Mein erster ADE Wagen entsteht

#1 von dralle , 02.08.2009 22:55

Vor einen Jahr habe ich mir unter Schmerzen (79,-€) einen Bausatz des BDÜM zugelegt. Alles gut verpackt landete der Bausatz bei mir und wurde schnell auf die unglaublichen Features (Federnde Gummiwülste, gefederte Radsätze, schleiferlose Stromabnahme, bewegliche Übersetzfenster usw. begutachtet. Einiges ist banal, anderes wirklich phantastisch. Als erstes wurde nun Farbe ins Spiel gebracht. Mit einen Edding in braun wurde eine Holzmaserung der Wände immitiert, die Kopfstützen der Sitze weiß angemalen, die Toilettenfenster mit Aceton mattiert und anschließend die Schlußleuchten mit Nagellack rot gefärbt. Paralel dazu habe ich Reisende zum selbst anmalen angezogen. Nun konnte die Inneneinrichting zusammengesetzt werden, alles passte sehr gut und hatte kaum Gußgrate.

Schaut man von oben auf die Einrichtung, so hat man den Eindruck die Reisenden sitzen in einem Kettenkarussel.
Als nächstes habe ich die Drehgestelle zusammen gebaut. Ein wirklich sagenhaftes Design mit phantastischen Eigenschaften und einfacher Bauweise, möchte keine Werbung machen, aber das macht kein Hersteller nach. Nicht weil es Geld kostet, sondern weil man Ideen haben muß.

Leider musste ich Gegenlicht fotografieren, Fortsetzung folgt.
Hier noch ein Bild des Rohdrehgestells. Nach den beiliegenden Zeichnungen gibt es kaum unterschiede zum Original.

Das Kettenkarussel hatte ich auch eingefangen:

Doch nun ging der Bau weiter, schnell war die Flutlichtbeleuchtung durch klipsen zusammengesetzt. Da sie aber 12 V Sofittenleuchten hat und ich keine passenden für 18 V finde, werde ich sie gegen LED Strings ersetzen.
Anschließend habe ich die Bodengruppe zusammen gesetzt. Die Bauteile werden von außen eingesteckt und von innen mit Flüssigkleber verschweißt.

Update 05.08.09
Ein Detailbild des Unterbodens zeigt den Wärmetauscher. Diese Baugruppe besteht aus 5 Teilen und gehört zu meinen Lieblingen. Der Hersteller hat auch aus Ahnung schon von jeden Teil ein weiteres dem Bausatz beigefügt. Der Tauscher wird mit dem Kabelverteiler verklebt und dann in dem Farzeugboden eingesetz. Zuvor musste der Kabelverteiler um 90° gebogen und um 90° verdreht werden. Dabei brachen die ersten Adern des Verteilers. Obwohl die Teile mit einer Wäscheklammer über Nacht gehalten wurden, hat das Teil ein Eigenleben behalten.

Das folgende Bild zeigt den Wagenkasten im Detail. Er hat innen mit Edding eine Holzmaserung erhalten. Dazu habe ich auch ein bewegliches Übersetzfenster eingelegt und den Fensterrahmen daneben gelegt.

Jetzt kann der Rahmen oben eingehängt werden und hat unten genug Luft, um eigeklipst zu werden. Damit weiche ich zwar von der Bauanleitung ab, die nur das untere feststende Fensterteil vor den einzusetzenden Rahmen eilegt und später das bewegliche obere Fenterteil durch die entstehende Spalten oben einfügt, habe es aber insgesamt etwas einfacher.
Hat man alles richtig gemacht, kann man die Haken der Fensterrahmen und die Vorhänge einkleben. Ich klebe die Haken der Fensterrahmen nur unten an, nicht oben wie in der Anleitung empfohlen. Man glaubt garnicht wie schnell Flüssigkleber laufen kann, geschweige wo er durchdiffundiert.
Zum Glück liegen dem Bausatz mehr Fenster bei, als man benötigt. Somit kann man verschmierte Fenster nachträglich austauschen. Dann sind noch die Klapptische unter den Fenster einzukleben, ebenfalls sehr heikel.

Update 10.08.09
Endlich sind die bestellten LED Beleuchtungen eingetroffen und es könnte weiter gehen. Nachdem alle Fenster und deren Tische eingesetzt waren konnten außen die Griffstangen und Türklinken eingesetzt werden. Die Klinken hatten es in sich, etwas kleiner als eine Kugelschreiberspitze, magnetisierten sie sich nach Trennung vom Gußbau. Sie wurden nun von außen in den Wagenkastengesteckt und von innen mit Flüssigkleber verschweißt. Hier besteht große Gefahr das der Kleber durch das Loch ausfließt.

Nachdem nun alle Baugruppen vorgefertigt waren, konnte die Montage beginnen. Als erstes musste die Gangseite identifiziert werden, es ist die, an der die Batteriekästen am Fahgestell sitzen. Somit konnte die Inneneinrichtung auf das Chassis gesetzt und das Gehäuse übergestülpt werden und wieder passte alles vorzüglich zusammen. Nun wurden die Kupplungsdeichseln eingelegt. Es lagen welche für ADE und NEM Kupplungen bei. Anschließend wurden die Drehgestelsättel mit Stomkontakten und Kabel versehen und eingesetzt. Nun wurden auch schon die Drehgestelle eingehängt.

