Geschichte und Geschichten zu Spitaler/Flor/Preh

#1 von V 200 180 , 13.06.2017 20:10

Hej Timmi,

da hast Du Dich auf einen schönen Themenbereich eingelassen - aber getreu Deinem Lutherischen Wahlspruch, sei nicht verzagt ...

Die Geschichte mit Dr. Spitaler in Bad Kissingen ist in den "Wechseljahren" ab 1956 not easy. Zum einen, da er wegen Zahlungsunfähigkeit den gerichtlichen Erlass bekam, dass er seine Firma nicht mehr weiterführen darf. Sog. Insolvenz in der heutigen Form gab es damals nicht.

So kam es zu den sehr seltenen Modellen die Inez Spitaler auf den Markt brachte. Sie übernahm mit dem Produktnamen "Modellkunst" den Betrieb de facto vom Papa - so war er aus der Schusslinie. Nach einem halben Jahr stieg Walter Preh ins Geschäft mit ein. Nun waren die grünen Briefmarken am Boden nicht nur mit dem Namen von Inez versehen. Zusätzlich stand rechts der Name Preh. Das war aber wieder nur eine sehr kurze Zeitspanne der Fall. Inez Spitaler gab den Betrieb komplett ab. So war Walter Preh aus Neustadt der alleinige Inhaber der Kissinger Firma RS. Da die Marke RS damals bei der Kundschaft sehr gut durch Kibri eingeführt war, klebte Preh wieder die RS-Briefmarke unten an den Boden. Diese wurde teils aus Restbeständen aufgebraucht als auch leicht verändert (kaum sichtbar) neu in einem etwas hellerem Rot gedruckt.

Auch Neuschöpfungen, die zwar vom Doktor geplant waren, wurden erst von Preh verwirklicht. Beispielsweise das von Dir aufgeführte Gasthaus Linde (RS 6752). Du kannst davon ausgehen, dass beispielsweise alle 6700er Nummern erst durch Preh gefertigt wurden. So auch beispielsweise die bodenlosen 6800er. Erst im letzten Preh-Herstellungsjahr 1958 - der einzige Preh-Katalog erschien 1957 mit dem Hinweis, dass die seitherigen RS-Modelle aus Produktionsgründen teilweise vereinfacht worden wären - war der "Doppeladler" mit dem RS-Symbol und dem Preh-Puppenkopf die Regel.
Absolut sicher wurden viele der 1956er RS-Modelle erst durch Preh verwirklicht. Nach dem Ausscheiden von Kibri hatte der Doktor nur wenig Kapital um das notwendige Material einzukaufen.

Zur Info über die drei Bad Kissinger Betriebe im gleichen Geschäftsgebäude bitte ich Dich, schau Dir wenn Du möchtest meinen Bericht im EisenbahnMagazin Aprilheft 2014 an.

BG
Freddy


Der alles sammelt, wenn es sich um Deutsche Eisenbahnen handelt - in 1:1, sowie Modelle & Zubehör 1:32 und 1:82 bis 1:100, so lange es ihm SPASS macht


Power hat sich bedankt!
 
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zuletzt bearbeitet 13.06.2017 | Top

Geschichte und Geschichten zum Thema Spitaler/Flor/Preh

#2 von timmi68 , 13.06.2017 20:52

Hallo Freddy,

vielen Dank für Deine Hinweise. Die Geschichte ist ja wirklich spannend.
Sei mir bitte nicht böse, wenn ich Deinen Beitrag vom Index löse und hier einen neuen Thread aufmache.
Zum einen möchte ich den Index nur als Index behalten und zum anderen würde ich gerne hier weitere Geschichten
bzw. die Geschichte der drei (bzw. 4 wenn wir Inez Spitaler mitzählen) sammeln.

Viele Grüße
Jörg


„Dem Ingeniör ist nichts zu schwör“ (Erika Fuchs)


 
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zuletzt bearbeitet 13.06.2017 | Top

RE: Geschichte und Geschichten zum Thema Spitaler/Flor/Preh

#3 von timmi68 , 13.06.2017 21:03

Ich habe das Thema mal angepinnt, damit es nicht verschwindet!

Viele Grüße
Jörg


„Dem Ingeniör ist nichts zu schwör“ (Erika Fuchs)


 
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