Konstruktives an der 1347 - Die Sache mit der Masse

#1 von Ochsenlok , 27.06.2011 20:31

Hallo zusammen,

da ich in letzter Zeit einige 1347er (Bügelfalten) zerlegt und aufgearbeitet habe (die an der ich jetzt dran bin, hält den Rekord - sie wartet seit 1994 bei mir auf die Wiederinbetriebnahme und war schon als Ersatzteilspender teils ausgeschlachtet worden; aber es kamen einige unvorhergesehene Ereignisse dazwischen), habe ich mir mal die Mühe gemacht, die verschiedenen Versionen gewichts- bzw. massemäßig unter die Lupe zu nehmen. Immerhin ist die Traktion - sprich die nutzbare Zugkraft am Haken - die Hauptaufgabe einer Lokomotive ! (Danach kommt direkt die Freude, die sie uns beim Zuschauen dabei macht ).

1. Version: mit Metallgehäuse, Metalldrehgestellen und einem Bleigewicht: Gesamtmasse stolze 500 Gramm, davon 302g als Reibungsmasse am Triebgestell genutzt.
Schwerste 3 Teile sind: Gehäuseoberteil (172g; 50% genutzt für Traktion), Bleigewicht hinten (60g), Rahmen (97g, zu50% genutzt). Diese drei Teile machen allein 64% der für die Traktion nutzbaren Reibungsmasse aus, nimmt man den Motorblock dazu, so sind es bereits 85% (ohne Räder, Achsen, Zahnräder und Kleinteile).
Zugkraft bei Haftreibkoeff. 0,5 (neue Haftreifen): ca. 144cN bei 7cN Achslagerreibung (gerechnet). (1cN = 1/100N entspricht der Gewichtskraft von 1g Masse).
Die Metalldrehgestellblenden wiegen zusammen 46g, was immerhin die Hälfte des Rahmens ausmacht, allerdings wird auch nur eines davon für die Zugkraft genutzt.

2. Version: mit Metallgehäuse, K-Drehgestellen (je 4,5g) und einem Bleigewicht: Gesamtmasse immer noch 464 Gramm, davon 284 g als Reibungsmasse am Triebgestell genutzt.
Schwerste 3 Teile sind die gleichen: Gehäuseoberteil (172g, 50% genutzt), Rahmen (97g, zu50% genutzt), Bleigewicht hinten (60g), .
Zugkraft bei Haftreibkoeff. 0,5 : ca. 135cN bei 6cN Achslagerreibung.

3. Version (als 4337): mit Kunststoffgehäuse (nur noch 25g), K-Drehgestellen und zwei Bleigewichten: Gesamtmasse 352 Gramm, davon 245 g als Reibungsmasse am Triebgestell genutzt.
Schwerste 3 Teile sind jetzt: Rahmen (97g, zu50% genutzt), Bleigewicht hinten (60g, auf Triebgestell), Bleigewicht vorne (36g, ganz vorne auf Rahmen, daher Ausnutzung dieses Bleigewichts etwas über 100%).
Zugkraft bei Haftreibkoeff. 0,5 : ca. 120cN bei 5cN Achslagerreibung. Das sind noch etwa 82% der ursprünglichen Zugkraft von Version 1, bei 30% Gewichtsreduzierung.

Unverändert blieben bei allen drei Versionen die Massen von Motor (32g) und Getriebe-Achslagerblock (30g), sowie der Achslagerblock des Laufgestells (20g), der für die Traktion aber nicht genutzt werden kann.
Wenn auch die Gesamtzugkraft beim "neuen" Modell (ab1971) deutlich schlechter ausfällt als bei den Vorgängern, so ist die Nutzlastverteilung jedoch etwas günstiger: hier werden 70% der Gesamtmasse für die Traktion genutzt, bei Version 1 nur 60% und bei Version 2 ca. 62%. Bei Fahrten in Steigungen sehen die Verhältnisse bei Versioin 1 u. 2 gegen 3 etwas ungünstiger aus, weil hier die höhere nicht genutzte Masse voll in die Berechnung des Hangabtriebs (der die Zugkraft vermindert) eingeht.

So - diesmal war es viel Text und keine Bilder; ich hoffe, es hat nicht so arg gelangweilt.
Wenn sich jemand für weitere Details interessiert, hänge ich gelegentlich gerne noch die zugehörige Tabellenkalkulation an.

Viele Grüße
Dennis


 
Ochsenlok
Beiträge: 2.772
Registriert am: 03.04.2010

zuletzt bearbeitet 28.06.2011 | Top

   

Kupplungsdeichselproblem, bei alten D-Zug Wagen

  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz