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Noch eine BING 2990 , Uhrwerk, schwarz Spur I.

#1 von riera , 21.11.2015 17:34

Guten Abend!
Nachdem die im Folgenden beschriebene Lok fertig ist, erlaube ich mir zum Thema:
"Noch eine BING 2990 , Uhrwerk, schwarz, Spur I", kurz zu berichten.
Dieser Beitrag ist im Zusammenhang meiner Beiträge
-Korrektur einer „verschlimmbesserten" L.N.W.R. Bing "Black Prince"
Spirituslok, Spur I, von 1904 vom 16. 03. 2013, Korrektur einer „verschlimmbesserten" L.N.W.R. Bing "Black Prince" Spirituslok, Spur I, von 1904., und
-Vorstellung 2er Spur I Bing-Uhrwerklokomotiven vom 08.01.2013, Vorstellung 2er Spur I Bing-Uhrwerklokomotiven, und
-Bing Weihnachtspackung von vor 100 Jahren vom 15.12.2013,Bing Weihnachtspackung von vor 100 Jahren, zu sehen.

Nach Eintreffen der Neuerwerbung der im Folgenden abgehandelten Uhrwerklokomotive, die vom Verkäufer mit
"Teilweise farblich ausgebessert" beschrieben war, musste festgestellt werden, dass die Maschine neben den korrekt beschriebenen Fehlteilen weitestgehend vollständig mit einem matten, schwarzen Lack übermalt war.





Nach der Erstüberlegung, die Maschine zurückzuschicken, erinnerte ich mich meiner Farbentfernung bei der Spirituslok und machte mich an die Arbeit. Mit den damals angewendeten Mitteln, Lackreiniger, ultrafeine Stahlwolle, Schlämmkreide gelang es, die aufgetragene Farbschicht zu entfernen. Dabei zeigte sich der originale Lack als relativ widerstandsfähig und belastbar. Überraschender Weise tauchten bei der Freilegung auf dem Führerhaus und dem Tender die Zahlen 2990 auf. Nach weiterer Feinbearbeitung, Ergänzung der Fehlteile und Überholung des vollkommen verharzten Uhrwerkes versöhnte der jetzt tadellose Probelauf.
Will sagen, dass es sich manchmal lohnt, mit gehörigem Zeitaufwand eine im Rahmen einer Verschlimmbesserung aufgetragenen Farbschicht zu entfernen, um einen ursprünglichen Fast-Originalzustand wieder herzustellen.










Grüße
R. R.


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RE: Noch eine BING 2990 , Uhrwerk, schwarz Spur I.

#2 von pete , 21.11.2015 17:45

Hallo Riera,

auf alle Fälle gelungen! Schön geworden, die Lok

Gruß
Peter


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RE: Noch eine BING 2990 , Uhrwerk, schwarz Spur I.

#3 von caepsele , 21.11.2015 18:06

Hallo Dr. Bing,

hast Du die Kuppel-, Kolben- und Pleuelstange selbst nachgefertigt? Oder noch ein passendes Gestänge gefunden?

Das steht mir noch bei einer Bing Kraftlok bevor.
Korrektur einer „verschlimmbesserten" L.N.W.R. Bing "Black Prince" Spirituslok, Spur I, von 1904.

Ich erlaube mir aber die recht aufwendige originale Ausführung mit Nachbildung des Slip-Excenters abzuändern und die beiden Achsen zu kuppeln. An allen Rädern sind Bohrungen und Gewinde für Kurbelzapfen. Nach Triebwerksüberholung besitzt das Lökle über ordentlich Kraft, was letztlich bei einer angetriebenen Achse schwierig in Zugkraft umzusetzen ist. Im Original gab es in England häufig die Ausführung Außenzylinder mit Innensteuerung.

Gruß
Harry


 
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RE: Noch eine BING 2990 , Uhrwerk, schwarz Spur I.

#4 von Udo , 21.11.2015 18:35

Hallo, riera,

das gefällt mir sehr. Erstaunlich, was man alles beim Restaurieren erreichen kann.

Schönen Gruß
Udo


 
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RE: Noch eine BING 2990 , Uhrwerk, schwarz Spur I.

#5 von henning , 21.11.2015 18:43

Hallo Riera
Einfach nur schön !!
An solchen Modellen kann ich mich nicht sattsehen !
Danke dafür !
Gruß Heiner


Kleinanlage im Leichtbau


 
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RE: Noch eine BING 2990 , Uhrwerk, schwarz Spur I.

#6 von riera , 22.11.2015 14:14

Zitat von caepsele im Beitrag #3
Hallo Dr. Bing,

hast Du die Kuppel-, Kolben- und Pleuelstange selbst nachgefertigt? Oder noch ein passendes Gestänge gefunden?

Das steht mir noch bei einer Bing Kraftlok bevor.
Korrektur einer „verschlimmbesserten" L.N.W.R. Bing "Black Prince" Spirituslok, Spur I, von 1904.

Ich erlaube mir aber die recht aufwendige originale Ausführung mit Nachbildung des Slip-Excenters abzuändern und die beiden Achsen zu kuppeln. An allen Rädern sind Bohrungen und Gewinde für Kurbelzapfen. Nach Triebwerksüberholung besitzt das Lökle über ordentlich Kraft, was letztlich bei einer angetriebenen Achse schwierig in Zugkraft umzusetzen ist. Im Original gab es in England häufig die Ausführung Außenzylinder mit Innensteuerung.

