Einem Rund-Mail der BUCO Spur 0 GmbH an ihre Kundschaft ist zu entnehmen, dass die Firma auf Ende 2024 den Betrieb einstellt. Gemäss meinen Informationen wird aber ein Nachfolger gesucht. Falls dies nicht gelingt, wird ein weiterer Tinplate-Anbieter vom Markt verschwinden, was insbesondere für die Modellbauer unter uns ein herber Verlust wäre, sind doch BUCO-Einzelteile wie Drehgestelle, Achslagerböcke, Radsätze, Kupplungen, Schleifer, Pantographen usw. seit 1944 beliebte Komponenten. Es ist zu hoffen, dass in letzter Minute doch noch eine Lösung gefunden werden kann. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt!
Es wäre einmal eine grundsätzlich spannende Frage. Was würde ein solches Unternehmen kosten? Wie bewertet man die Werkzeuge etc.? Leider ist das Thema nur für Schweizer interessant. Die Steuergesetze in der Schweiz und in Deutschland sind arg unterschiedlich. Und eine Betriebsberlagerung und spätere Fortführung als Genossenschaft dürfte von der Abwicklung her ein absolutes Schmeckerchen sein.
es spricht doch nichts dagegen, daß Unternehmen in der Schweiz fortzuführen?
Und der Wert dürfte beim Schrottwert der Werkzeuge plus einem geringen Firmenwert liegen. Nachfrage nach dem Unternehmen gibt es wohl - ausser von unserer Seite - nicht, also würde alles verschrottet werden. Ein Interessent müsste also nur die Schrotthändler überbieten.
Das eigentliche Problem sehe ich bei den Räumlichkeiten.
seit 1957 gingen die Werkzeuge, Halbfertig- und Ersatzteile durch mehrere Besitzerhände. Immer schön getrennt zwischen Spur 0 und H0. Alleine für die Spur 0 war mal von 30 Tonnen die Rede. Da die Buco GmbH nicht einfach abverkauft hat, sondern mit den org. Werkzeugen eine Manufaktur betrieb und daher mit Sicherheit nachfertigte, werden es wohl immer noch 2-stellige Tonnen sein, die du dir in die heimische Garage stellen kannst.
einfach wird so ein Projekt natürlich nicht. Aber gerade deshalb macht es doch Spaß.
Es macht aber nur Sinn, das überhaupt anzugehen, wenn sich Mitstreiter für die Finanzierung finden. 30 Tonnen Schrott kosten schließlich auch, und wenn die Werkzeuge im Regen stehen, sind sie irgendwann wirklich reif für den Schrott ....
Allerdings sind die Werkzeuge jetzt ja auch irgendwo untergebracht und vielleicht lassen sich diese Räume anmieten.
Es macht ja Spaß den Gedanken mal weiter zu spinnen. Was spräche dagegen den Betrieb in der Schweiz fortzuführen? Nun ja, die Betriebskosten zum Beispiel. Um die Firma zu betreiben müsste es einen Geschäftsführer geben. Jetzt könnte man argumentieren, aber das kann ja jemand von Deutschland aus machen. Der bräuchte dafür aber schon mal eine Arbeitsbewilligung. Dann wäre das die Pflicht den steuerlichen Vorgaben der Schweiz zu genügen. Plus die Mieten usw. , Du. Monat für Monat eine erhebliche Menge Geld die eingespielt werden muss.
Plan B: Kauf der Werkzeuge, Verlagerung der Werkzeuge nach Deutschland, Neuaufbau der Firma als GbR, kleine GmbH oder Genossenschaft. Damit fällt schon mal der Schweizer Teil weg, was das Finanzamt angeht. Bleiben Miete für geeignete Räume, Beschaffung von Maschinen so weit nicht übernommen, Kauf der alten Firma usw. Auch das dürfte nicht wenig sein.
Aber wenn sich 50 Interessierte fänden, wäre das sicher zu stemmen. Aber einer müsste den Hut aufhaben UND den Hals hinhalten. Und die 50 müssten sich klar sein, dass es immer wieder ein Zuschussgeschäft sein wird. Auch wenn pro Jahr 250 Loks verkauft würden und für 100.000,- € Ersatzteile wäre es meiner Meinung nach schwer.
Es geht mir hier nicht darum eine Idee kaputt zu reden, sondern ich möchte eine Diskussion anregen. Vielleicht kann man ja tatsächlich eine tragfähige Lösung finden.
