RE: Sammlerleitfaden: die Bauart 2C1 in Kunststoff

#1 von tane , 30.12.2019 15:49

Danke für die schönen Bilder :). Ich habe auch die "Urversion" (1362 mit 18 Speichen), sie fährt sehr geschmeidig und hängt meine E103 locker ab ;). Allerdings flackert die vordere Beleuchtung, ich habe schon alle Kabel geprüft und kann keinen Fehler finden. Dabei läuft der Motor ohne Ruckeln, d.h. die Stromabnahme ist in Ordnung. Bei Rückwärtsfahrt flackert hinten nichts. Vielleicht kennt ja jemand das Problem?


Gruß von Tane


 
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RE: Sammlerleitfaden: die Bauart 2C1 in Kunststoff

#2 von niko0801 , 30.12.2019 16:33

Hallo Christoph,
hast du schon mal geprüft ob die Birne oder Fassung eventuell lose sind, hatte ich auch schon.
Gruß Norbert


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RE: Sammlerleitfaden: die Bauart 2C1 in Kunststoff

#3 von tane , 30.12.2019 21:12

Zitat von niko0801 im Beitrag #9
Hallo Christoph,
hast du schon mal geprüft ob die Birne oder Fassung eventuell lose sind, hatte ich auch schon.
Gruß Norbert


Ja hatte alles geprüft, ist aber nicht so leicht dranzukommen wegen dem "Kamin" für den Rauchentwickler davor: Das Schraubbirnchen ist original mit einer Art Pattex verklebt, da wackelt nichts. Aber ich werde nochmal drangehen, die Verklebung lösen und das Birnchen ersetzen.


Gruß von Tane


 
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RE: Sammlerleitfaden: die Bauart 2C1 in Kunststoff

#4 von tane , 31.12.2019 08:23

Ich habe mir die Sache mit dem Flackerlicht nochmal vorgenommen und das Problem lösen können:
Da Zuleitung und Birnchen und dessen Kontakt in der Fassung in Ordung waren, konnte es nur noch der Massekontakt sein. Ich war überrascht, dass bei dieser Lok das Fahrwerk offenbar nur "zufällig" Massekontakt erhielt, aber so war es. Liegt wohl daran, dass die Radschleifer beiderseits in Kunststoff gelagert sind. Wie es unter der Abdeckkappe ausschaut, habe ich mir nicht angeschaut, dazu hätte ich ziemlich viel auseinanderbauen müssen. Hier meine Lösung als Minimaleingriff und sogar ohne Löten:



Einen Vorteil hatte der Defekt: der Vorbesitzer hatte offenbar keine Freude daran, diese Lok fahren zu lassen, daher ist sie praktisch neu.


Gruß von Tane


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RE: Sammlerleitfaden: die Bauart 2C1 in Kunststoff

#5 von volvospeed , 07.11.2022 04:16

Hallo zusammen,

letzte Woche konnte ich für kleines Geld, eine leider echt betagte und verspielte GFN 4170 BR 01 220 ergattern. Aber nun ja, ich hatte sie als Kind und wollte unbedingt wieder eine haben. Also dachte ich mir, besser erstmal die als gar keine.

Erste Bestandsaufnahme ergab:

- technisch Motor komplett verölt, Getriebe verharzt, 1 Haftreifen fehlte, gesamte Lok extrem verstaubt und natürlich Fahrwerk dreckig ohne Ende
- optisch Auftritte vorne rechts abgebrochen, Leiter hinten recht angebrochen, links ein Teil unterm Fahrerhaus ( weiß nicht zu was das dient ) abgebrochen, Tendertüren linke Seite ganze Ecke herausgebrochen, linke Seite Fenster vom Führerhaus fehle.

