Stromlinien-Lok BR 05 mit Märklin double-clockwork in Spur 0

#1 von Udo , 23.08.2017 20:14

Hallo,

zum Anfang gab es eine Holzlokomotive der Stromlinien-Lok BR 05 in der Größe für Spur 0, die ich früher mal bei eBay gekauft hatte. Gebaut hatte sie der Bruder eines der Lokomotivführer der 05. Er war von Beruf Tischler und bekam es ganz ordentlich hin. Sein Bruder ergänzte dann die Armaturen im Führerhaus, weil er sich damit gut auskannte.

















Es war schon immer mein Wunsch, so eine Lokomotive aus Blech zu bauen. Hier mal ein Foto vor dem Betriebswerk.



Ich sammle hauptsächlich Eisenbahnen mit Uhrwerk-Antrieb (oder elektrische Loks mit Oberleitungs-Stromabnahme) und deshalb war es klar, dass diese Stromlinienlok mit Uhrwerk angetrieben werden sollte.

Da aber ein Uhrwerk für diese riesige Lok, die ich maßstabsgerecht bauen wollte, in der Kraft wohl nicht ausreichen würde, dieses Fahrzeug zufriedenstellend zu bewegen, fiel mir Märklin ein, die um 1908 einige Loks mit einem doppelten Uhrwerk, dem double-clockwork, ausgestattet hatten.

An so ein double-clockwork zu gelangen, ist im Prinzip unmöglich, und so habe ich versucht, zwei gleiche Märklin-Uhrwerke zu kaufen bzw. einzutauschen. Das war nicht so einfach, aber letztendlich hatte ich insgesamt drei fast neuwertige Uhrwerke, die sekundengenau gleich abliefen. Was ich bisher nicht weiß, aus welcher Märklin-Lok diese Uhrwerke stammen. Kann mir jemand einen Hinweis geben ?













Hier sind nun die zwei zu verarbeitenden Uhrwerke. Eine Achse ist schon demontiert, und das zweite Uhrwerk wird schräg hochgelegt.



Nun ist es so, dass man versuchen muss, die beiden Uhrwerke so eng wie möglich zusammenzulegen. Trotzdem ist das C-Laufwerk zu lang. Also muss man das Ganze beweglich machen. Zuerst habe ich mir aus dünner Pappe Elemente gebaut und geschaut, ob sie so in der Größe passen: Ausgeschnitten, abgeschnitten, drangeklebt. Iwann war dann das Optimale erreicht und die Pappschablonen wurden auf Blech übertragen und dann die Bleche passend gebogen. Hat, wie zu erwarten war, wegen der Biegung nicht sofort gepasst, aber das ist ja immer so, wenn man so etwas zusammenbaut.



Nachdem ich beide Motoren so zusammengefügt hatte, wie sie letztendlich laufen sollten, habe ich sie fixiert und von oben nach unten ein Loch zur Aufnahme einer großen Bundschraube gebohrt. Zuerst habe ich aber erst mit einem ganz langen dünnen Bohrer ein ganz feines Loch gebohrt und einen Draht eingeführt, um zu sehen, ob alles schön winklig ist. Dann wurde mit einigen Bohrern größer gebohrt, bis das endgültige Maß erreicht war. Danach alles schön entgratet und geölt. Die dicke Mutter habe ich später durch zwei dünn gefeilte Muttern ersetzt, damit ich das Spiel der beiden Motorteile ganz fein regeln konnte. Nicht zu fest und nicht zu lose.







Als nächstes wurden dann die beiden Vor- und Nachläufer gebaut und eine Aufhängung, die anders ist als üblich, um die Lok sehr gelenkig zu machen. Tatsächlich zeigte sich anschließend, dass das Fahrgestell nicht nur auf dem 8-er Kreis sich bewegen konnte, ohne zu entgleisen, es fuhr auch problemlos auf gegenseitig gesteckten runden Schienen, also eine S-Formation, und das mehrfach hintereinander. Jedoch - mit der langen Karosserie ging das später nur noch auf den 12-er Gleisen.

Fortsetzung folgt.