Hallo, erst stellt sich doch die Frage, warum wurde bisher kein geeigneter Nachfolger gefunden. Ist das Unternehmen wirtschaftlich einigermaßen gut aufgestellt. Wie hoch sind die monatlichen Betriebskosten, wie hoch ist der Umsatz ... Ich befürchte, das es an der Rentabilität scheitert. Einzig als Genossenschaft mit vielen "Genossen" die auch bereit sind, ein finanzielles Risiko einzugehen ist so was machbar. Rainer
Zitat von Rainer1403 im Beitrag #8Einzig als Genossenschaft mit vielen "Genossen" die auch bereit sind, ein finanzielles Risiko einzugehen ist so was machbar.
Auch als Genossenschaft ist so etwas viel zu riskant. Wenn sich nämlich herausstellt, dass das Geschäftsmodell nicht profitabel ist, zieht das Finanzamt ganz schnell die Reißleine. Damit wird das Projekt dann als "Liebhaberei" eingestuft, was die bittere Konsequenz hat, dass sämtliche Kosten nicht mehr anerkannt werden! Über einem solchen Projekt schwebt von Anbeginn das Damoklesschwert.
Der Betrieb hat ja Bilanzen, betriebswirtschaftliche Auswertungen usw. Die müssen ernsthaften Interessenten schon zur Verfügung gestellt werden, um das Unternehmen bewerten zu können. Ob es dann machbar ist, sieht man dann. Das Ganze steht und fällt mit Zahlen.
Zahl der Gesellschafter, Zahl des einzubringenden Kapitals, Zahl des Kaufpreises, Zahl der Fixkosten, Zahl des Umsatzes ....
Wenn sich ernsthafte Interessenten finden, würde ich eine Anfrage starten und schauen, was erforderlich wäre.
Zitat von t.horstmann im Beitrag #9Wenn sich nämlich herausstellt, dass das Geschäftsmodell nicht profitabel ist, zieht das Finanzamt ganz schnell die Reißleine
Sind die in der Schweiz auch so "pingelig" oder lassen sie eine gewisse Tradition auch gelten? Hier gälte es immerhin etwas aus 80 Jahren weiterzuführen, auch wenn es sich vielleicht mit Glück gerade selbst trägt...
In Deutschland bliebe eigentlich nur die "gGmbh", aber eine Gemeinnützigkeit erst mal zu bekommen... - und dann dürfte man nicht zusetzen, zumindest ein "Nullsummengeschäft" müßte am Ende stehen. Aber man könnte dann wenigstens alle Ausgaben geltend machen, könnte beispielsweise Arbeitsplätze für körperlich oder geistig benachteiligte Menschen schaffen und bekäme noch gutes Geld für gute Taten...
Ich kenne jetzt weder die Besitzverhältnisse, noch die Geschäftsergebnisse; im besten Sinne wäre ein Inhaber vielleicht auch bereit, "für'n Appel und 'n Ei" abzugeben unter der Voraussetzung, daß sein Lebenswerk fortgeführt wird und erhalten bleibt? Solche Übergaben mit symbolischen Kaufpreis gab und gibt es immer wieder mal. Stichwort "Symoba", ich kannte Frau Schniering ganz gut in ihren letzten Jahren, war auch einige Male bei ihr in GE-Horst. Dort geordert und als sie sich mit dem Gedanken trug, die Firma auf- bzw. abzugeben, hatte ich auch das Angebot, zu übernehmen. Ging sich bei mir aber damals zeitlich einfach nicht aus, neben der (damals noch) eigenen Selbständigkeit war die Ehe schon stark an der Kippe, bzw. kurz vor dem Aus. Deshalb habe ich damals den Gedanken verworfen. Axel Schnug hat dann das Sortiment mit den Formen übernommen, was er dafür an die Schnierings zahlen mußte, weiß ich nicht. Ich jedenfalls hatte das Angebot für ganz kleines Geld, aber unter der Voraussetzung, daß ich die Firma weiterführen und vielleicht sogar wieder ausbauen würde... Vielleicht würde sich hier ähnliches anbieten?...
Ich glaube die Kernfrage ist doch auch, wer ist bereit nicht nur einmalig in die Tasche zu greifen, sondern Monat für Monat Geld auszugeben.
