Erst seit kurzem beschäftige ich mich etwas tiefer mit der Spur 0 von Doll, da es ja quasi die Uhrahnin der Fleischmann Spur 0 ist. Je eingehender ich mich damit beschäftige, desto mehr Fragen stellen sich mir. Hier ein paar davon:
1) Sind alle Doll Modelle mit dem Firmen Zeichen gekennzeichnet? 2) Gab es die Modelle sowohl mit der einfachen als auch mit der "Bing" Kupplung? 3) Woran erkennt man die Fahrzeuge von Drittherstellern wie z.B, Distler? 4) Im Zusammenhang mit den Drittherstellern tauchte auch der Name "Husch" auf. Wie ist der Zusammenhang von Doll und Husch? 5) Gab es bei den Modellen deutliche Unterschiede bei den Farben?
Zu 5) ein Bild: Beide der abgebildeten Postwagen 5/552 ordne ich Doll zu, leider haben beide keine Doll Kennzeichen. Der vordere Postwagen ist deutlich heller im Grün und die Zierlinien sind Gelb. Während beim hinteren das Grün ziemlich dunkel und die Zierlinien eher Beige sind.
Fragen über Fragen und es kommen bestimmt noch mehr hinzu.
Ich bedanke mich schon mal für die Antworten und wünsche noch einen schönen Abend.
gerne helfe ich Dir bei Deinem Gesuch nach weiteren offenen Fragen zum Thema "Doll". So kannst Du in der oberen rechte Ecke, unter der Überschrift "Forum Alte Modellbahnen", eine Suche zu Deinen noch denkbaren Fragen starten.
Hallo Knolle, ich versuche mal was, vielleicht als Diskussionsgrundlage!
1) Sind alle Doll Modelle mit dem Firmen Zeichen gekennzeichnet? Nein.
2) Gab es die Modelle sowohl mit der einfachen als auch mit der "Bing" Kupplung? Ja
3) Woran erkennt man die Fahrzeuge von Drittherstellern wie z.B, Distler? An der Marke Distler oder an Nix.
4) Im Zusammenhang mit den Drittherstellern tauchte auch der Name "Husch" auf. Wie ist der Zusammenhang von Doll und Husch? Mir nicht bekannt. Halte ich für ein Gerücht. Den einzeigen Zusammenhang würde ich darin sehen, dass beide ihre Frimen durch die Nazipolitik verloren haben.
5) Gab es bei den Modellen deutliche Unterschiede bei den Farben? Sicherlich, warum nicht?
Zu 5) ein Bild: Beide der abgebildeten Postwagen 5/552 ordne ich Doll zu, leider haben beide keine Doll Kennzeichen. Das würde ich als den Normalzustand ansehen.
an "lokdok": Vielen Dank für den Tip: aber stell Dir vor den habe ich schon vor Deiner Antwort benutzt......
an Dampf: Stimmt, den habe ich hier auch schon liegen. Das ist die erste Informationsquelle bei mir zu diesem Thema (auch für die GFN Spur 0). Nur sind die Abbildungen darin (leider) teilweise etwas undeutlich (liegt event. am Druck). Es fällt schwer sich zu beschränken....
an Joha30: Mit Deinen Antworten hast Du fast alle Unklarheiten beseitigt.
an alle: Kann man die deutlichen Farbunterschiede einem Zeitraum zuordnen? Oder sind die willkürlich? Nochmal zu den Kupplungen: gibt es eventuell einen Adapter um beide Kupplungstypen in einem Zug zubetreiben?
Knolle - ganz viel weiter hilft dir das blaue Flm-Jubiläumsheft. Da findest du eine ganze Menge zum Thema Prototypen Doll und/oder Fleischmann und der Verflechtung oder Weiterführung. Auch bei AS Altes Spielzeug gab es mal einen Doll-Bericht über viele Seiten. Schöne Grüße Blech
...also ich habe identische Lok gesehen von Bub und Husch.. Es ist eine B Uhrwerklok mit Tender, der einzige Unterschied ist, dass bei Husch Lok ist Nr. 410 auf dem Führerhaus, Bub Lok ist ohne... Auch manche Wagen sind sehr ähnlich, also gab es wahrscheinlich Zusammenarbeit BUB-Husch, und nicht Doll-Husch. Aber vielleicht wissen andere Sammler mehr, ich sammle überwiegend Züge aus ehem. CSSR. Marek U.
