die schönen 50-Tons (1855) von Märklin kennt ja wohl fast jeder.
Ich habe ein paar weitere von anderen Hersteller, die ich heute mal vorstellen möchte.
Beginnen möchte ich mit dem originalen Waggon von Märklin, welchen ich im Jahre 1975 in neuwertigem Zustand auf dem Bonner Flohmarkt für schlappe DM 30,- gefunden habe:
1975 kostete ein solcher Waggon in der Regel bereits über DM 300,-, zuviel für mein Studenten-Budget. Aber es gab ja diese runden Vakuum-Kaffeedosen aus Weißblech. Zum Öffnen riss man den Blechdeckel ab, und verschloß sie wieder mit dem beiliegenden Plastikdeckel. Diese Dosen fielen bei uns zuhause zuhauf an, und weggeworfen wurden sie nicht. Also Deckelrand und Boden abgeschnitten, die Dose längs aufgetrennt, das Blech mit dem Nudelholz plattgewalzt, ergab eine schöne Weißblech-Platte. Daraus bastelte ich mir meinen zweiten 50-Tons:
Zu meiner Ritter-Zeit gesellte sich dann noch ein Exemplar von Hehr dazu:
Später fertigte ich mir dann, nun längst nicht mehr aus recycleter Kaffeedose, noch einen 50-Tons:
Und nun zum Schluß: der gestern eingetroffene Waggon, neu von Johannes Großmann:
Vielleicht interessant: die unterschiedliche Ausrichtung der Hebels zum Öffnen der Klappen. Mal nach links (Märklin und die von mir gefertigten), mal nach rechts (Hehr und Großmann)
mir ist etwas aufgefallen. Während auf allen Abbildungen des 50-Tons 1855 von Märklin der Entladungshebel bei geschlossenen Klappen nach rechts zeigt, zeigt er bei meinem Wagen nach links. Auch ist der Draht, der ein Abschaben des Lacks bei Betätigung des Hebels verhindern soll, dementspreched nach links versetzt angelötet:
Als weiteres zeigen alle 1855 auf den Abbildungen, die mir vorliegen, daß der Hebel an seinem oberen Ende um 90° abgewinkelt ist. Bei meinem Waggon ist das nicht so, der Hebel ist gerade:
Hehr und Großmann haben den Hebel bei ihren Replikas auch nach rechts zeigen lassen, wohl nach Vorbild des originalen 1855.
Hat jemand eine Erklärung?
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Oh schön, der Selbstentladewagen, einer meiner absoluten Favoriten, die Funktion ist einfach sensationell gut.
Zu Deinem "Problem", die Gleitschiene ist bei Märklin generell asymmetrisch nach -Blickrichtung- links versetzt angebracht, also der Unterschied liegt tatsächlich nur im Hebel. Am wahrscheinlichsten ist für mich eine simple Verwechslung beim annieten der kleinen Hebelarme an die Klappen.
Mein 18550 von Herrn Meister hat lustigerweise eine mittig angebrachte Gleitschiene, dieses Detail hat er wohl übersehen, ansonsten ist er bei der Mehrheit: rechts Klappen geschlossen, Hebel nach links öffnet sie: