Moin in die Runde,
Zitat von tug_baer im Beitrag #1
Übrigens: Wer kennt heute noch die (hier wiess dargestellten) Gerätschaften auf den Dächern ???
(ich erinnere mich noch gut, wie Vater das Teil oben ausrichtete und ich von unten "Meldung machen musste" , ob die Richtung stimmt).
Die meisten hier im Forum dürften aus einer Zeit stammen, bei der ihnen der "terrestrische Empfang" durchaus noch ein Begriff ist ;-).
Nebenbei bemerkt, an den Dachspargeln sieht man gut, daß es die Hersteller damals schon nicht so genau nahmen in der Umsetzung. Oder die Verantwortlichen waren weltfremd genug, nicht zu wissen, was da auf den Dächern stand ;-). Schließlich konnte man sich "damals" ja noch den Handwerker leisten...
Die Methode "nach links, Vaddern" war übrigens damals schon eher was für die spätere "Geiz-ist-geil"-Fraktion. Ich hab' anfangs der 80er als RFT-Lehrling jedes Monat noch mehrere so Teile auf's Dach geschraubt. Da gab es hervorragendes und damals recht sperriges "Spielzeug", mit dem man die Antennen sorgsam einmessen konnte. Nur das Hochschleppen des Messkoffers in die Dachböden war oft eine Tortur *g*. Und dann mit der Kabeltrommel durch's halbe Haus, weil Akkugeräte waren damals noch ein Fremdwort und so ein Mast wollte ja irgendwo festgerödelt werden. Der "Supergau" war dann, wenn das Signal recht schwach war oder alle Bewohner des Hauses Empfang und Dose in "ihrem" Zimmer haben wollten. Die Dosen machte in der Regel ja der Elektriker, das "Kabeläffchen" *rotfl*. Aber Steckdose in den Spitzboden für einen Verstärker, das war durchaus unsere Aufgabe. Dann konnte man erst mal gucken, wie man da Strom nach oben brachte...
BTW: Vorbildtreue... - bei den Herstellern hatte es sich fast nie (es gab Ausnahmen, Kibri, glaube ich...) herumgesprochen, daß da in der Regel _zwei_ Antenen auf dem Dach standen! Eine für VHF, Kanal 1-12, und eine für UHF, Kanal 21-68. Und dieser schöne Fächer ist halt nur für UHF,
UHF-Antenne. Weil dieses Signal horizontal versendet und empfangen wurde. Während VHF genau um 90° gedreht den Empfang vertikal hatte,
VHF Antenne. in manchen Gegenden, je nach Sendestärke, genügte auch einfach ein Stab obenauf, ähnlich einer Funkantenne. Aber dreidimensional waren Antennenanlagen eigentlich immer...
Die Mitleser aus den ehemaligen "Neu-Fünf-Landen" waren da quasi "examiniert" darin, Antennen selbst aufzubauen ;-). Man konnte ja dem Techniker vor Ort, abgesehen von den Wartelisten, bis mal einer erschienen wäre, ja schlecht erzählen, man hätte die Antennen gerne so gerichtet, daß man ARD und ZDF auch gucken kann *rotfl*. Ich kenne einige aus der lieben Verwandtschaft "im Osten", die sich die Antenentechnik sogar aus dem Westen besorgten, bzw. besorgen ließen. Erstens waren Fuba und Co. technisch besser... - und man bekam sie auch physisch, wenn auch zu für DDR-Verhältnisse horrenten Preisen.
Aber auch bei uns im Westen war es so, ich wohnte ja damals im sogenannten "Grenzlandgebiet", DDR 1 und 2 waren durchaus an vielen Orten empfangbar, wenn man die Antenne entsprechend ausrichtete. Und "ein Kessel Buntes" am Samstag abend war durchaus eine Alternative zu Kuli und Carell. Auch lief so mancher recht gute Spielfilm, vor allem auf DDR 2. Man hatte ja damals nicht so wirklich viel Auswahl ;-). Und wenn man sich mal wieder richtig schief lachen wollte, schaltete man eben den Edi Schnitzler ein und zog sich seine Tiraden rein...
Gerade so am Rande des Fichtelgebirges und in den Frankenwald hinein hatten wir etliche Kunden, die sich auch das Equipment für "van Drüben" aufs Dach schrauben ließen. Nur fuhr im Gegensatz zum Bruderstaat weiter östlich keiner aus der Firma "Horch&Guck" herum, um zu eruieren, wohin die Antennen zeigten...
meint grüßend
Roland