RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#26 von Mark Aurel , 13.12.2010 15:59

Hallo Freunde,
zur Wahrnehmung von DDR-Modellbahnprodukten im "kapitalistischen Ausland" haben, wie ich finde, sehr die Anzeigen des Importeurs R. Schreiber aus Fürth beigetragen. Kein MIBA-Heft der 1960er-Jahre, in dem nicht eine oder sogar mehrere, teilweise ganzseitige, Annoncen für Herr, Zeuke, Piko, Temos, Hruska, Gützold, Ehlcke, Schicht etc. zu finden waren. Stets gut bebildert, scheint diese Art von regelmäßiger Werbung nicht ohne Wirkung gewesen zu sein, zumal die Loks und Wagen aus der "Ostzone" (damals hat niemand "DDR" gesagt) in ihrer Detaillierung ohne weiteres mit z.B. Liliput mithalten konnten.
Sogar das in Münchens nobler Einkaufsmeile Theatinerstraße gelegene Fachgeschäft Egon Wiedling führte diese Produkte und es sah zugegebermaßen sehr speziell aus, wenn in der Vitrine ein vierteiliger Schicht-Doppelstockzug mit der Aufschrift "DEUTSCHE REICHSBAHN" neben D-Zug-Wagen von Märklin, GFN oder Trix stand. Oder gar die Gützold-Kondens 52er neben japanischen Handarbeitslokomotiven à la S 3/6 von Tenshodo - vom Preisgefälle einmal ganz abgesehen. Damals - zwischen 1960 und 1975 - dürfte der Absatz meiner Beobachtung nach gar nicht schlecht gewesen sein, die große Konkurrenz in diesem niedrigen Preissegment kam dann erst mit Roco in den 70ern.
Viele Grüße! Mark Aurel


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RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#27 von Georg , 13.12.2010 16:04

Meine erste Begegnung mit DDR-Modellbahnerzeugnissen in H0 war ungefähr im Jahr 1968, als ich das erste Mal, nicht wie bisher üblich, in einen Spielzeugladen, sondern in einem richtigen Modellbahnladen einkaufte. Ich erstand damals eine BR 91 von Hruska. Ich habe Jahre später nie wieder ein BR 91 in einem Geschaft gesehen. Sie war über Jahrzehnte aus den Modellbahnläden verschwunden. Und die Modellbahnbörse für gebrauchte Modellbahnen war noch nicht erfunden. Mit dieser Lok entdeckte ich die Langsamkeit einer echten Modellbahn, war ich bis dahin doch das Rasen von Märklin- und Trix-Fahrzeugen gewohnt. Es ist immer wieder erstaunlich, wie leise und geschmeidig die Hruska-Lok lief und wie langsam man damit fahren konnte. Davon unabhängig habe ich diese Lok eher selten eingesetzt, weil ich schnell merkte, welche Rarität ich da hatte. Auch hatte ich Zweifel an der Beschaffbarkeit von Ersatzteilen und wollte sie daher schonen. Der Händler konnte das gesamte Programm von Schreiber liefern, vorausgesetzt Schreiber wurde selbst beliefert. Da war immer nur eine Hand voll, nie alle im Katalog abgebildeten Modelle gleichzeitig lieferbar.

Leichter hatte man es da mit Wagen, für die man normalerweise keine Ersatzteile benötigt. Einheitliche Verpackungen gab es zu der Zeit nicht. Mal stand noch Schicht, mal stand schon Piko auf dem Karton, obwohl die Wagen alle aus dem gleichen Werk kamen. Meine Wahrnehmung war, vergleichsweise preiswerte, exakt detaillierte Modelle, die aber ein wenig zerbrechlich wirkten und nicht so robust wie Produkte von Märklin, Fleischmann und Trix erschienen..

Den Langsamfahreigenschaften kamen damals nur Fleischmann-Triebfahrzeuge nahe, die dafür aber leiser als die Fahrzeuge aus dem Piko-Hause waren. Wegen der eingeschränkten Beschaffungsmöglichkeit, man mußte schon in ein "echtes" Modellbahngeschäft gehen, trat bei mir eine mehrjährige Beschaffungspause ein.