Mal Hand hoch, wer kauft regelmäßig neue Loks etc.? Und er handelt sich hier nicht um Märklin Replika, sonder schon um speziellere Schweizer Modelle. Wir hatten doch schon mal die Diskussion in Bezug auf die Nachfertigung von Blechrädern. Meine Befürchtung ist, es gibt keinen großen Markt.
Zunächst geht es ja nur um einen einmaligen Betrag, der benötigt wird für die Übernahme.
Wer dann hinterher wieviel bei "seinem" Unternehmen kauft, bleibt jedem selbst überlassen. Und dass es funktionieren kann, zeigen andere Unternehmen in der Branche, z.B. Merkur. Die Nische ist nicht groß, aber vielleicht groß genug, um ein bißchen dazuverdienen.
Darum frage ich jetzt mal nach generellem Interesse und der Höhe einer möglichen Beteiligung. Das ist noch keine Verpflichtung, sich dann wirklich zu beteiligen; es geht mir nur darum, zu klären, ob eine Anfrage bei Buco überhaupt Sinn macht.
das liest sich hier ja alles ganz schön, aber vllt. sollten sich einige Herren erst einmal verdeutlichen, was Buco heute eigentlich herstellt. Vor allem wie herstellt wird und zu welchen Preisen diese, überwiegend in Handarbeit gefertigten Produkte dann angeboten werden? Für das Sortiment zielte man vllt. in erster Linie auf die Sammler, aber nartürlich kann man auch spielen damit, ganz klar!
Unbestritten, neben dem Faktor Nostalgie werden/wurden auch einige schöne, vor allem zur Ergänzung dienende Loks und Wagen angeboten. Die Preise dafür sind aber absolut nicht mit Merkur oder auch z.B. ETS zu vergleichen.
Bedingt durch eine Manufaktur bei Buco aber durchaus realistisch zu betrachten und daher auch gerechtfertigt. Alleine das, wird den Interessentenkreis schon etwas einschränken? Ob in der Schweiz, in Deutschland oder einem anderen Land rund um die Schweiz herum, eine Fertigung wird bestimmt nicht günstiger werden! Und mal ehrlich, bei allem Enthusiasmus, ...wer arbeitet für andere Leute nur für Lust und Liebe? Ich empfehle einigen daher erst einmal, im "weltweiten Netz" zu recherchieren, um welche Produkte es sich handelt, bevor sie weiterträumen. Siehe z.B. auch https://buco-gmbh.ch/
Natürlich würde es mich aber schon freuen, wenn es diese Traditionsbahn weiterhin geben würde. Schöne Grüße, Horst ...der eine Buco Spur 0 Bahn hat
Du hast da am Rande eigentlich die beste Lösung skizziert. ETS oder Merkur wären für die Übernahme doch Traumkandidaten. Sie haben bereits den Marktzugang, haben die Erfahrung.
das liest sich hier ja alles ganz schön, aber vllt. sollten sich einige Herren erst einmal verdeutlichen, was Buco heute eigentlich herstellt. Vor allem wie herstellt wird und zu welchen Preisen diese, überwiegend in Handarbeit gefertigten Produkte dann angeboten werden? Für das Sortiment zielte man vllt. in erster Linie auf die Sammler, aber nartürlich kann man auch spielen damit, ganz klar!
Unbestritten, neben dem Faktor Nostalgie werden/wurden auch einige schöne, vor allem zur Ergänzung dienende Loks und Wagen angeboten. Die Preise dafür sind aber absolut nicht mit Merkur oder auch z.B. ETS zu vergleichen.
Bedingt durch eine Manufaktur bei Buco aber durchaus realistisch zu betrachten und daher auch gerechtfertigt. Alleine das, wird den Interessentenkreis schon etwas einschränken? Ob in der Schweiz, in Deutschland oder einem anderen Land rund um die Schweiz herum, eine Fertigung wird bestimmt nicht günstiger werden! Und mal ehrlich, bei allem Enthusiasmus, ...wer arbeitet für andere Leute nur für Lust und Liebe? Ich empfehle einigen daher erst einmal, im "weltweiten Netz" zu recherchieren, um welche Produkte es sich handelt, bevor sie weiterträumen. Siehe z.B. auch https://buco-gmbh.ch/
Natürlich würde es mich aber schon freuen, wenn es diese Trationsbahn weiterhin geben würde. Schöne Grüße, Horst ...der eine Buco Spur 0 Bahn hat