An Blech: Asche auf mein Haupt, an dieses Heft habe ich überhaupt noch nicht gedacht Dann muß ich jetzt nur nochmal sehen wie ich an den Artikel von AS komme. Vielen Dank!
An Lastra 38 und starwad: Davon gehe ich jetzt auch aus. Ich habe bisher keine ähnlichkeiten zwischenden Doll und Husch Wagen gefunden. Lastra 38: Dir noch mal vielen Dank für Deine Forumsbeiträge zum Thema Husch.
Alles in allem ein (für mich) sehr interessantes Thema, da werde ich auf jedenfall mal am Ball bleiben.
...also ich habe diese Lok mehrmals auf Auktionen (nicht nur Ebay) als Bub deklariert gesehen.. Wenn jemand denkt, es stimmt nicht, bitte um Aufklärung, ich möchte in diese Sache auch Klarheit bekommen. Vielleicht doch Kraus-Fandor, Distler usw.?
HUSCH hat zu Beginn seiner Eisenbahnproduktion auf BUB Werzeuge zurückgegriffen. Die HUSCH Lok 310 ist aber nicht identisch mit der BUB Lok 540 LT. Ob die HUSCH Lok 320 identisch mit der BUB Lok 390 kann ich wegen fehlendem Vergleichsstück nicht sagen. Auch bei einigen Wagen hat HUSCH auf BUB Werkzeuge zurückgegriffen. Es ist auch zuvermuten, daß HUSCH auch einige Werkzeuge von Kraus Fandor übernommen hat. Ab ca 1938 haben HUSCH Wagen eine KRAUS Kupplung. Ich werde morgen mal die Lokomotiven gegenüberstellen und fotografieren.
1938 gab es keine Schutzrechte mehr auf die Kraus-Kupplung. Zwar hat HUSCH die Kraus-Kupplung kopiert, aber anscheinend nicht die Bügel, und die Kraus-Bügel passen nicht auf die HUSCH-Kupplungen, weil die beiden Stege zu breit sind.
Sonst ist mir bei HUSCH nichts bekannt, was mit Werkzeugen von Kraus gefertigt sein oder was HUSCH von Kraus kopiert haben könnte.
ich habe mal die BUB 540 mit der HUSCH 310 verglichen. Stellt man beide Lokomotiven nebeneinander, so sieht man, daß die HUSCH Lok viel grösser ist. Auch die Uhrwerke sind nichr identisch. Das BUB Uhrwerk hat einen Achstand von 60mm, die Räder haben 12 Speichen und einen Durchmesser von 35mm. Das HUSCH Uhrwerk hat einen Achstand von 50mm, die Räder haben10 Speichen und einen Durchmesser von 32 mm an der Lauffläche gemessen. Ein fast identisches BUB 540 Uhrwerk befindet sich in einigen HUSCH 203. Aber auch hier haben die Räder nur 10 Speichen bei gleichem Durchmesser. Auch bei den Wagen und beim Zubehör hat man bei HUSCH auf BUB Werkzeuge zurückgegriffen.
ich habe mal die BUB 540 mit der HUSCH 310 verglichen. Stellt man beide Lokomotiven nebeneinander, so sieht man, daß die HUSCH Lok viel grösser ist. Auch die Uhrwerke sind nichr identisch. Das BUB Uhrwerk hat einen Achstand von 60mm, die Räder haben 12 Speichen und einen Durchmesser von 35mm. Das HUSCH Uhrwerk hat einen Achstand von 50mm, die Räder haben10 Speichen und einen Durchmesser von 32 mm an der Lauffläche gemessen. Ein fast identisches BUB 540 Uhrwerk befindet sich in einigen HUSCH 203. Aber auch hier haben die Räder nur 10 Speichen bei gleichem Durchmesser. Auch bei den Wagen und beim Zubehör hat man bei HUSCH auf BUB Werkzeuge zurückgegriffen.
MfG Lastra
Hallo Lastra, können Sie mir das Foto von der Bub 540 schicken? Danke, Marek U. - starwad
Hallo, das Thema Doll wurde schon mal gründlich recherchiert. Teile davon sind in Heft Nr.3, 7. Jahrgang (Juni/Juli 2009), des Magazins ALTES SPIELZEUG, Seite 10 bis 17 veröffentlicht. Dabei hat leider der Chefredakteur damals einige sachliche Fehler eingebaut, die das Manuskript nicht hatte. Weitere Infos im Dokumentationsband des TINPLATEFORUMS von 2008 mit dem Beitrag "DOLL Blecheisenbahnen". Beides stammt vom gleichen Verfasser. Letzteres basiert auf ersterem.