Die zweite, völlig anders geartete Begegnung war Anfang der 1970er-Jahre in Warschau. Ich nutzte den Polenbesuch einer Reisegruppe zu einem Abstecher in einen Modellbahnladen. Die Mitglieder der Reisegruppe wurden in den besten Hotels vor Ort untergebracht und bestens betreut. Sogar eine Gruppe netter, junger Damen warteten abends im Restaurant geduldig auf uns, bis wir von unseren Besichtigungstouren zurück kamen. Da die Damen eh nicht für einheimische Währung arbeiten wollten, man ansonsten voll versorgt wurde, brauchte man allenfalls etwas Geld für ein paar Andenken. Vor jedem Hotel, in dem Besucher aus dem Westen untergebracht waren, lungerten den ganzen Tag Männer herum, die jeden, der aus dem Hotel kam, ansprachen, ob er eventuell Geld tauschen wollte. - Was natürlich streng verboten war. Während der offizielle Kurs bei 1 zu 7 lang, gab es auf der Straße für 1 DM 25 Zloty. Aber wohin mit dem Geld? Ich habe mangels Verständigungsmöglichkeit (keiner der Verkäufer sprach deutsch oder englisch) in dem Warschauer Modellbahnladen ohne eine Probefahrtmöglichkeit gehabt zu haben, mir 4 Triebfahrzeuge (BR 55, BR 89, E44 und E69) geschnappt und an der Kasse umgerechnet 40 DM bezahlt.

Inzwischen hatte sich aber bei den Modellbahnen im Westen doch etwas getan. Diesen Piko-Modellen merkte doch an, daß sich antriebstechnisch wenig tat. Die Fahreigenschaften waren zwar vorbildgerecht, aber mangels Haftreifen war die Zugkraft eher bescheiden. Da die Modelle so konstruiert waren, daß man bei Reparaturen ohne Lötkolben auskommen konnte, kam es schon mal zu Wackelkontakten, da der Strom von einem Kontaktfederchen zum nächsten Kontaktlättchen weiter geleitet wurde.

Und zu der schon erwähnten BR 86 kann ich auch noch ein persönliches Erlebnis anfügen. Als das Piko-Modell in die Läden kam, gab es nur das wesentlich teurere Pendant von Märklin.

Die Chance, daß man als Tourist aus dem Westen, der sich nur wenige Tage im Osten aufhält, dann in einem Modellbahnladen den Zeitpunkt erwischt, wo gerade neue Objekte der Begierde eingetroffen bzw. vorrätig sind, gleicht einem Lottotreffer. Leichter war es Ende der 1970er-Jahre mit meinem Freund die letzten Dampfloks der BR 58.30 fotografisch zu jagen. Nach der Jagd steuerten wir in Leipzigs Hauptbahnhofsnähe einen Parkplatz an. Eine Schranke hielt Trabant-Fahrer davon ab, auf den schon besetzten Parkplatz zu fahren. Als das Westauto erschien, hob sich auf wundersame Weise der Schlagbaum und es gab trotzdem einen Platzplatz, auf den die Parkplatzwächterin jederzeit ein Auge werfen konnte. Eben ein bewachter Parkplatz. Sie fing aber ein großes Lamento an, als ich die verlangte Parkgebühr in einheimischer Währung bezahlen wollte. Aber für –,50 DM dürfe ich so lange parken, wie ich wollte.

Von da gingen wir beide ins Leipzigs Modellbahnfachgeschäft. Außer ein paar Wägelchen gab es in den Auslagen nicht zu sehen. Die Verkäuferin sagte sich, daß nur Westbesucher so unbekümmert nach der letzten Piko-Neuheit, der BR 86 fragen konnten. Einmal kurz gebückt und schon stand ein Modell der BR 86 auf dem Verkaufstresen. Als wir noch beratschlagten, wer von uns beiden die Lok denn nun kaufen sollte, bückte sich die Verkäuferin ein zweites Mal und dann standen zwei Modelle auf dem Tresen. Aber die Verkäuferin wollte die Modelle nicht für einheimische Währung hergeben. Schließlich wurden wir mit einem Währungsmix handelseinig. Auch für das Modell gilt das schon oben Geschriebene. Für damalige Verhältnisse sehr gut detailliert. Angespritzte Leitungen waren an Dampflokomotiven durchaus noch üblich. Das sollte sich aber bald ändern.

