kennt jemand die Blechmodelle von W. Müller aus Köln Stammheim?
Es handelt sich um einen vermutlich privatern Erbauer, vornehmlich unterwegs im Spur 1 und LGB Maßstab mit scheinbar recht ordentlichen Eigen- und Umbauten. Man erkennt die Werke an einem stilisierten Zweizack als Messingemblem (Kölner Dom) angebracht auf den Modellen und einer Messingplakette am Boden, die u.a. den Namen des Modellbauers und die Jahreszahl trägt.
Ich habe jetzt eines dieser Modelle günstig erstehen können und würde mich über mehr Infos freuen.
Eisenbahnen und Flugzeuge, zumindest. Mein Müller-Modell ist gerade in der Revision, ein Foto vom fertigen Modell stelle ich gerne ein. Produktionszeitraum müsste so 1980 bis Anfang 2000er sein.
hier ist noch eine Fi-103R von Müller, die ich ebenfalls erwerben konnte. Der Maßstab ist etwa 1/24, also etwas kleiner als die Dornier, aber dafür passend zu den 7,5 cm Figuren. So eine Figur als Pilot sitzt auch drin ..
Hallo Christian, sowas nennt sich auf neudeusch "Pilot-Guided Suicide Fighter". Mehr als 1 - 2 abgestürzte Prottypen hat es wohl in 1:1 zum Glück nicht gegeben.
Wow, ich wusste gar nicht, dass es diesen Vogel als Modell gibt! Den Rumpf haben sie aber ein wenig verschlankt. Übrigens der ideale Flieger für alle Freunde des Luftsports, die ihre kostbare Zeit nicht mit stundenlangen Landeübungen verschwenden möchten und perfekt für solche, die gar nicht so häufig zu fliegen gedenken. Nur die Zulassung ist in Deutschland ein wenig schwierig, wegen des Lärmschutzzeugnisses. Den blauen Umweltengel bekommt der Bücker nämlich nicht.
Zitat von Gussflieger im Beitrag #11So eine Figur als Pilot sitzt auch drin ..
nach meiner (geringen) historischen Wissens würde ich sie lieber Pilotin nennen. So weit ich es weiß, solche Modellen wurden nur für Versuchs- und Meßzwecke gebaut, um die Boardautomatik und Flugsteuerung zu entwickeln und aufzubringen.
ja, eine Pilotin ist da gar nicht mal so schlecht, denn nach einigen Quellen wurde das Muster dieser bemannten V 1 angeblich sogar von Hanna Reisch probegeflogen.
Es war im Endeffekt eine Kamikazewaffe. Die Entwicklung dieses "Projekt Reichenberg" ging m.W. nicht von der Luftwaffe, sondern von der SS aus, aber am Ende wurde dieser Irrsinnsplan noch von Hitler selbst verboten, weil nicht einmal der an diesen Mist geglaubt hat. Es war wohl tatsächlich geplant, HJ-Bubis mit einer Art Rudergängerausbildung ans Steuer zu setzen und ähnlich den jap. Ohkas von Mutterflugzeugen aus gegen irgendwelche strategisch wichtigen Ziele einzusetzen. Andere Quellen gehen von geplanten Rammeinsätzen gegen Bomber aus. Im Unterschied zu den Japanern gaukelte man den sog. "Piloten" wohl vor, dass sie das Ding aufs Ziel ausrichten und kurz vor dem Einschlag aussteigen könnten. Beim Ausstieg wären sie sicherlich am Triebwerkseinlass hängengeblieben wie bei einem Staubsauger.
Es haben sich - unter welchen Umständen auch immer - einige Dutzend Freiwillige gefunden, die, weil man nicht so recht wusste, wo man sie eingliedern soll, zum KG 200 abkommandiert wurden, wo sie wahrscheinlich auch die letzten Wochen bis zum Kriegsende geblieben sind. Zum Glück hat dieser schauderhafte und menschenverachtende Unfug nicht mehr stattgefunden.
