Liliput BR 42 das Problem des nicht Fahren wollen

#1 von adlerdampf , 22.05.2011 10:08

Hallo Leute,

vor einiger Zeit habe ich einen Zug von Liliput gekauft, bestehend aus einer 42, zwei Dienstpersonenwagen und einer 18. Die 42 wurde vom Vorbesitzer mit einen Dekoder ausgestattet (möglicherweise Lenz, Typ unbekannt). Soweit so gut. Wenn ich mein Fleischmann Twin-Center (baugleich mit Uhlenbrock Intellibox) auf reinen DCC-Betrieb stelle, fährt die Lok. Sobald jedoch ein anderes Format hinzu kommt, (FMZ oder Seletrix) sagt die Lok keinen Mucks mehr.
So nun die Frage an unsere Digitalos:
1. Welcher Digitaldekoder ist das?
2. Ist es möglich durch verändern eines bestimmten Parameters diesen Dekoder beizubringen zu reagieren, auch wenn andere Signale als DCC auf dem Gleis sind?
3. Oder hat es keinen Sinn sich damit zu beschäftigen, weil es einfach nicht geht?
Anmerkung, wenn ich digital fahre, dann mit FMZ, DCC, und Seletrix gemeinsam. Diese Formate werden vom Twin-Center ausgegeben und wegen einer Lok, bzw. eines Dekoderherstellers, werde ich nicht alle vorhandenen Dekoder gegen DCC tauschen, auch wenn es DCC-Dekoder mittlerweile für´n Abbel und´n Ei gibt.



Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach
Karsten


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RE: das Problem des nicht Fahren wollen

#2 von Volker Stuckenholz ( gelöscht ) , 22.05.2011 14:38

Hallo,

zunächst: Ich habe auch keine Ahnung, was das für ein Decoder ist, der in der 42er -übrigens ein sehr schönes Stück- steckt. Offensichtlich mag er keinen Mischbetrieb, sondern fehlinterpretiert die Fremdsignale, mit der Folge, dass er dann komplett abregelt. Meine Vermutung: Es liegt am FMZ. Vielleicht toleriert er neben DCC sogar auch Selectrix.

Wäre es nicht sinnvoll, diesen Decoder einfach zu tauschen?

Übrigens: Das Fleischmann-Twin-Center ist NUR äußerlich der Uhlenbrock-Intellibox ähnlich. Das Fleischmann-Center kann kein Motorola, ist deshalb für den Märklin-Fan uninteressant Und die I-Box spricht kein FMZ.

Liebe Grüße

Volker

Kleinbahn-Märklinist


Volker Stuckenholz

RE: das Problem des nicht Fahren wollen

#3 von t.horstmann , 22.05.2011 18:19

Hallo Kartsen,

wahrscheinlich ist's das Beste, was schon Volker sagte: Decoder in der 42er austauschen.

Beim abgebildeten Decoder sind 2 MOSFET-Transistoren zu sehen, IRF7303 und IRF7306. Beide gehen auf das Jahr 1997 zurück. Inzwischen gibt es bei den MOSFETS Weiterentwicklungen, die auch nicht teurer sind als diese älteren Exemplare. Daher muss man davon ausgehen, dass der Decoder schon einige Jahre alt ist. Insofern wird er zumindest mit dem FMZ-Format, vielleicht aber auch mit jeder Art von Mischbetrieb Probleme haben.

Wenn Deine Zentrale DCC-Programmierung auf dem Programmiergleis unterstützt, kannst Du die "CV 8" des Decoders auslesen. Das ist dann die Nummer des Herstellers. Ich habe mal im Internet eine umfangreiche Liste gesehen, die diese Nummern den Herstellernamen gegenüberstellt. (Die Liste müsste sich über Google finden lassen.) Wenn man nun den Herstellernamen hat, kann man vielleicht noch Näheres über den Decoder herausbekommen. - Selbst wenn es letztlich nur die nötigen Informationen sind, um den Decoder in der Bucht zu verkaufen.

Auch wenn der Hersteller / Decodertyp nicht rauszukriegen ist: Für den Decoderwechsel sollte das kein Problem sein, da die Farbcodierung der Kabel offenbar NMRA konform ist:
- grün = Funktionsausgang (das muss irgendeine Funktion der Lok steuern: Rauchgenerator, Kupplung?)
- rot = Schiene rechts
- orange = Motor rechts
- blau = Plus (für die Beleuchtung)
- weiß = Licht vorne
- gelb = Licht hinten
- grau = Motor links
- schwarz = Schiene links
(Das sind die Kabelfarben, die ich bei Deiner Lok von re nach li sehe, wobei ich grau und schwarz nur sehr undeutlich im Hintergrund ausmache.)

Viele Grüße

Thomas


 
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RE: das Problem des nicht Fahren wollen

#4 von adlerdampf , 22.05.2011 20:46

Hallo Leute,

Danke für Eure Auskünfte, ich hatte halt gehofft ohne Dekodertausch auszukommen. Nun ja, was solls. Dieser Dekoder verträgt übrigens nur DCC im Reinstformat. Sobalt eine andere oder weitere "Sprache" auftaucht, ist Schluß.
Trotzdem Danke für Eure Infos. Anbei mal das was als Anhängsel hinter der 42 ist:







Die 18 ist ohne Motor und ohne Getriebe!