Schönen Gruß
Udo


 
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RE: Stromlinien-Lok BR 05 mit Märklin double-clockwork in Spur 0

#2 von ElwoodJayBlues , 23.08.2017 20:32

Die Uhrwerke sind das 920er Modell.


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RE: Stromlinien-Lok BR 05 mit Märklin double-clockwork in Spur 0

#3 von Udo , 23.08.2017 21:39

Felix, danke für den Hinweis.
Ich hatte schon so eine Vermutung; weil ich mich aber nicht mit Märklin auskenne, wollte ich nichts dazu schreiben.
Jedenfalls sind die beiden verwendeten Uhrwerke fast wie neu, während das dritte, das ich in den ersten Bildern zeige, auch recht gut läuft, aber schon benutzt worden ist, wie man am Aufzugsdorn sehen kann. Außerdem ist bei diesem Uhrwerk die Breite der Feder etwas schmäler.

Ich verstehe überhaupt nicht, wieso es solche fast unbenutzten Uhrwerke gegeben hat. Ob das eine Reserve bei den Spielwarenhändlern war ?

Schönen Gruß
Udo


 
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RE: Stromlinien-Lok BR 05 mit Märklin double-clockwork in Spur 0

#4 von geopiri ( gelöscht ) , 23.08.2017 22:27

Hallo Udo,

das ist ein sehr interessantes Projekt.
Ich bin neugierig, wie das Gestänge angelegt wird, auch mit Gelenk.... muss ja wohl?

Gruss Georg


geopiri

RE: Stromlinien-Lok BR 05 mit Märklin double-clockwork in Spur 0

#5 von Udo , 23.08.2017 22:33

Georg, nöö.
Die Lok hängt ja fast auf der Schiene, da sieht man ja fast keine Räder geschweige denn Gestänge. Nach Joha (siehe dazu Stammtisch in Witten, Stammtisch in Witten a.d.Ruhr (12) ) brauche ich eigentlich nur ein B-Fahrwerk.

Also, Gestänge habe ich schon ausprobiert, geht aber schwierig wegen dem Knick. Das kann man machen, wenn alle Treibachsen mit Zahnrädern verbunden sind. Das geht, nimmt aber Kraft weg. Und deshalb ohne Gestänge.

Dafür bekommt die Lok wie das große Vorbild zwischen der zweiten und dritten Treibachse eine Magnetschienenbremse. Die kann man eben noch so sehen. Stoppt der Zug, geht die Bremse auf die Schienen. Wird er gestartet, heben sich diese Bremsen.

Schönen Gruß
Udo


 
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RE: Stromlinien-Lok BR 05 mit Märklin double-clockwork in Spur 0

#6 von geopiri ( gelöscht ) , 23.08.2017 22:45

ja, das geht wahrscheinlich auch nicht anders..... oder?

Sag mal, nur mal so theoretisch.... würde denn ein Gestänge, Flachprofil, aus Silikon oder gutes Plastik funktionieren? Ist nur eine Frage, die Löcher bei dem hinteren Rad müssten dann etwas grösser sein um die Knickrichtungen aufzufangen? Wäre soetwas theoretisch machbar?

Gruss Georg


geopiri

RE: Stromlinien-Lok BR 05 mit Märklin double-clockwork in Spur 0

#7 von Udo , 23.08.2017 23:52

Hallo, Georg,

sicher, Plastik würde gehen, weil es flexibel ist. Aber dann ist es kein tinplate mehr. Oder du streichst das Plastik silbern an.

Wenn ich allerdings sehe, wie hier einige Eisenbahnerbauer Zahnräder einsetzen, die wie in Butter laufen, könnte ich mir bei absoluter Genauigkeit der Fertigung vorstellen, dass auch Uhrwerk-Loks mit Zahnrädern laufen könnten. Dann wäre auch ein Knickfahrwerk kein so großes Problem mehr. Andererseits gibt es genügend Beispiele dafür, dass ein C-Fahrwerk mit Uhrwerkantrieb problemlos mit Gestänge fährt. So stand es hier einmal im Forum: Es kommt auf das präzise Stickmaß an.

