLER/Vollmer/WIAD Modelle ; https://gleis3601.tumblr.com/
Reinhard, ich war schon zu früher Zeit (späte Vierziger) Behle-Kunde in Frankfurt, mit der Tram 16 kam ich schon als Junge dorthin. Dann war bald Schluss mit 00/H0 und der Motorsport begann. Hier traf ich Rolf Ehmann jr. -wir fuhren zusammen zuerst in der Scuderia Offenbach und später bei Rodgau-Racing. Rolf hatte die volle finanzielle Unterstützung seines Vaters, das war die Zeit des Ehmann-Engagements in Offenbach. Dann war aber plötzlich Schluss -und von Rolf habe ich erst dann wieder etwas gehört, als er in einem Geschäft auf der Zeil(?) tätig war. Schöne Zeit wünscht Botho
zum Thema Behle und die späten 1940er. Hier ein Foto der Belegschaft von Behle aus dem Dezember 1949 :
Der verschmitzt lächelnde Herr rechts zwischen den Damen ist hier nochmals im Fachgespräch mit dem "Vertriebsingenieur" der Firma Fleischmann zu sehen.
Dabei wurde das Problem mit den metallenen Radreifen erörtert, die auf den (schrumpfenden) Kunststoff-Radsternen nach einer gewissen Laufzeit nicht halten wollten, was vornehmlich bei Dampflok-Modellen passierte.
Wer meine Chats kennt, hat wahrscheinlich schon erraten, dass es sich bei dem "Kittelträger" um mein Väterchen handelt, der neben seinem Studium sich ein paar D-Mark bei Behle verdient hat, die er aber wahrscheinlich zu einem grossen Teil wieder im Geschäft gelassen hat
Viel Spaß beim Blick in die Vergangenheit, die - laut Aussage meines Väterchens - zwar nicht so hektisch, aber auch nicht so rosig war ("ausser, dass man halt jünger war, da ist fast alles rosa"), wünscht Euch
die Fotos gefallen mir sehr gut! Vielen Dank dafür. Allerdings bin ich mir sicher, dass das obere Foto nicht vor 1951 gemacht worden sein kann. Zwischen den beiden Herren in der letzten Reihe sind einige Fallermodelle zu sehen. Die große Kirche rechts ist erst 1951 auf den Makrt gekommen.
Danke für den Hinweis, denn das Erscheinungsdatum der Faller-Kirche kenne ich nicht. Das Datum habe ich von der Beschriftung auf der Rückseite des Bildes (Advent 1949).
ein " guter " Hinweisgeber dürfte auch der MÄRKLIN Werbeaufsteller für das MMBK - Sortiment bieten , welcher sich leicht links , an einem Pfeiler befindet ... sein frühestes Erscheinen ist mir aber auf die "Schnelle" nicht bekannt ...
Sofern beide Foddos recht zeitnah zusammen liegen ?... dürfte eher mindestens 1952 der Fall sein , da es ab da erst GFN Spur H0 Modelle gab...
Gruß Andreas
Modellbahn der 60er Jahre,Werbemittel,Gleispläne,Schauanlagen...und FALLER/Vollmer/WIAD Modelle ; https://gleis3601.tumblr.com/
... ein weiterer " Beleg " für die zeitlich "falsche" Foto Beschriftung ( Advent 1949 ) - dürfte in der Aussage des Fotos liegen ... bei SCHUCO gab es erst ab 1951 wieder NEUHEITEN nach dem Krieg ... die SCHUCO Werbe Tafel " Wunder der Technik " ist erst seit 1952 bekannt , etwa beim Schaufenster Modell des S.- 4012 Autos ... davor war der Werbeslogan SCHUCO - Patent . Quelle :
Rudger Huber , Die Schuco-Story
Das sollte dich aber keinesfalls abhalten , solcherart Fotos zu veröffentlichen ;-)
Gruß Andreas
Modellbahn der 60er Jahre,Werbemittel,Gleispläne,Schauanlagen...und FALLER/Vollmer/WIAD Modelle ; https://gleis3601.tumblr.com/
* Spiel- Leder- u. Schreibwaren Kämmerer, Ffm-Süd (Sachsenhausen) Schweizer Str. *
Hallo zusammen,
dieses Frankfurter Geschäft kenne ich von früheren Moba-Einkäufen aus den 60/70er Jahren. Von aussen recht unscheinbar, zwei kleine Schaufenster, dazwischen die Eingangstür, war der Laden sehr gut sortiert.
In dem linken Fenster war eine kleine Märklin-Anlage mit Hamo Strassenbahn zu sehen, die aus mehreren " Modulen " bestand, die genau auf die Auslagenfläche zugeschnitten waren.