Ich kannte einen Piloten, der noch im März oder April 1945 mit herkömmlichen Jagdflugzeugen "freiwillig" an einem Rammeinsatz teilnehmen sollte. Seine Staffel wurde also in eine Baracke geführt, sie haben die Tür abgeschlossen und dann wurde ihnen nach einer Ansprache und dem Verlesen eines pathetischen Telegramm Görings bedeutet, dass sie nun "freiwillig" zu unterschreiben hätten, was daraufhin alle gemacht haben. Die Jungs hatten aber Glück, weil die Firma in der Situation nicht in der Lage war, diese Flugzeuge überhaupt zusammenzuziehen und auch gar kein Benzin verfügbar war, um die vorhandenen Maschinen überhaupt noch in die Luft zu bringen.
Leider hat es andernorts noch ein paar solche Einsätze gegeben, mit den zu erwartenden schrecklichen Folgen auf beiden Seiten.
Ähnlich, aber schon viel früher, so ab Sommer 1944, agierte ein Major Dahl beim JG 300.Eswardie IV. Gruppe, die dann als "Sturm- Gruppe" bezeichnet wurde. (Bei denen hieß alles, was das Leben noch mehr verkürzte als ein Krieg dies ohnehin tut, immer "Sturm...", nicht wahr) Dieser Dahl ließ also ein paar FW 190 vorne stark panzern und dann mussten die Piloten unterschreiben, dass sie ohne Luftsieg nicht heimkommen. Zunächst griffen sie normal an, konnten aber an die Festungen näher anfliegen als ihre Kollegen, weil sie eben die Panzerung hatten. Half auch das nicht oder waren sie leergeschossen, flogen sie ins Leitwerk des Gegners, dann hatten sie ihren Luftsieg. Dies bedeutete natürlich den Totalschaden der eigenen Maschine und mit Glück konnten sie noch einigermaßen unbeschadet aussteigen, Schleudersitz gab es noch nicht. Das geht vielleicht einmal gut oder auch zweimal, das konnten die sich selbst ausrechnen: Bei den üblichen Geschwindigkeiten war es ein Flug gegen die Betonmauer!
Mir wurde übrigens von mehreren ehemaligen Luftwaffenpiloten glaubhaft erzählt, dass der schneidige Herr Ramm- Dahl nach dem Krieg bei den Veteranenverbänden der alten Luftwaffe nicht sehr viel Sympathie genossen hat...
nun ja, das ist aber so ein 50er Jahre- Schinken, in dem einige historisch einigermaßen wahrheitsgemäße Einzelsequenzen in bunter Reihenfolge gemischt werden. Alles zusammen ergab dadurch eine Geschichte ohne direkten historischen Bezug. Aber ich erinnere mich gerne an diese Filme aus meiner Kindheit: Spannend und unterhaltsam waren sie jedenfalls!
der Ursprung der Fi-103R geht in der Tat auf die bemannte Flugerprobung der Fi-103 (V1) zurück (Stichwort: PilotIN Hanna Reitsch). In den letzten Kriegsmonaten ist scheinbar die Idee entstanden, dass sich die Reichenberg auch als bemannte Flugbombe eignen könnte. Hintergrund war wohl die Treffer-Ungenauigkeit und Abfangbarkeit der unbemannten V1 sowie ein bis dato nicht möglicher Einsatz gegen fliegende (!) Ziele. 175 Reichenberg sind gebaut worden, aber von dem Vorhaben eines solchen "Selbstmordkommandos" wurde dann doch abgesehen. Richtigerweise erwähnt ist auch der Umstand, dass man sich durchaus auch mit gängigen Flugzeugmustern "aufopfern" konnte und das wohl auch tat. Alleine dafür hat es keine Reichenberg gebraucht.
Zu den Ungenauigkeiten des Modells: Das ist ein Eigenbau, da stimmen die Maße nicht zu 100%. Das Modell ist übrigens erneut gefinisht, ähnlich der Dornier.