Ich habe daraufhin Piko-Modelle nur noch durch einen einheimischen Mittelsmann beschaffen lassen. Das hat zwar manchmal lange gedauert. Aber ich bin zu allen Piko-Neuheiten gekommen. Dafür fuhr manches Fleischmann-Modell gen Osten.

Viele Grüße Georg


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RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#28 von Limafan , 13.12.2010 19:28

Hallo zusammen

Ich möchte mal versuchen das Problem meiner Piko - 86er zu beschreiben.

Gewartet ist sie gut, alles Andere wäre bei mir absolut unüblich

Die Lok hat ein elektrisches Problem an dem ich fast verzweifle:

Die Stromabnahme mit Schleifern über saubere Räder via Drossel zu den Kontaktblechen funktioniert:


Dann kommt das Problem: Die Spannung wird nicht direkt an die Kohlehalter geführt sondern über Kontaktzungen, und da liegt das Problem:






Die linke Verbindung hat irgendeine Problem, sobald ich das Blech andrücke läuft die Lok (und läuft auch weiter wenn ich loslasse!).

Will ich die Lok einen Monat später wieder benutzen steht sie bockstill, ich muss sie wieder öffnen und anschieben (und jedesmal das Gewicht abschrauben)!

Vielleicht hat ja Schabbi eine Erklärung, er hat ja Riesenerfahrung mit dem Ding, ansonsten werde ich wohl mal den (Papier) Kondensator? rausschneiden und den Draht direkt an die Bürstenfeder führen.

Die Stromverteilung ist wirklich ein grosses Problem bei Piko alt.

Als ich meine V 60 damals erhielt rieselten diverse Kontaktplättchen heraus!

Die Lok kaufte ich übrigens 2004, das Forum hier war noch nicht geboren und ich nach 24 Jahren Pause ein naiver Neueinsteiger.
Ich bezahlte für die (neuwertige) Lok unglaubliche 86 Franken Lehrgeld!

Noch eine Frage zum damaligen Preis: War die DDR Mark wirklich so wenig wert im Vergleich zur D-Mark?

In den Siebzigern waren 1Mark ca. 80 Rappen (0.8 Franken).
D.h. 47 Mark (D-Mark) wären 37 Franken gewesen,wenn allerdings die DDR Währung fünf mal weniger wert war hätte man die Lok fast umsonst gekriegt!)

Danke schon mal für etwaige Hilfen und Gruss

Bruno


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RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#29 von Pikologe , 13.12.2010 20:09

Hallo Bruno,

bevor Du was abschneidest, probiere erstmal mit einem Hilfsdraht, mit dem Du die Lötstelle und das Auge der Feder verbindest (Klemmen).
Mal sehen, ob es dann geht! Dann sehen wir weiter!

Grüße

Pikologe


 
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RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#30 von Knolps , 13.12.2010 20:11

Hallo Bruno,

ich hatte dieses Problem auch bei meinen Loks, es gibt ja noch ein paar mehr mit dieser Konstruktion...

Da ich ja Digital fahre, habe ich den Decoder gleich am Kohlebürstenhalter angelötet. Evtl. muss man noch die Kohlebürstens elbst erneuern, und dann fährt sie einwandfrei.

Ich denke, ein einfaches Kabel zur Überbrückung der "Schwachstelle" tut es auch. Aber dann auf beiden Seiten...

Der Kondensator war ursprünglich mal zur Funkentstörung gedacht. Damals war das Vorschrift. Ob man heute darauf verzichten kann, weiß ich nicht. Im Digitalbetrieb muss er ja sowieso drann glauben (PWM)

Ich hoffe Dir geholfen zu haben.

Gruß,
Oli


Digitaler Spielbahner, H0 DC. Hauptsächlicher Einsatz von alten DDR-Modellen.