Bei EBay sind öfters Märklin-Sachen dieses Händlers zu finden, so auch dieses Mal:
Liebe FAM-Gemeinde, als "alter Bockemer" möchte ich doch hier noch schnell ein Denkmal für die drei Modellbahnläden in der und um die Leipziger Straße errichten. Lange Zeit gab es dort zwei Läden, in denen Modellbahnen gehandelt wurden: Haushalt Peikert, ein Laden, in dem zwei Brüder Geschirr, Besen, Töpfe und Pfannen und ganz viel Eisenbahn feilboten. Dort habe ich, als ich endlich selbst Geld verdiente, unter anderem eine E 94 (3022) gekauft. Der Laden unseres - also meines Vaters und meines - Vertrauens aber war "Treffpunkt der Bastler - Gerd Riedel". Der gleichnamige Inhaber und seine Frau hatten erst einen Laden in der Leipziger, in etwa gegenüber der Einmündung Juliusstraße, der in den einstöckigen Resten eines bombardierten Hauses residierte. Dort haben mein Vater und ich eine Menge Geld gelassen. Nachdem meine zweite Lok überhaupt eine E 63 (3002) war, wollte ich (11) eine Oberleitung haben, und so ließ sich mein Vater überreden, jede Woche 10 Mark in Masten und Fahrdraht zu stecken. Es dauerte eine Weile, aber es machte Spaß, immer ein Stückchen weiter Zweizugbetrieb machen zu können. Riedel kannte sich bestens mit Märklin, aber auch mit Fremdfabrikaten aus. Als er in den 1960er Jahren richtig gut Geschäfte machte, zog er in einen Neubau mit Laden in der Friesengasse um. Der war zwar größer als der alte, lag aber etwas außerhalb der dichten Einkaufszone, wenn auch näher an unserer Wohnung. Riedel verkaufte uns u.a. eine von ihm montierte 3923 - E 18 blau - und mir später einen Bausatz 3905 - BR 23 -, den ich auch selbst zusammengebaut habe. (Bin ich heute noch stolz drauf. Fährt immer noch.) Später kam noch der von Charles weiter oben kurz erwähnte Behle-Laden dazu, ebenfalls in der Leipziger, praktisch schräg gegenüber vom Peikert. Heute gibt es schon lange keinen der drei Läden mehr. Natürlich bin ich nicht im Traum darauf gekommen, einen der Läden von außen oder gar innen zu fotografieren. sodass ich Riedel nur durch den von Märklin angebrachten Adress-Aufkleber auf dem 3905-Karton dokumentieren kann und Peikert überhaupt nicht. Man beachte die unterschiedlichen Modell-Angaben 3905 von den Verpackern und 3005 vom Vertrieb:
wie ich eben deinen Beitrag lese werden Erinnerungen an diese Läden wach, Bilder längst vergangener Zeiten sind wieder präsent.
Das Geschäft von Riedel, meine, dass der als " Treffpunkt der Bastler " bekannt war, kenne ich aus den späten Fünfziger Jahren - habe öfters vorm Schaufenster gestanden. Nebendran, ebenso ein Behelfsbau, befand sich ein kleines Lokal, eher " Bratwurstbude ", dessen Besitzer mein Vater kannte.
Das andere Geschäft mit den Haushaltswaren hatte seitlich eine Schaufenster-Passage, wo u.a. Wiking-Autos zu sehen waren.
nachdem wir nun fast alle (ehemaligen) MOBA-Läden in Frankfurt erwähnt haben , möchte ich noch auf eine ehemalige Bezugsquelle aufmerksam machen.
Wenn man die Münchnerstraße lang lief und an der Ecke Elbestraße Richtung Main abbog, war ein Trödelladen (Schumann).
Dort lagen im Schaufenster immer second Hand MOBA Angebote und ich habe oft sehrsüchtig davor gestanden.
Grüße aus Frankfurt Konrad
Hallo Konrad,
der ehemalige Laden von Dr. Schumann, ehemals Leipzig, war mir auch bekannt, bin dort oft vorbeigekommen auf dem Weg vom Bahnhof in die Innenstadt.
Erinnere mich an Unmengen schlecht gekleber Faller Bausatzhäuser. Vor Weihnachten war die Auswahl an Märklin beträchtlich
Ich habe sogar einiges da eingekauft.
Allerdings waren die Geschäftspraktiken, naja, der Doktor war ein Fuchs.
Bei Ankauf zog er als Bewertungsgrundlage ältere Kataloge mit den niedrigeren Preisen hinzu, beim Verkauf schaute er in den neuesten Katalog mit aktuellen höheren Preisen ...
Übrigens gab es in der Münchner noch " Werken und Freizeit ". Eigentlich ein Bastelbedarfs-Laden, der zeitweilig Rokal-TT, Arnold rapido und Minitrix verkaufte.