Normalerweise hätte ich zumindest ein komplettes Tendergehäuse, die Pufferbohle mit Auftritt, das Fenster bestellen müssen. Das Teil unterm Umlauf ist am selbigen angespritzt, wäre ebenfalls notwendig gewesen. Problem ist jedoch, die Teile sind nicht mehr lieferbar und selbst in der Bucht findet man sie nicht. Ok, für einen ernsthaften Sammler taugt die Lok nicht mehr, Betriebsanleitung und Verpackung waren ebenso nicht vorhanden. Zum Ausschlachten, oder Z-stellen ist sie jedoch zu schade, außerdem kann ich sowieso keine defekten Loks stehen lassen.

Mit ein wenig Mühe kann man das aber auch wieder Instandsetzen. Dazu verwendete ich Polysterol Platten, diverse Stärken, sowie ein wenig Draht, Farbe und ein altes Faller Fensterglas. Zuerst zerlegte ich das Modell, reinigte Fahrwerk, Getriebe, Motor komplett. Alle drehenden Teile versah ich mit einem kleinen Tropfen Nähmaschinen ( Harz- und Säurefrei ) Die Kohlen brannte ich wie immer aus, da nach Fahrgestell wieder zusammen bauen und in jede Richtung 30 min einlaufen lassen.



Die Auftritte waren ein wenig fummelig. Hier noch in grober Form. Die leichten Rundungen an den Kanten feilte ich nach dem Trocknen des Klebers. Apropo, Kleber, der Kunststoff von Fleischmann lässt sich nicht wirklich gut kleben, daher verwende ich eine Mischung aus Revell Contacta und Industriesekundenkleber. Der Sekundenkleber dient nur zum schnellen Fixieren, der Plastikkleber verschweißt dann die Teile endgültig miteinander. Die Puffer sind bereits angerostet.



Hier schön zu sehen, das die Fensterscheibe fehlt. Die Fensterscheibe fertigte ich aus einer Faller Klarsichtscheibe ( selbe Stärke, wie der Rahmen ) nach. Hierbei mussten die Kanten leicht angeschrägt gefeilt werden, da die Scheibe nur geklemmt ist. Nach dem 6. Versuche habe ich sie dann endlich zufriedenstellend hin bekommen. Unten zu sehen, das für mich undefinierbare Teil, welches ebenfalls abgebrochen war. Das Ding ist aber auch extrem bruchgefährdet.



Das Fenster habe ich zusätzlich mit Glanz Klarlack im Rahmen gesichert. Dahinter die Türe des Tenders nebst Griffstange war herausgebrochen. Zuerst entfernte ich die Reste bis zum Anschlag, dann fertigte ich die Türe aus PS und die Griffstange aus MS-Draht so gut es ging nach.



Hier nun das fertige Ergebnis.

Pufferbohle und Puffer komplett neu lackiert



Hier ebenfalls die ersetzten Teil bis zur jeweils nächsten Kante teillackiert



Angebrochene Leiter rechts wieder angeklebt, rückseitig mit einem Draht ( unsichtbar ) verstärkt und nachlackiert.



Fertig, nun kann das schöne Lökchen auch wieder auf Reise gehen.

Als Kind hatte ich sie schon einmal, klar das sie wieder in den Bestand kommen musste.

Hier mein Exemplar















Stempel 3/2 = 1982





Hier mal die beiden Fleischmann Klassiker BR 01 220 ( 4170 ) und BR 50 058 ( 4175 ) zusammen














Mit freundlichen Grüßen
Manuel

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RE: Sammlerleitfaden: die Bauart 2C1 in Kunststoff

#6 von Rollnitz , 07.11.2022 08:25

Hallo,

es ist zwar nicht meine Epoche, aber das ist egal. Die Herangehensweise finde ich prima. Das geht mir ähnlich. Bevor ich stundenlang auf die Suche nach Ersatzteilen gehe, die dann nicht lieferbar sind und/oder ein Vermögen kosten oder ich mich im Weinertkatalog nach Ersatz verliere um dann ebenfalls obiges festzustellen, baue ich die Teile auch nach. Das hat auch den Vorteil, daß man kritische Anbauten mit Draht verstärken kann.
Vorausgestzt man kann es, hat man auch noch Bastelspaß und eine innere Befriedigung...