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RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#31 von Georg , 14.12.2010 00:35

Bruno,

hast Du schon versucht, das Wackelblech etwas zu biegen, damit es kräftiger gegen die Führung der Kohlebürste drückt? Damit müßte das Problem behoben sein. Oder ist etwa der Niet locker, der das Kontaktblech auf der Pertinax-Platte hält? Du schreibst ja selbst, wenn Du dagegen drückst, daß die Lok dann läuft. Diese zur Stromübertragung dienenden Messingstreifen "belaufen" leider, wie es bei Messing unvermeidbar ist. Zusammen mit den wahrscheinlich zu geringen Druck wird der Widerstand nach ein paar Wochen zu groß und die Lok will mal wieder nicht laufen. Die Lösung unserer Mütter, wöchentlich alle Messingteile im Haushalt zu putzen, ist auch nicht geeignet.

Wenn Du die Wackelkontaktstelle gefunden hast, würde ich - wie Pikologe schon vorgeschlagen hat - die Wackelkontaktstelle mit einen angelöteten Draht überbrücken. Auf dem alten Messing wird Lotzinn aber nicht gut haften. Vorsicht! Wenn der Lötzinn nicht haften will: nicht zu lange den Lötkolben an das Messing halten. Es könnten sich sonst Kunststoffteile zu stark erhitzen und verformen.

Der Kondensator dient der Verhinderung von Funkstörungen vornehmlich im Mittelwellenbereich. Da dieser Wellenbereich in Mitteleuropa von den Hörern fast gar nicht mehr genutzt wird, Sender sogar schon abgestellt wurden, wird sich kaum jemand beklagen, wenn Du den Kondensator ausbaust. Wie schon geschrieben, muß er bei Digitalbetrieb sowieso raus. Die Drosseln (kleine Spulen mit Ferrit-Kern) kann man drin lassen.

Kontaktblättchen.
Ich habe auch schon kleine Selenplättchen in den Modellen gefunden, sie entsprechen in ihrer Funktion den bekannten Diode für den fahrtrichtungsabhängigen Lichtwechsel.


"War die DDR Mark wirklich so wenig wert im Vergleich zur D-Mark?"

Ich hatte es schon weiter oben in der Beschreibung meiner Polenreise angedeutet. Es gab einen offiziellen Wechselkurs, den die staatliche Notenbank durchzudrücken versuchte. Der war bei Westmark zu Ostmark 1 zu 1 . Es gab aber in Westberlin sogenannte "Wechselstuben". Da gab es für eine Westmark je nach Nachfrage etwa 4 bis 5 Ostmark. Der Kurs schwankte täglich etwas. Daher wurde der Wechselkurs vom RIAS Berlin täglich in den Nachrichten bekannt gegeben, damit ein DDR-Bürger, der u. U. einen Bekannten zum Geldumtausch in die Wechselstube schickte, nicht übers Ohr gehauen werden konnte.

Um 1960 kostete ein Franken etwa 70 Pfennig. Bis zur Einführung des Euros verbesserte sich der Wert des Franken immer mehr und man mußte schließlich 1,40 DM für einen Franken bezahlen.

Bruno, Du ahnst schon, so kam man für einen (West-) Zehnmarkschein an die Lok. Aber die Modellbahnhändler, die Neuware verkauften, versorgten sich von dem offiziellen Importeur Scheiber. Das änderte sich erst, als die ersten Modellbahnhändler mit gebrauchter Ware handelten.

Ich bin selber Zeuge gewesen, wie ein Rentner (ab 65 Jahre durften die Leute aus des DDR zu Besuchszwecken in den Westen reisen) in einem Modellbahnladen seine mitgebrachten DDR-Lokomotiven zu Westgeld machen wollte. Ähnlich ging auch im Fotoladen zu, wo mitgebrachte Spiegelreflexkameras zu Geld gemacht wurden.

Viele Grüße Georg


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RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#32 von Limafan , 14.12.2010 19:08

Hallo zusammen

So, heute, nach Feierabend, widmete ich mich mal ausführlich der Lok.

Kondensator rausgeschnitten, Drahtbrücken direkt von den Radkontakten zu den Kohlehaltern gelegt und - nichts!