Schönen Gruß
Udo


 
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RE: Stromlinien-Lok BR 05 mit Märklin double-clockwork in Spur 0

#8 von Eisenbahn-Manufaktur , 24.08.2017 08:26

Zitat von Udo im Beitrag #7
......... So stand es hier einmal im Forum: Es kommt auf das präzise Stickmaß an.

Schönen Gruß
Udo


Hallo Udo, Du meintest bestimmt "Stichmaß". Ein Stickmaß benutzte meine Oma, für Ihre Deckchen...

Die Märklin-SLH und auch das Replika von Hehr kommen ohne Kuppelstangen / Gestänge aus. Sie haben sogar Räder ohne Gegengewichte. Als ich meine SLH bei Hehr bestellte, habe ich aber Räder mit Gegengewichten montieren lassen, das sieht beim Fahren deutlich besser aus, wenn bei jeder Radumdrehung zwischen Gleis und Unterkante der Stromlinien-Verkleidung kurz die Gegengewichte vorbeihuschen.

Das ist übrigens die Lok, zu der Deine Fahrwerke gehören, eine E920:


Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht!

Klaus


 
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RE: Stromlinien-Lok BR 05 mit Märklin double-clockwork in Spur 0

#9 von Udo , 24.08.2017 09:26

Hallo, Klaus,

das war ein Tippfehler von mir. Natürlich "Stichmaß".
Danke für das Zeigen der Lok.

Schönen Gruß
Udo


 
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RE: Stromlinien-Lok BR 05 mit Märklin double-clockwork in Spur 0

#10 von Gelöschtes Mitglied , 24.08.2017 10:12

Zitat von geopiri im Beitrag #6
Sag mal, nur mal so theoretisch.... würde denn ein Gestänge, Flachprofil, aus Silikon oder gutes Plastik funktionieren?


Leute, Himmel! Das sind ja viiiiel schlimmere Abwege als ich es aufzuzeigen wagte! Die Kuppelstange aus Gummi, fast so ein guter Witz wie grüner Getriebesand.
Löcher in Kuppelstangen kann man in Längsrichtung als Langloch ausführen, wenn die Stange zwei Mal parallel geführt wird. Wenn kein Spiel vorhanden ist funktioniert das gut. Man muss nur exakt bauen für einen guten Rundlauf. Das fällt bei Udos Klapperwerken aber aus und ist ja auch sinnfrei. Wie gesagt, B-Kuppler genügt bei einer vollverkleideten Stromlinie.



RE: Stromlinien-Lok BR 05 mit Märklin double-clockwork in Spur 0

#11 von ElwoodJayBlues , 24.08.2017 10:27

Ich denke, Udo hat schon Recht, auf drei Achsen zu bestehen... bei DEM Vorbild.

Und seine Art ist wohl die unkomplizierteste, zwei Uhrwerke zu koppeln.

Die Lok soll ja wohl etwas mehr ziehen als zwei Donnerbüchsen.


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RE: Stromlinien-Lok BR 05 mit Märklin double-clockwork in Spur 0

#12 von geopiri ( gelöscht ) , 24.08.2017 15:00

Zitat von joha30 im Beitrag #10
Zitat von geopiri im Beitrag #6
Sag mal, nur mal so theoretisch.... würde denn ein Gestänge, Flachprofil, aus Silikon oder gutes Plastik funktionieren?


Leute, Himmel! Das sind ja viiiiel schlimmere Abwege als ich es aufzuzeigen wagte! Die Kuppelstange aus Gummi, fast so ein guter Witz wie grüner Getriebesand.
Löcher in Kuppelstangen kann man in Längsrichtung als Langloch ausführen, wenn die Stange zwei Mal parallel geführt wird. Wenn kein Spiel vorhanden ist funktioniert das gut. Man muss nur exakt bauen für einen guten Rundlauf. Das fällt bei Udos Klapperwerken aber aus und ist ja auch sinnfrei. Wie gesagt, B-Kuppler genügt bei einer vollverkleideten Stromlinie.



Hallo JoHa,

meinst du nicht, ich wüsste dass das völliger Unsinn ist? Es war für mich nur die Frage, ob denn sowas theoretisch funktionieren würde, mehr wollte ich gar nicht wissen....