Nun im einzelnen: Doll-Signets auf seinen Produkten gibt es nur selten. Wenn überhaupt, dann eher als ovaler grüner Aufkleber "DC" auf Loks, die oft abgegangen sind. Doll verwendete 3 verschiedene Kupplungen: - die einfache Nürnberger Haken/Ösen-Kupplung - die ältere Bing Haken/Faller-Kupplung - die halbautomatische Bing Kupplung Dass die Wagenfarben unterschiedlich ausfallen, ist normal Eine Verbindung DOLL-HUSCH ist äußerst unwahrscheinlich. Ebenso halte ich eine Verbindung BUB-HUSCH für fraglich. Die gezeigte Husch-Lok unterscheidet sich doch erheblich von entsprechenden Bub-Loks. Dass jemand nach dem Krieg Bub-Werkzeuge weiterverwendet haben sollte, glaube ich nicht, da die Weiterexistenz der Firma - trotz Bombenschäden - durch den Bub-Nachkommen Herrn Huck gewährleistet war. Warum sollte er Werkzeuge abgeben, wo er doch nach dem Krieg die Firma wieder erstehen ließ. Husch hat eher Bub-Produkte nachgeahmt. Und HUSCH hat kaum Kraus-Werzeuge eingesetzt, da diese vor dem Krieg an Fa.Keim übergingen und nach dem Krieg von Keim weiter verwendt wurden. Also: viele Ähnlichkeiten basieren nicht auf vermeintlichem Weiterreichung von Werkzeugen, sondern schlicht auf dem Nachempfinden erfolgreicher Konstruktionen von Wettbewerbern. Das Kapitel Doll/Distler ist trotz aller Untersuchungen nicht komplett zu beleuchten. Die Wagenreihe Bananenwagen, Fischwagen, Milchwagen, Bierwagen etc. und auch die dieser Serie zuzurechnenden Fasswagen, Rungenwagen, Planewagen, etc. sind alle in einem von bis dato gezeigten DOll-Stil völlig abweichend. Sie sind breiter, sehr bunt und aus dünnerem Blech. Nach gründlichen Recherchen und Dokumentation von über 100 Güterwagen gleicher und unterschiedlicher Wagen dieser "breiten" Bauart muss man feststellen, dass es Wagen mit 3 verschiedenen Zuordnungen gibt: a) Wagen, die nur im Doll-Katalog erscheinen (und nicht im Distler-Katalog), Beispiel: Nordsee Fischwagen, Milchwagen, Fasswasgen b) Wagen, die nur im Distler-Katalog erscheinen (und nicht im Doll-Katalog) Beispiel: Hochbordwagen, Viehwagen mit auf Türen lithografierte Kuhköpfen, Bananenwagen c) Wagen, die es in beiden Katalogen gibt. Beispiel: Löwenbräu Bierwagen, Es führt zu weit, dies im Detail in diesem Forum zu erläutern. Ich möchte auch massiv der Behauptung widersprechen, dass farbige Fahrwerk von Doll und schwarze Fahrwerke von Distler sind. Ergebnisse von Untersuchungen an den über 100 Wagen zeigen leider keine klare Linie. Es gibt sowohl Doll-Wagen mit bunten und schwarzen Fahrwerken, aber auch Distler-Wagen mit schwarzen und bunten Fahrwerken. Ich vermute, dass es eine lockere Zusammenarbeit zwischen Doll und Distler kurz vor dem am 1.7.1938 erfolgten Verkauf an Fleischmann gab. Gruß Manfred
Joha - "Faller" ist tatsächlich der Begriff für gewisse Kupplungsarten oder Teile davon. Das kannst du in viellen Nürnberger Publikationen finden, geschrieben von Bahnherstellern oder Zulieferern. Mit Faller aus Gütenbach im schönen Schwarzwald wird das wohl kein Sammler in Verbindung bringen. Aber trotzdem Dank für deinen Hinweis. Schöne Grüße aus Hessen Blech
HUSCH war auch ein Vorkriegshersteller. BUB hat seine 540 1927/28 hergestellt. Die 310 und die 320 von HUSCH kamen ca. 1930 auf den Markt. Ich gehe mal davon aus, daß sich die Firmeninhaber auch persönlich kannten, und so auch nicht mehr benötigte Werkzeuge weiter gegeben worden sind.