Gruß
Harry

Hallo Harry!
Dagegen spricht doch überhaupt nichts. Wenn Du die Zapfenbohrungen in den Rädern mit Gewinde nachgewiesen hast, ist doch davon auszugehen, dass diese auch besetzt waren, dass also Kuppelstangen montiert gewesen sein dürften.
Bei meinen beiden 2B-Spiritusloks sind die
Zapfenbohrungen mit dem originalen Lach, grün bzw. schwarz ausgefüllt, sodass ich keine Bohrungsstruktur erkennen kann.














Meine Spur I Kraft-Loks haben keine Zapfenaufnahmeeinrichtungen in den Rädern.
Z.B.





und





und




Zu den Gestängenachbauten:
Hier ist es unabdingbar, originale Vorlagen zu haben, um bei einem metallverarbeitenden Betrieb die Maße zur CNC-Maschinenbearbeitung einzugeben. Kostet natürlich etwas. Tipp hierzu:
Habe früher Messing verwandet mit folgender Vernickelung. Die Vernickelungskosten sind aber extrem gestiegen, und ein mit "Durchlaufenlassen" in der Handvernickelung ist nicht mehr möglich. Der Mindestauftrag kostet jetzt 100 €, egal wie viele und wie groß die Teile sind. Abhilfe, Edelstahlbleche verwenden, anschließend polieren, das kommt optisch dem Original sehr nahe.
Wünsche viel Erfolg bei der Restauration,
Grüße,
R.R.


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RE: Noch eine BING 2990 , Uhrwerk, schwarz Spur I.

#7 von Gelöschtes Mitglied , 22.11.2015 19:24

Mir fiel neulich ein Stück Neusilber in die Hände. Das werde ich mal ausprobieren bei nächsten Gestängeneubauten.

Allerdings findet mal viel schneller eine Firma, die Laserteile aus Edelstahl schneidet, auch bei dünnen Blechen. Wenn Du Hilfe brauchst biete ich mich gern an. Ich brauche nur ein Muster und die ganz genau nachgemessenen Achsabstände.



RE: Noch eine BING 2990 , Uhrwerk, schwarz Spur I.

#8 von Gelöschtes Mitglied , 23.11.2015 23:40

Hallo, riera,
vielen Dank für die tollen Beiträge, insbesondere den Link auf die 3 alten Beiträge von 2013. Die kannte ich noch nicht. Wieder etwas gelernt!
Gruß
Wolfgang



RE: Noch eine BING 2990 , Uhrwerk, schwarz Spur I.

#9 von Blech , 24.11.2015 07:57

Riera,
noch näher kommt man so dem Original:
Messing und dann (flüssig) versilbern.
Seit Jahrzehnten bewährt.
Dieses Silber in der Flasche gab es früher bei Selva.
Diese Idee stammt von Carlernst Baecker+.
Und das Nickelbild ist nahezu perfekt!
Schöne Grüße aus Hessen
Blech


Blech  
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RE: Noch eine BING 2990 , Uhrwerk, schwarz Spur I.

#10 von riera , 24.11.2015 12:34

Zitat von Blech im Beitrag #9
Riera,
noch näher kommt man so dem Original:
Messing und dann (flüssig) versilbern.
Seit Jahrzehnten bewährt.
Dieses Silber in der Flasche gab es früher bei Selva.
Diese Idee stammt von Carlernst Baecker+.
Und das Nickelbild ist nahezu perfekt!
Schöne Grüße aus Hessen
Blech

Hallo Botho,
Dank für den Hinweis.
Diese Versilberungsflüssigkeiten zum Auftragen auf polierte Metallflächen gibt es im Internet recht günstig zu kaufen.
Wenn man selbst originalgetreu rekonstruieren möchte, eignet sich von Selva das Galvanisierungsset zum Verkupfern, Versilbern, Vergolden und Vernickeln. (für den Hausgebrauch). Geht auch bei Nichtmetallen.
Es kommt darauf an, wie belastbar die angestrebte Nickel Schicht sein muss. Ich habe mich im Rahmen meines anderen Hobbys, der Fernsprechtechnik und Restaurationen damit beschäftigt.

Alte Fernsprecher waren immer vernickelt. Entsprechend der Spannungsreihe der Elemente wurden die Messingteile zunächst verkupfert und dann vernickelt. Wird heute aus Umweltschutz nicht mehr gemacht, da die Verkupferung hochgiftige Cyansalze erfordert. Heute werden die Nickelschichten galvanisch direkt auf das Metall aufgetragen.
Die Profivernickelungen sind in der angestrebten Dicke der Nickel Schicht stärker ausührbar und dann dementsprechend abriebfester belastbar..
Beispiel eines Bayerischen Mikrophones um 1900 mit einer sehr abriebfesten Vernickelung:

Aber das führt zu weit.
Wir wollen doch bei den alten Spielbahnen bleiben und nicht abschweifen.
Beste Grüße und eine gute Zeit,
R.R.


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RE: Noch eine BING 2990 , Uhrwerk, schwarz Spur I.

#11 von Gelöschtes Mitglied , 24.11.2015 12:37

Ich glaube hier wäre höchstes Interesse an guten Hausmitteln zum Vernickeln vorhanden. Es gibt so viel an Kleinkram zu tun und es mangelt am Menschen, die sich auch um kleine Dinge kümmern und echte Praxistips weitergeben.



   

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