Gruss Georg


geopiri

RE: Stromlinien-Lok BR 05 mit Märklin double-clockwork in Spur 0

#13 von Gelöschtes Mitglied , 24.08.2017 18:26

Kam aber recht ernst gemeint rüber, naja, die nonverbale Kommunikation ist eine Kunst. Wenn man schreibt.



RE: Stromlinien-Lok BR 05 mit Märklin double-clockwork in Spur 0

#14 von Udo , 25.08.2017 13:34

Hallo,

es geht weiter. Heute kommen die Vorläufer und das Fahrgestell dran. Für die Vorläufer habe ich kugellagergelagerte Radsätze von Herrn Becker aus Flensburg eingesetzt. Da die Räder innen gelagert werden müssen, wurden zuerst einmal die überstehenden Achsenden vorsichtig abgefeilt. Vorsichtig deshalb, weil ein Erhitzen durch Feilen (oder Abschleifen) dazu führen kann, dass Fett der Kugellager das Kugellager verläßt.

Beim Abfeilen habe ich die Achsen in einen Holzbock eingeklemmt, also ein Gerät, dass man rechts und links mit einer Kurbel so schließen kann, dass die mittlere Achse eingeklemmt wird und das Rad oben übersteht.

Die beiden Achsen des Vorläufers und des Nachläufers haben unterschiedliche Achsabstände zueinander, im Original vorne 35 cm größer. Das habe ich auch im Modell so gemacht. Die Radsätze müssen in einem Käfig mit Oberteil und Unterteil laufen. Nach Einsatz der Radsätze werden die Käfige verschraubt. Da musste ich einiges neu machen, weil die Löcher nicht im richtigen Abstand gebohrt worden waren, was ich erst bei der Montage festgestellt hatte. Sowieso musste im Laufe des Aufbaus hin und wieder etwas geändert werden.









Die Vorläufer und Nachläufer wurden an Dreiecksnasen montiert, die wiederum mit dem Uhrwerk verschraubt waren. Durch die Befestigung der Vor- und Nachläufer ganz vorne an den Dreiecksnasen wurde eine außerordentliche Beweglichkeit der Räder erzielt. Für die Federung habe ich schmale Federbleche verwendet, die bewirken, dass die jeweils ersten und letzten Räder besonders fest auf die Schienen gedrückt werden.













Die beiden Uhrwerke müssen gleichzeitig in Gang gesetzt und gestoppt werden. Das erreiche ich mit zwei langen Stangen, die im Führerhaus enden. Der entsprechende Hebel für die Start- und Stopp-Stellung musste beim zweiten beweglichem Uhrwerk etwas verlängert werden. Da dieser Hebel fast am Gelenk der beiden Uhrwerke sitzt, brauchte die Stange nicht seitenbeweglich gemacht werden.
Anders war es mit der Stange für die Vorwärts- und Rückwärtsfahrt. Da der entsprechende Hebel beim zweiten Uhrwerk ziemlich weit vorne lag, musste ich die Stange mit einem Gelenk versehen.









Wie bei allen Blechteilen schneide ich die Teile vorher aus Karton aus, probiere aus, ob alles richtig passt, und wenn alles in Ordnung ist, werden die Konturen auf Blech übertragen und das Teil ausgeschnitten. So war das hier auch beim Fahrgestell, welches nach vorne hin eine Tropfenform erhielt, damit das zweite bewegliche Uhrwerk nicht an das Fahrwerk stößt. Wie man auf weiteren Bildern sieht, musste das Fahrwerk in Bezug auf den Ausschnitt immer wider mal abgeändert werden, weil es bei der Montage der Uhrwerke und sonstiger Elemente klemmte.





Die u-förmigen Messingträger habe ich zuerst am Fahrwerk befestigt, dieses später aber so abgeändert, dass die beiden Messing-Elemente am Uhrwerk befestigt wurden. So kann man das Uhrwerk später wieder problemloser abschrauben.











Als nächstes wird der untere Lokkörper in Form gebracht.

Schönen Gruß
Udo


 
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RE: Stromlinien-Lok BR 05 mit Märklin double-clockwork in Spur 0

#15 von Eisenbahn-Manufaktur , 26.08.2017 11:07

Hallo Udo, theoretisch könntest Du auch größere Treibräder als die abgebildeten 38mm-Räder verwenden. Der nötige Freiraum an den Uhrwerken wäre wohl vorhanden.

