Hallo werte Kollegen,
angeregt durch den Bau meines M+F- ETA177/180 und der Güsgen BR56.20 ( hatte ich ja beide vor Jahren hier vorgestellt),
wollte ich damals einmal etwas "größeres" probieren, und bestellte mir beim Versandhändler meines Vertrauens einen M+F-
ET85 mit Steuerwagen und den entsprechenden "Superzurüstsätzen". Davon möchte ich berichten. Der ET kam bereits im
Juni 1979 an, auf den Steuerwagen mußte ich dann noch bis Mai 1980 warten. Für die Lötarbeiten besorgte ich extra ein
Miniatur-Flammlötgerät sowie "Flüssig-Lot". Die Biege-, Löt- und Lackierarbeiten gingen mir ganz gut von der Hand; das Dach
beließ ich abnehmbar, das ist auf jeden Fall praktischer. Dann kamen die Verzierungs- und Beschriftungsarbeiten, die waren
äußerst langwierig und nervig. Siehe Bild 1.):
Um bei den Schiebebildern die "Geisterbilder" durch die Trägerfolienränder zu vermeiden, schnitt ich an jedem noch so kleinen
schwarzen Langträger-Schildchen und an jedem Zierstreifen die Trägerfolie direkt an der Farbkante ab.- Eine elendige, zeitauf-
wendige Arbeit, aber es hat sich gelohnt. Um das Aufbringen der Zierstreifen zu vereinfachen, hatte ich erst mal alle Griffstan-
gen weggelassen, sowie die schwarz einzufärbenden Steckteile. (Bild 2.):
Bremsschläuche habe ich auch noch nicht montiert, da ich noch nicht sicher war, welches Triebwagen-Ende die Spitze des Zuges
darstellen soll. Die Fenster-Gläser fehlen auch noch, da ich gemäß Bau-Anleitung die Märklin-Sitze nicht am Boden, sondern an den
Seitenwänden angeklebt habe. Nun muß halt jede Seitenscheibe einzeln zugeschnitten werden, weil die Sitzlehnen den Platz für
durchgehende Fensterstreifen schlicht versperren - Mist! Da muß ich beim Steuerwagen etwas umdisponieren.
Im Oktober 1979 bekam ich dann einen Zwischenwagen aus einer Sonderserie auf Roco-Basis eines süddeutschen Händlers. Der
Wagen ging leider sofort zurück wegen sehr schlechter Lackierung, Beschriftung und unsauberer Montage. Es bringt ja nichts, nach
über 40 Jahren Roß und Reiter zu nennen, aber nach dieser Pleite hatte ich erst mal für längere Zeit die Lust an dem ET85 verloren,
hinzu kam, daß die Fa. Roco in dieser Zeit auch noch ein Großserienmodell des ET85 auf den Markt brachte.... ich ärgerte mich schon
über die viele vermeintlich unnütze Arbeit! Irgendwann lieferte Roco einen eigenen Zwischenwagen, und Jahre später lieferte MäTrix
eine rote Sonderserie von Umbauwagen.- Den Vierachser davon setzte ich als "Platzhalter" für den Steuerwagen an den Zug. Bild 3.):
Das sah schon mal recht hübsch aus! Und , vor allem, der ET85 fährt recht schön gleichmäßig und leise. Das ist ja kein Wunder, denn die
komplette Antriebseinheit stammt von Roco, und zwar von der E69, siehe Bild 4.):
Auf Bild 5.) ist ein winziges , falsches Detail zu erkennen:
Die Türklinke der Maschinenraumtür sitzt richtig, aber die Scharniere dieser Tür müssen laut Vorbildfotos auf die linke Seite! Da hat der
Zeichner der Ätzvorlage nicht aufgepaßt, damit kann ich allerdings leben! Übrigens, die Modell-Lackierung ist wesentlich besser
geraten, als es auf dieser Vergrößerung erscheinen mag.- Ich bin jedenfalls zufrieden.
Nach vielen Jahren hatte ich mal wieder Lust aufs Löten und holte meinen Steuerwagen-Bausatz aus dem Schrank. Siehe Bild 6.):
Ein paar Hinweise: Die in den Türöffnungen der Seitenwände befindlichen "Spreizen" bzw. Stabilisierungsbleche dürfen erst dann heraus-
getrennt werden, wenn alle Zwischen- und Stirnwände, sowie die vorgefertigten Tür-Elemente eingelötet sind! Die jeweils 2 eingeätzten
Finger an den Oberseiten der drei Bleche (ganz links, und rechts, Mitte), dienen der festen Klemmung des Daches. (Klebung also nicht nötig).
Wenn die Flammhitze beim Löten nicht schnell genug abfließen kann, müssen benachbarte Wände, die zu dicht "am Geschehen" sind, mit nassem
Klopapier ummantelt und vor Hitze gut geschützt werden. Etwas Löt-Kenntnis mit Flamme sollte schon vorhanden sein! Bild 7.):
Da isser endlich, und wartet auf die Lackierung!
Ein paar Details: Im Gegensatz zum ET habe ich hier beim ES nicht alle 3 Stirnlampen von außen eingesetzt, sondern die obere von innen. ( Die meisten
ET/ES 85 hatten oben nur einen dünnen Chromring, wie "normale" Loks). Die oberen Stufen an Führerstandstür und Gepäckraumtür mußten sauber am
Langträger nach außen gebogen werden. Die unteren Stufen von Führerstandstür und Fahrgasteinstieg sind Bestandteil der Drehgestellwangen, die un-
tere Gepäckraumstufe ist am Drehgestell angeklebt. Alle Zurüst-Kleinteile sind geklebt. Nun zu Bild 8.):
Montage der Gepäckraumtür: Erst wird das Türblatt passgenau in die Rahmenöffnung gelötet, danach innen oberhalb und unterhalb des Fensters die
Querleisten geklebt, und darauf die Gitterstäbe aus MS-Draht geklebt. Und jetzt das letzte Bild:
Wie sprach einst ein Politiker: Es wächst zusammen, was zusammen gehört!....
In diesem Sinne,
Schöne Grüße und gute Nacht
Wolfgang aus dem Sauerland