Mit dem Ohmmeter gemessen war alles in Ordnung, Verbindung i.O., so konnte es nur noch die Kohlefeder sein, und sie war es auch, zu wenig Anpressdruck, resp. Kontaktstift und Kohlen waren von der jahrelangen Lagerung im Geschäft oxydiert! (Wie auch die Kontaktlasche und die Radkontakte, die reinigte ich aber schon früher)

Im Moment läuft die Lok, sie lief sogar nach einer stündigen Ruhepause noch selbsständig an.

Besten Dank an Alle für die Hilfe und Ratschläge, SUPER!

Einen schönen Abend wünscht Euch

Bruno


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RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#33 von Old Märklinist , 14.12.2010 20:23

Hallo Leute,
meine Wahrnehmung von Moba-Artikeln aus der DDR war in den 80zigern,da kaufte ich bei Quelle eine Startpackung von Piko
für meinen Sohn zu Weihnachten.
Die Startpackung enthielt ein grüne E44 und 3 Güterwagen,Gleise und Trafo kostete damals ca.70,00DM.Mein Sohn benutze Sie
ungefähr 3Jahre,bekamen aber in unserem Raum keine Erweiterung für die Gleise mehr,so wechselten wir auf Lima Gleise die
hatten bessere Steckverbinder als die Piko Gleise.Dann kaufte ich noch eine Tenderlok BR66 von Piko bei Elektro Völkner dazu.
Meiner Tochter kaufte ich bei Quelle die Doppel Startpackung Berliner TT Bahnen ehemals Rokal mit einer Tenderlok und
einem Schienenbus (Ferkeltaxe) .Das alles schnurrte ohne große Probleme.Die Piko E-Lok habe ich heute noch ist zwar einfach,
aber für Testzwecke auf Gleichstrom wird Sie noch benutzt.
Für die Versandhäuser wurde alles einfach gehalten und Ersatzteile gab es auch kaum .
Das waren unsere Wahrnehmungen.


die besten Grüße aus dem Glantal, Edmund


 
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RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#34 von Knolps , 14.12.2010 20:39

Hallo,

der VEB Berliner TT Bahnen hat außer der Spurweite nichts mit Rokal zu tun. Er ist lediglich die Verstaatlichung von Zeuke TT.

Klar, in den Versandhäusern war kräftiger Preisdruck, Piko konnte dafür nicht mehr liefern. Dass es anders auch geht, beweist ja die "richtige" E 44.

Ich hoffe Dir geholfen zu haben.

Viele Grüße,
Oli


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RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#35 von Old Märklinist , 14.12.2010 21:17

Hallo Oli,
besten Dank für die Information,ja durch die verstaatlichung der Firmen wurde den Inhabern ganz schön mit gespielt.
Nach der Wende konnte ich noch einen Postwagen der DBP von Sachsenmodell im Post Museums Shop ortern,auch ein schöner Wagen.
Habe auch von Piko ein Postwagen der DBP auf Nebenbahnen gelaufen.Die Gattungen habe ich im Moment nicht zur Hand werde
mal ein paar Bilder machen.
Auch Auhagen hat sich wieder gut aufgestellt leider sind viele Bahnmodelle im Preußischen Stil.Vieleicht ändert es sich in nächster Zeit.


die besten Grüße aus dem Glantal, Edmund


 
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RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#36 von Goetz , 21.12.2010 20:00

Liebe Kollegen,

bitte erinnert Euch doch noch mal etwas genauer an die alte DDR-Zeit und die Produktqualität sowie -verfügbarkeit! Gut war die Ära weder politisch noch wirtschaftlich, und sei es an dem (letztlich nebensächlichen) Angebot an Modelleisenbahnartikeln gemessen. Leere Läden in den Achtzigern, da gab es wochenlang nicht eine einzige TT-Lok! Die BTTB BR 110 war die blanke Enttäuschung. Keine richtigen Drehgestelle, ein paar Klunkern als Scheinwerfer. Das war schlicht und ergreifend Schrott. Die Kisten ruckelten oder hopsten (z.B. meine V 36). Auch wenn die Gleise weitgehend eben verlegt waren, verabschiedete sich immer mal ein Wagen und blieb schmollend auf der Strecke zurück. Schon vergessen? Gut, meine BR 130 lief wunderbar. Auch waren viele Wagen recht hübsch gestaltet, dem Stand und den Möglichkeiten der DDR entsprechend. Freude hatten wir deswegen an unseren Kistchen schon. Beim Umstellen der Kupplungssysteme jedoch konnte man viele ältere Wagen nicht umrüsten. Klasse. Würde heute ein Hersteller so agieren, könnte er gleich zumachen.