Gut, man sieht eh später die Räder kaum noch......


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#16 von Udo , 26.08.2017 12:33

Hallo, Klaus,

stimmt, aber dann wird die Lok unkontrollierbar schnell. Und ich bin kein Uhrmacher, der andere Zahnräder einbauen kann. Zudem wäre dann kein Platz mehr vorhanden für die Magnetschienenbremse. Dazu kommt, dass man die Räder sowieso kaum sieht; das heißt, ob diese Räder kleiner oder größer sind, ist egal, man sieht ja unten nur einen kleinen Teil davon.

Aber dein Vorschlag mit dem Gelenk an dem vorderen Ausschnitt ist gut. Ich werde das jetzt so machen, dass ich das Klappelement nicht wie vorgeschlagen seitlich, sondern von oben an zwei Stellen an dünnen (1 mm) Drahtelementen aufhängen werde. Um Klappern der Elemente zu verhindern, kommt von innen eine Gegensperre, und, weil diese Elemente, da sie unten nach innen gebogen werden und sie deshalb ein Ungleichgewicht haben und so beim Hängen leicht nach außen zeigen, werden sie am Fahrgestell mit einer ganz weichen Feder beim Geradeausfahren an die Karosserie gezogen.

Noch etwas zu den Vor- und Nachläufern: Auch wenn es auf den Bildern so aussieht: Enger konnten beide Teile nicht an die Uhrwerke gebaut werden, weil sie sonst bei Kurvenfahrten an die Platinen anstoßen. Im Übrigen ist die Position bis auf 3 mm maßstabsgerecht.

Schönen Gruß
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RE: Stromlinien-Lok BR 05 mit Märklin double-clockwork in Spur 0

#17 von Flanders , 26.08.2017 17:56

Hallo Udo,

bei diversen alten Ho-Loks (E10, V200 usw.) war der komplette Frontbereich incl. Pufferbohle schwenkbar ausgeführt. Wäre so eine konstruktive Lösung für den gesamten vorderen Schürzenbereich bei deiner Lok nicht auch evtl. sinnvoll?

VG, Frank


ROKAL rockt !!!


 
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RE: Stromlinien-Lok BR 05 mit Märklin double-clockwork in Spur 0

#18 von Eisenbahn-Manufaktur , 26.08.2017 18:01

Zitat von Flanders im Beitrag #17
Hallo Udo,

bei diversen alten Ho-Loks (E10, V200 usw.) war der komplette Frontbereich incl. Pufferbohle schwenkbar ausgeführt. Wäre so eine konstruktive Lösung für den gesamten vorderen Schürzenbereich bei deiner Lok nicht auch evtl. sinnvoll?

VG, Frank


Hallo Frank, das mag wohl in N, TT oder H0 noch irgendwie akzeptabel aussehen (übrigens gab es so was bei Märklin nie, im Gegenteil, selbst bei der Lok, die im Original mit den Drehgestellen ausschwenkende Pufferbohlen hatte, waren die beim Märklin-H0-Modell am Gehäuse fest (E 44) ....)

Aber in Spur 0?

Dann doch wohl besser die Lösung mit der Katzen-Klappe.....


Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht!

Klaus


 
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RE: Stromlinien-Lok BR 05 mit Märklin double-clockwork in Spur 0

#19 von Udo , 26.08.2017 19:27

Jaaa, Katzenklappe, das ist gut !

Hallo, Frank, du hast doch die Lok gesehen. Das wäre ja ein riesiges Teil, dass da auschwenken würde. Zudem müsste ich die Frontpartie erneuern. Das wäre zu viel Arbeit.

Schönen Gruß
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RE: Stromlinien-Lok BR 05 mit Märklin double-clockwork in Spur 0

#20 von Udo , 30.08.2017 22:52

Hallo,

es geht weiter mit dem Bau der Stromlinienlok. Im Hintergrund sieht man einen in Form geschliffenen Holzkörper, der die Positionierung des Bleches erleichtert. Ich habe ein Kupferblech zugeschnitten und werde es jetzt über dem Holzklotz in Form bringen. Kupferblech werde ich in Zukunft nicht mehr für solche Zwecke nehmen, da das Kupfer trotz der Arbeit mit der Lötflamme zu viel Wärme ableitet.