Das Dach ist das massivste Bauteil am ganzen Wagen, es gibt dem Ganzen seine Festigkeit. Daher wird es als allerletzter Arbeitsgang eigeklipst. Trennungen sind danach nur noch mit dem Stecheisen möglich.
Am Dach sollte eine umlaufende Regenrinne von 1 mm Stärke angedeutet werden. Dazu habe ich das Dach auf zwei Holzleisten gelegt und bin mit einem Edding unzugefahren. Mit etwas Übung geht das, Fehlversuche kann man mit Spiritus abwaschen. In die Innenseite des Daches habe ich Allufolie geklebt und darauf den LED String mit Doppelklebeband fixiert. Leider haben damit auch die Schlussleuchten ihre Funktion verloren, die sonst durch die Flutlichtbeleuchtung versorgt wurden. Wer hier Bedarf hat muß sich etwas separates basteln. In der Toilette wurde der Stützkondensator eingebaut.

Zuletzt habe ich das Zuglaufschild (waaahnsinns Teil) mit dem Aufkleber des D 14 (Bremerhaven- Basel) mit Doppelklebeband angebracht. Da der Zug nicht komplett ist und ich auch nicht viel über Reservierungen und Bahnsteigteilungen kenne, habe ich die Wagennummer erstmal weggelassen. Hier ein Vergleich mit dem 26 cm Röwa Equivalent.

Der Röwawagen wiegt 175 g, der ADE Wagen mit Licht 125 g und ein Fleischmannwagen (28 cm) mit Licht 160 g.
Den Rollweitentest hat Fleischmann um 4 cm gewonnen, bergab hat Masse eben auch mal Vorteile. ADE- Wagen benötigen einen Mindestradius von 450 mm. Auf meiner Teppichbahn verwende ich Rocoline R5 und R6. Er hat selbst unter Volldampf von E 103 gezogen, alle 15 ° Weichen sauber durchlaufen. Zuletzt noch ein paar Impressionen:








Ich bin richtig froh so einen Wagen gebaut zu haben und hätte gerne mehr davon. Einen Vergleich mit einem Massemodell braucht man nicht zu schäuen. Ihr könnt ja mal einen beleuchteten Fleischmann oder Trixwagen bei Dunkelheit daneben stellen und vergleichen.
Der Kaufpreis geht meiner Meinung nach in Ordnung, bleibt abzuwarten, was ADE noch liefern wird und wie die Modelle von LS sein werden.
Ich danke für das Interesse, habe dadurch den Beitrag auch etwas erweitert, hoffe es macht Freude in zu lesen und ihr könnt Anregungen daraus ziehen. Für nützliche Hinnweise bin ich offen und gebe sie auch gerne weiter.
Grüße dralle


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RE: Mein erster ADE Wagen entsteht

#2 von ET426 , 02.08.2009 23:08

Unglaublich, ich hab schon viel von ADE gehört.. - schön, dass jetzt mal zu sehen...

Ich freue mich auf die Fortsetzung...

Grüße,
Flo



 
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RE: Mein erster ADE Wagen entsteht

#3 von dralle , 03.08.2009 23:13

Hallo,
das erste Update ist erfolgt, da es nicht angezeigt wird, werde ich die nächsten jeweils unten anhängen.
Grüße dralle


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RE: Mein erster ADE Wagen entsteht

#4 von ET426 , 03.08.2009 23:24

Also bei mir werden die neuen Bilder im ersten Beitrag angezeigt... - tolle Arbeit...

Grüße,
Flo



 
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RE: Mein erster ADE Wagen entsteht

#5 von Jerry ( gelöscht ) , 04.08.2009 06:38

Wirklich spannend! Auch ich freue mich auf die Fortsetzung.

Grüße,
Jerry


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RE: Mein erster ADE Wagen entsteht

#6 von dralle , 05.08.2009 23:51

Update, siehe oben.
Grüße Ralf


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RE: Mein erster ADE Wagen entsteht

#7 von dralle , 11.08.2009 01:42

Zitat von dralle
Update, siehe oben.
Grüße Ralf


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RE: Mein erster ADE Wagen entsteht

#8 von plastiklok , 15.08.2009 23:30

Hallo Ralf,

danke für den schönen bebilderten Bericht. Hat mir sehr viel Freude gemacht ihn zu verfolgen. Ein wirklich super detailierter Wagen.
Vermutlich können wir uns auf "ADE 2.0" ( ein weiteres Modell ) freuen.

Gruss Ralph


 
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RE: Mein erster ADE Wagen entsteht

#9 von ADE-Fahrer , 16.08.2009 01:14

Ich habe ~ 20 Ade Wagen, darunter den City-Bahn Urahnen.
Das Einzige was manches mal Ärger macht ist das zu geringe Gewicht in Kombination mit Roco Bm235. Ansonsten muß man noch aufpassen wenn man RP25 fährt, nicht alle Weichen kommen mit den schmalen Rädern klar. Wenn man einmal ADE-Wagen hatte, will man nix mehr anderes.