Gruß Roland


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RE: Sammlerleitfaden: die Bauart 2C1 in Kunststoff

#7 von frankenmafia , 08.11.2022 14:14

Hallo Manuel,

danke für die ausführliche Beschreibung !

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RE: Sammlerleitfaden: die Bauart 2C1 in Kunststoff

#8 von henning , 08.11.2022 15:51

Hallo Manuel
Sehr schön wie du die filigranen Auftritte an der Lok wieder ersetzt.
Motiviert mich,es auch einmal zu versuchen.
Dachte bisher immer, es lohnt nicht,brechen bestimmt wieder ab.
Werde jetzt aber mal einen Versuch starten.
Gruß Heiner


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RE: Sammlerleitfaden: die Bauart 2C1 in Kunststoff

#9 von jande75 , 26.02.2024 10:37

Hallo!

Auch, wenn dieser Thread schon ein wenig älter ist:

Zitat von tane im Beitrag #4
Ich war überrascht, dass bei dieser Lok das Fahrwerk offenbar nur "zufällig" Massekontakt erhielt, aber so war es. Liegt wohl daran, dass die Radschleifer beiderseits in Kunststoff gelagert sind. Wie es unter der Abdeckkappe ausschaut, habe ich mir nicht angeschaut, dazu hätte ich ziemlich viel auseinanderbauen müssen.


Die Nieten, die die Radschleifer halten, sind auf der unteren Seite der Plastikabdeckung auf jeder Fahrzeugseite mit einem Metallsteg verbunden, an den an der Führerstandsseite jeweils die Kabel für die Stromabnahme zu den Schienen angelötet sind. Auf der Stirnseite ist an jeder Schienenseite ein Draht verlötet, die dann nach oben durch die Abdeckplatte geführt werden: der auf der aus dem Führerstand gesehen linken Seite führt zu der Schraube, die mit einem Isolierplättchen versehen ist und die Steuerung hält, der andere war bei mir einfach abgeknippst und ohne Funktion.

Die Abdeckplatte lässt sich ausbauen, indem man zunächst die schwarze Plastikabdeckung entfernt, die auch die Metallkupplung zum Tender fixiert, und dann die drei Schrauben löst, die die Abdeckplatte selbst fixieren: einmal die beiden vor dem Führerstand und vor dem Schlot, dann die mit dem Isolierplättchen, die die Steuerung hält. Wenn man das Gestänge anschließend da, wo es mit der Schraube an der Abdeckplatte fixiert war, vorsichtig auseinanderschiebt, kann man die Abdeckplatte ein paar Zentimeter Richtung Führerstand ziehen, senkrecht drehen und nach oben herausheben.

Der Zusammenbau geht übrigens in umgekehrter Reihenfolge relativ leicht, wenn man vorher auf jede Fahrzeugseite je einen dünnen, langen Pappstreifen zwischen Rädern und Fahrgestell auf die Achsen legt und die Abdeckplatte dann zwischen diesen beiden Pappstreifen hindurch wieder auf das Fahrgestell aufschiebt. So können sich die Kontaktfedern nicht an den Spurkränzen der Räder verhaken und verbiegen. Dann die Steuerung vorsichtig wieder in die dafür vorgesehenen Haltepunke einsetzen und die drei Schrauben wieder fixieren. Bei der einen Schraube das Isolierplättchen nicht vergessen!

Ist eigentlich relativ einfach gemacht, wenn man beim Gestänge ein wenig vorsichtig ist.

Beste Grüße,

Jan


FrankM und tane haben sich bedankt!
 
jande75
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zuletzt bearbeitet 26.02.2024 | Top

   

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