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RE: das Problem des nicht Fahren wollen

#5 von ET426 , 23.05.2011 15:27

Hallo Karsten,

Zitat von adlerdampf
Die 18 ist ohne Motor und ohne Getriebe!



das hat auch Sinn. Denn der Zug soll einen Messzug darstellen. Die Wagen müssten irgendwie mit Versuchsamt Minden oder so beschriftet sein. Die IVh soll eine Bremslok darstellen, die stets am Zugschluss lief.

Es würde ja, da sie im Modell gesehen, eigentlich ein Waggon ist, keinen Sinn machen, sie mit Motor oder Getriebe auszurüsten und so den Rollwiderstand zu steigern, oder?

18 323 existiert übrigens noch im Vorbild. Nachdem die Maschine vom 07.10.1950 bis zum 27.09.1968 beim BZA Versuchsamt in Minden und danach vom 28.09.1968 bis zum 31.12.1968 in Lehrte beheimatet war, wurde sie dort am 01.01.1969 z-gestellt und schließlich erst am 03.12.1969 ausgemustert. Danach wurde die Lok in Offenburg vor der FH aufgestellt und ist mittlerweile dort auch unter ein Dach gekommen.

Da eine 42er als zu messende Maschine vor den Zug gespannt ist und 18 323 sich seit dem 07.10.1950 in Minden befand, vermute ich die Zeit des Modells bis circa 1956, denn am 27.03. dieses Jahres hat die DB die letzte 42er abgestellt. Es sei denn, und damit geht die Geschichte des Vorbilds auf Westdeutschem Gebiet noch ein wenig weiter, die Maschine kommt aus dem Saarland. Denn die Eisenbahnen des Saarlandes, welche 1957 mit dem Beitritt des Saarlandes zur BRD in die DB aufgingen, hatten auch 42er. Genau genommen 21 Stück, die im Raum Saarbrücken mit dem Verschiebedienst und mit Erzzügen betraut waren. Die letzte Lok dieses Loses und damit die letzte 42er bei der DB wurde dann endgültig am 10.10.1962 ausgemustert. Zu diesem Zeitpunkt war 18 323 immer noch in Minden zu Hause, aber eine 42er sicher nicht mehr vor einem Messzug zu sehen.
Interessant wäre noch die Betriebsnummer der 42er, dann könnte man das noch ein wenig weiter einordnen.

Zu Deinem Decoderproblem kann ich Dir leider nicht weiter helfen, hoffe aber, auch so ein wenig interessantes zu den Modellen beigetragen zu haben.

Viele Grüße,
Flo



 
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RE: das Problem des nicht Fahren wollen

#6 von adlerdampf , 23.05.2011 19:30

Hallo Flo,

die die Anschriften der 42er. Und Du hast recht, die kommt aus Saarbrücken.


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RE: das Problem des nicht Fahren wollen

#7 von ET426 , 24.05.2011 10:20

Hallo Karsten,

vielen Dank für das Foto. Das ist ja interessant, damit hatte ich nicht gerechnet. Ich hätte an eine originale DB Maschine gedacht, nicht an ein Überbleibsel aus dem Saarland.

Die letzte Untersuchung hatte sie also am 07.06.1957, das passt eigentlich ganz gut zum Lebenslauf der Maschine. Denn 42 963 wurde 1944 von der Berliner Maschinenbau AG mit der Fabriknummer 13242 gebaut und am 29.01.1945 von der Reichsbahn abgenommen. Die Z-stellung und Ausmusterung erfolgte bei der DB am 01.08.1962, keine 20 Jahre nach der Indienststellung. Gehen wir also mal von dem angeschriebenen Datum (07.06.1957) aus, dann hätte die Maschine nach einer Frist von spätestens 6 Jahren, welche maximal zweimal um ein Jahr verlängert werden kann, also spätestens am 06.06.1965 wieder zur Untersuchung mit großer Bremsrevision (BR3) erscheinen müssen. Da die Maschine am 01.08.1962 z-gestellt und ausgemustert wurde, hätte sie noch etwas weniger als 3 Jahre fahren können. Insofern erscheint mir das Modell absolut authentisch.
Ich gehe mal davon aus, dass die Maschine hier im Modell den Zustand frisch nach der letzten Untersuchung darstellt und deshalb vor einem Messzug hängt.

Etwas schlaues Gerede über das Vorbild, aber vielleicht für den einen oder anderen doch intererssant?

Viele Grüße,
Flo



 
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RE: das Problem des nicht Fahren wollen

#8 von Thilo , 27.05.2011 16:22

Hallo Karsten,

Zitat
Nun ja, was solls. Dieser Dekoder verträgt übrigens nur DCC im Reinstformat. Sobalt eine andere oder weitere "Sprache" auftaucht, ist Schluß.


das gleiche Problem hatte ich bisher mit Dekodern von Tams und Uhlenbrock in meiner DCC/MM-Umgebung.

Die gute Nachricht ist, daß es sich einfach abstellen läßt, indem man beim Dekoder die Analogerkennung abschaltet.

Die Einstellung ist bei den Uhlenbrock 76200, ESU Lopi V3 und Tams LD-G-24 gleich, deshalb sollte es theoretisch auch bei deinen unbekannten Dekoder klappen (CV 29 vorher mit dem Twincenter auslesen):

CV 29 den Konfigurationswert um 4 verringern (z. B. beim Uhlenbrock: Standardeinstellung 6, mit abgeschalteter Analogerkennung 2).

Ich hoffe es hilft dir weiter.

Viele Grüße

Thilo


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Die E 44 / 5 von Liliput

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