Und der Spassfaktor beim Bauen ist auch hoch.

Leider wird die wiederholung des Spassfaktor durch den €-Eingangswiederstand deutlich gebremst.

in dem Sinne viel Spass mit den Wagen!

mfg

Ralf


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RE: Mein erster ADE Wagen entsteht

#10 von dralle , 16.08.2009 23:04

Hallo,
mein Ziel ist es zumindest einen Ade- Zug auf meiner Bahn zu haben. Der DBÜM ist schon lecker und macht Appetit auf mehr, da hat der ADE- Fahrer und Namensvetter schon etwas richtiges gesagt.
Es ist einfach unglaublich wie komplex ein Wagen durch die detaillierte Inneneinrichtung wird, es ist Handarbeit und die wird man immer erkennen.
Der Preis ist sicherlich nicht ohne, doch wenn man bedenkt, dass die Großserienhersteller für kaum vergleichbare Wagen (zB: Trix Orient Express Wagen 65,-€) verlangen, schon gerechtfertigt.
Leider sind die neuen ADE- Wagen nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit, die 12 V Flutlichtanlage ist ein Witz für ein Premiumprodukt, welches mit hoher Wahrscheinlichkeit digital benutzt wird. ADE 2.0 ist schon in Arbeit. Es folgt ein WRMH- 64 Speisewagen.
Grüße Ralf


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RE: Mein erster ADE Wagen entsteht

#11 von ADE-Fahrer , 17.08.2009 00:16

Also die 12 Volt Flutlichtanlagen gefallen mir besser als das was Roco als Ersatz damal hatte: 5 dröge Birnen zur Punktuelle Inneneinrichtungsabschmelzung.
Wenn man die Lichtleiter ganze mit ner 19KHz ~ Spanung befeuer sieht die Echt gut aus.

Ich gebe aber zu das ich seither nix mehr an Innenbeleuchtung gekauft habe. Was mir noch fehlt ist ne 8-Punkt Stromabnahme, da war Roco besser.

mfg

Ralf


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RE: Mein erster ADE Wagen entsteht

#12 von dralle , 18.08.2009 00:16

Die LED Beleuchtungen die ich erstmalig einsetze, waren günstig und sind mit 7 LEDs bestückt.
Sie sind 23 cm lang, doch bei der Positionierung im Wagen folgt ein böses erwachen. Durch die Querstege im Dachbereich des Wagenkastens kommt es zu Abschattungen, die sich auf das eine oder andere Abteil auswirken. Hier hilft nur ein String mit mehr LEDs zu kaufen oder die Querversteifungen aus den Wagenkasten zu schneiden. Ganz problematisch ist es im Speisewagen mit den außermittig angeordneten Längswänden, sie schirmen die komplette Küche und den Gang ab. Nun überlege ich den Wagen wieder zu zerlegen und die Wände in der Höhe zu reduzieren, damit mehr Licht dort einfällt. Dabei war ich so froh ihn endlich nahtlos dicht zu haben.

Die schleiferlose Stromabnahme ist einfach nur genial. Mit den Einbau von einen Stützkondensator (25V /470uF) im WC ist jegliches flackern beseitigt.
Man muss nur noch auf saubere Radsätze achten.
Grüße Ralf


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RE: Mein erster ADE Wagen entsteht

#13 von Ulrich A , 08.01.2010 16:34

Hallo Ralf,

Die ADE-Wagen sind schon super. Aber sie haben leider nur die Stromabnahme von 2 Raedern pro Seite. Nach meinen Erfahrungen mit Roco 1:100 Wagen, habe ich mich entschieden, auf eine Innenbeleuchtung zu verzichten. Es flackert einfach zuviel, und ein stromfuehrende Kupplung ist auch nicht das Ideale. Daher faehrt die Bahn jetzt nur noch am Tage (oder am fruehen Abend).

Ulrich


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RE: Mein erster ADE Wagen entsteht

#14 von dralle , 09.01.2010 01:02

Hallo Ulrich,
du hast natürlich Recht, eine mehrpolige Stromabnahne ist besser als eine einfache. Daher haben alle meine beleuchteten Wagen ( egal ob Trix, ADE, Röwa oder Fleischmann) einen Stützkondensator erhalten und damit flachert die Beleuchtung nicht mehr. Bei den LED Strings für die ADE Wagen (eBay: Shop von Hifing Tronic) lagen diese sogar bei und war relaiv günstig. Ich werde daher nicht zum Elektronikfritzen gehen um Glühbirnen, Sockel, und Kabel zu besorgen. Wie schön es bei Dunkelheit sein kann, zeigt eines der letzten Bilder oder das neue http://www.trixum-s02.de/upload2/c/F/cFu...7zgTJOAn6Dw.jpg . Gute Tips kann man auch bei : http://www.hp-pfeiffer.de/ erhalten.

Grüße Ralf


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