Das geformte Kupferblech ist am Fahrgestell angelötet.





Am anderen Endes des Fahrgestells habe ich einen Ausschnitt eingearbeitet, in die die Wanne für das Führerhaus eingelötet wird.



Hier ist die Wanne eingelötet. Das Führerhaus wird später so aufgesetzt, dass man es immer abnehmen kann, aber dass es total eng an der Stromlinienverkleidung anliegt.





Die beiden Seitenwände sind gebogen. Daneben liegt ein kleines Teststück, um zu sehen, ob das mit dem Einbau des Wellblechs klappt.



Hier ist das Wellblech in die Rollgitteröffnung eingelötet.









Die Positionen der Öffnungen für die Rollgitter sind eingezeichnet. Mit einer Spezialzange werden die viereckigen Löcher ausgeschnitten. Links sieht man ein vorbereitetes Loch, um die Spezialzange einführen zu können.





Vorbereitung für das Ausschneiden vorne.



Ausgeschnitten. Im Hintergrund sieht man die Seitenteile mit den bereits eingelöteten Wellblechen.





Vorne bekommt das abgerundete Teil Bohrungen für die Lampen- und Pufferaufnahmen.





Einsetzen und Anlöten der runden Aufnahmen aus Messingrohr. Die gerade und winklige Position der eingesetzten Rohre erreiche dadurch, dass ich ein langes dünneres Rohr einsetze und das einzulötende kleine Rohrstück in der richtigen Position halte.







Die Puffer werden probeweise eingesetzt.



Anlöten der beiden Seitenteile.





In der nächsten Folge zeige ich den Bau des Führerhauses.

Schönen Gruß
Udo


 
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RE: Stromlinien-Lok BR 05 mit Märklin double-clockwork in Spur 0

#21 von Udo , 08.09.2017 16:47

Hallo,

die Karosserie des Führerhauses wird hergestellt. Zuerst einmal habe ich ein Modell aus dünnem Karton gebaut und nachgeschaut, wie groß das Ganze werden muss. Danach wurden die Maße auf Blech aufgezeichnet und ausgeschnitten. Nach dem Anzeichnen der Fenster- und Türöffnungen wurde für die Spezialzange ein Loch gebohrt und die Öffnungen wurden nach und nach winklig ausgeschnitten.



Für die Fenster und Türen werden vorgebogene Drähte aufgelötet.



Das Blech für das Führerhaus wird jetzt im Dachbereich rund und auf Fahrgestellbreite gebogen.





Die Wölbungssicke vorne zum Tender hin wird gehämmert. Zuerst habe ich das mal an einem Stück Blech ausprobiert. Klappte aber auf Anhieb, und so bekam das Führerhaus auch diese Wölbung.







Die Türen sind bei dieser Lok zurückgebaut. Herstellung der Türen.





Ein Loch ist für die Einführung der Spezialausschneidezange gebohrt. Die vorgebogenen Fensterversteifungen werden danach eingelötet.





Einlöten der Rückwand für das Führerhaus. Die verschiedenen Einschnitte waren aber nicht in diesem Umfang nötig und wurden später vereinfacht.





Die Lüfteröffnungen auf dem Dach des Führerhauses sind eingelötet und verputzt.
Einbau einer Mechanik für das gleichzeitige Starten und Bremsen der Uhrwerkmotoren. Vorne auf den flachen Hebel gedrückt und die Uhrwerke starten sofort. Gleichzeitig lösen sich die beiden Magnetschienenbremsen, die ich später beschreiben werde. Drückt man auf den gerändelten Kegelstumpfknopf, stoppen die Uhrwerke und die Magnetschienenbremsen legen sich auf die Schienen.













Einbau der Instrumentenwand im Führerhaus. Anfangs habe ich die Wand angelötet, jedoch später bemerkt, dass man einfacher arbeiten kann, wenn die Wand festgeschraubt ist. Ich habe rückseitig zwei Muttern so eingelötet, dass man die Instrumentenwand von unten festschrauben kann. Auch die Platte selber hat solche angelöteten Muttern und kann von unten festgeschraubt werden.







