uralte Weiche 0151/2 und Gegenbogen 0164

#1 von rapido200 , 21.05.2022 16:30

1961 wurde auf der Spielwarenmesse das neue Arnold-Gleissystem vorgestellt, darunter bereits die Weiche 0152 mit elektrischem Antrieb. (Das Gleis der fertig montierten Uranlage wurde nicht weiterentwickelt.)
Von den späteren Weichen ab 1967 unterschieden sich 0151/2 durch ein Herzstück aus Kunststoff, das zunächst eine Länge von 27 mm hatte. Diesen großen stromlosen Abschnitt überfuhr eine V 200 oder eine Baldwin. Eine BR 89 (ab 1963) war da chancenlos. Spätestens also mit der Planung der kleinen Lok muss wohl auch eine Neukonstruktion der Weiche begonnen haben.
Die Neue hatte nicht nur ein deutlich kürzeres Herzstück (15 mm). Auch der Drehpunkt der Weichenzunge wurde nach vorn verlagert, übrigens dorthin, wo er dann für immer blieb.
Wann genau die Neue kam, ist nicht genau festzustellen. Die Kataloge bilden lange Zeit beide Typen ab. Auch im ersten Gleisplanheft 0020 von 1964 sind beide Typen zu sehen.

Die Weichen mit dem langen Herzstück haben (von unten betrachtet) die Prägung "rapido 200". Bei denen mit kürzerem Herzstück ist das "200" in der Gussform schon ausgefräst.

Die Geometrie der Weiche blieb vom ersten Entwurf an bis zum Ende der Produktion die gleiche. Sie wären lückenlos austauschbar. Die Gegenkurve 0164 übrigens hatte auch vom Anfang bis zum Schluss identische Maße, auch wenn der Radius dieses Schienenstücks (fälschlicherweise) sehr unterschiedlich angegeben wurde. (Siehe weiter unten)

Schon die ältesten Weichen sind als sog. "Stopweichen" konzipiert. Je nachdem, an welche Backenschiene sich die Zungen legten, führten sie den Strom jeweils an die Innenschiene des geraden oder des abzweigenden Gleises. Hier liegt der Schwachpunkt der ersten Konstruktion. Nur wenn die Zunge stramm an der Backenschiene lag, wurde der Strom sauber weitergeleitet. War etwas verbogen oder korrodiert, floss kein Strom mehr.
Die Zungen waren durch Nieten mit einem Blechstreifen unter einem Pertinaxplättchen verbunden. Der Blechstreifen war nach außen hin so gebogen, dass er durch ein Loch die Bewegung eines Drahtes zum mechanischen Umschalten aufnahm, und gleichzeitig den Strom weiterleitete. Der Draht wurde je nach Weichenstellung an den einen oder anderen Nippel gedrückt. Von dort ging es nach unten, und weiter an die jeweilige Schiene.


Der Gegenbogen zur Weichenabzweigung war und ist das Gleis 0164 (neu 1640). Der Radius dieses "Spezialkreises" wurde bis Anfang 1963 im Katalog mit 392 mm angegeben. Und so ist es auch unter den Schwellen zu lesen. Mitte 1963 muss man den Fehler bemerkt haben, denn im September-Katalog heißt es jetzt Radius 417 mm. Diese Zahl finde ich aber nirgends unter den Schwellen vermerkt. Doch gibt es aus dieser Zeit Gleise 0164 ohne jegliche Angaben. Erst als im Katalog 66/67 die "realistische Gestaltungsmöglichkeit von Fernstrecken" mit den Radien 3 und 4 verkündet wird, wird 0164 unter R 430 mm geführt.

Der Vergleich aller 0164 zeigt klar, dass sie schon immer dieselben Maße hatten.

Bevor man nun über die Rechenkünste lacht, sollte man bedenken, dass damals alles noch mit Bleistift und Papier, letztlich im Kopf, gerechnet werden musste. Und wer hat schon Lust auf Berechnungen, die einen mit 3,14 schikanieren.
Christian


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RE: uralte Weiche 0151/2 und Gegenbogen 0164

#2 von krkier , 21.05.2022 21:10

Hallo Christian,

Dein Stelldraht ist verbogen, deshalb stellt sich deine Weiche nicht mehr sauber.



Außerdem ist der Stelldraht an der Stelle des Umschalters oxydiert. Den sollte man bei der Gelegenheit auch an der Stelle reinigen. Ebenso an dem Blech an der Stellschwelle.

-Kristian


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zuletzt bearbeitet 21.05.2022 | Top

   

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