Ich glaube auch nicht, dass die BTTB- und PIKO-Fans 1990 als geschlosssener Block sich der deutschen Einheit verweigerten, erst recht nicht im Hinblick auf die Spielzeugqualität! Ich habe zwar mit TT nicht weitergemacht, was ich aber heute so in den Vitrinen sehe - oder auch an älteren "West"-Fahrzeugen auf Börsen, da liegen Welten dazwischen. Das einzugestehen schadet dem "Ost-Selbstwertgefühl" keineswegs. Ich komme heute mitunter aus dem Staunen nicht heraus, wie toll die DDR gewesen sein soll und was für herausragende Produkte sie auf den Markt gebracht hat. Irgendwie habe ich das nicht mitbekommen oder in einem anderen Land gelebt.

Dass es immer noch ein paar "arrogante Wessis" gibt (die sind mir aber im Forum bisher nicht begegnet!!!), die den Osten mangels eigener Anschauung rundweg in Bausch und Bogen verdammen, sollte keine unglaubwürdigen Trotzreaktionen beim "immer zu kurz gekommenen Ossi" hervorrufen. Scharz-Weiß ist Humbug, das wissen wir doch alle. Lachen wir gemeinsam über die Skurrilitäten verquerer Modellbahn-Produktqualität und über einige Vollpfosten westlich und östlich unserer Bahnstrecken zwischen Z und G!

Viele Grüße

Götz


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RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#37 von picomane , 21.12.2010 21:14

Hallo Götz
Du verallgemeinerst bezüglich der Qualität der Loks und Wagen aus DDR Produktion und machst es an den Modellen für TT fest. Mir scheint Du kanntest damals keine Spur H0 und was H0 betrifft muss ich Dir bezüglich der Qualität und Detailierung wiedersprechen , da hätten sich auch nicht DDR Hersteller ein Beispiel nehmen können , siehe z.B. Fahrbach Wagen . Was die Verfügbarkeit angeht hast du natürlich recht .
mfg
Bernd


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RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#38 von Gelöschtes Mitglied , 21.12.2010 21:31

Hallo Edmund

Ich finde gerade die preußischen Modelle haben doch bisher gefehlt.
Bayern/Allgäu, Württemberg/Schwarzwald wurden doch bisher viel zu viel angeboten. Aber Preußen, das ja flächenmäßig am größten war, wurde doch vernachlässigt. Wenn man mal sieht, wie weit südlich doch Preußen ging, ist es doch verwunderlich, das man es bisher so vernachlässigt hat.
Ich glaube gerade deshalb ist Auhagen so erfolgreich. Die typischen Bachsteingebäude, die doch gerade in Preußen so verbreitet waren findet man doch heute noch überall, nicht nur als Bahngebäude. Was noch fehlt, sind die typischen preußischen Bahngebäude aus der Eifel, Westerwald und Hunsrück. Die ähnelten sich oft stark, weil man in Preußen schon immer sehr sparsam war und die Baupläne von Bahnhöfen nur leicht veränderte und nie ganz neu entworfen hat.
Gerade in der Eifel ähneln sich die Bahnhöfe doch sehr.
Grüße
Dietmar



RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#39 von Pico 62 ( gelöscht ) , 21.12.2010 21:32

Hi Götz
also wenn alles in TT so schlecht war , warum bist du nicht auf HO
umgestiegen wo die Auswahl ( nicht Verfügbarkeit ) größer,
und teilweise besser war .
Es gab zu DDR - Zeiten ca 900 - 1000 verschiedene Loks und Triebwagen ,
siehe Battenberg Katalog .
Und du vergißt zu welchem Preis die Teile zu haben war ,auch wenn
Modellbahn vom Staat subventioniert wurde .
Oder hättest du hunderte von DDR - Mark für eine Lok investiert,
wohl kaum .

mfg Pico 62


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