Vorbild für die Instrumentenwand, die man natürlich nicht genau nachbauen kann, ist die Lok im Museum in München. Ich habe diese Wand deshalb etwas filigraner gestaltet, weil das Holzbau-Vorbild (weiter oben gab es bereits davon Bilder) auch so gestaltet war.





...und hier ein altes Foto aus dem Jahre 1936 aus einem Schaukasten. Diese verglasten Schaukästen gab es damals und noch bis in die 50-er Jahre in fast jedem Ort bei den örtlichen Zeitungsanbietern. Man hatte noch (fast) kein Fernsehen, und Zeitungen bezog auch nicht jeder. So gab es zum Zwecke der Information vor den Geschäften dieser Zeitungsanbietern (bei uns ein Kohlen- und Baustoffhändler, der auch einen Verlag vertrat) einen großen Schaukasten mit Leisten, in die wöchentlich wechselnd größere Fotos mit darunter stehenden Erklärungen eingesteckt wurden. Aus so einem Schaukasten stammt dieses seltene Foto des Führerstandes der BR 05 001. Links unten sieht man zwei Kästen mit der Firmenaufschrift BOSCH. Die Funktion dieser BOSCH-Kästen ist mir unbekannt; ich habe sie unten links winzig klein aus Blech nachgebaut und angelötet. Der winzige BOSCH-Schriftzug fehlt mir noch.





Für die Handräder und Instrumentenanzeigen habe ich die Ober- und Unterteile von verschieden großen Textil-Druckknöpfen verwendet. Das vordere Teil für die Handstellräder wurde auf Drahtstücke aufgelötet. Das hintere Teil des Druckknopfes hat nach hinten eine Ausbuchtung, die in ein vorgebohrtes Loch in der Rückwand eingesteckt und mit schnell härtendem Klebstoff (blue fixx) überzogen wurde. Die entstehende ballige Rundung wurde flachgefeilt und danach bemalt.
Die Feuerungsklappe ist nach hinten beweglich. Ich werde später mal versuchen, sie als Stromschalter so zu benutzen, dass sie, wenn sie während der Fahrt über manchmal holprige Gleise wackelt, dadurch einen Stromfluss verursacht, der eine rote Lampe zum Aufleuchten bringt. Vllt klappt das ja. Mal sehen.























jetzt das Ganze angemalt.











Schönen Gruß
Udo


 
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RE: Stromlinien-Lok BR 05 mit Märklin double-clockwork in Spur 0

#22 von Eisenbahn-Manufaktur , 08.09.2017 17:32

Udo, diese "Bosch-Kästen" sind die Bosch-Öler im Führerstand, Schmieröl-Pumpen, die über Rohrleitungen die einzelnen Schmierstellen per Druck mit Öl versorgen.


Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht!

Klaus


 
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RE: Stromlinien-Lok BR 05 mit Märklin double-clockwork in Spur 0

#23 von Udo , 08.09.2017 18:01

Hallo, Klaus,

danke für diese Information. In etwa hatte ich mir schon so etwas gedacht, weil ich so viele Leitungen auf der Führerstandwand sah, war mir aber nicht sicher.

Schönen Gruß
Udo


 
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RE: Stromlinien-Lok BR 05 mit Märklin double-clockwork in Spur 0

#24 von gote , 08.09.2017 20:15

Hallo Udo
Eine Wahnsinnsarbeit.
Die Fensterrahmen solltest Du beim nächsten Mal in der Mitte stoßend auflöten, dann ergeben
sich schönere Ecken.
Die Idee mit den Textildruckknöpfen ist genial.
Gruß
Frank


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RE: Stromlinien-Lok BR 05 mit Märklin double-clockwork in Spur 0

#25 von Udo , 08.09.2017 20:28

Frank, stimmt. Hatte ich auch bemerkt und die Fenster an den beiden Türen wie bei deinem Vorschlag gebogen. Sieht wirklich besser aus.
Schönen Gruß
Udo


 
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