Problem beim Umbau Messingmodell Spur 0 auf Gleichstrom

#1 von h.aika , 18.01.2019 13:08

Hallo zusammen,

ich komme nicht mehr weiter, ich hoffe von euch kann mir da jemand weiterhelfen. Ich habe eine alte große 01 Messing Spur 0 Lok diese fährt im Moment nur vorwärts. Egal in welche Richtung ich den Gleichstrom Trafo aufdrehe. Die Lok hat wohl auch noch nie anders funktioniert.
Es ist ein Allstrommotor mit nur einer Spule verbaut. Das Problem ist das einer der Motorkontakte/ Kohlen direkt in den Ramen eingelötet ist, auf Masse. Sonst würde sich da ja ein Brückenegleichrichter einbauen lassen.
Probiert habe ich das schon, sie fährt dann nur noch vorwärts. in die andere Richtung brennt nur das Licht. Der Minus Kontakt des Gleichrichters müsste ja auf den 2. Anschluss des Motors, der ja auf Masse liegt. Habt ihr da ne Lösung oder eine Schaltungsidee für mich? im Moment müsste ich die Spule umpolen dann fährt die Lok rückwärts.
Ich habe auch schon mit extra Dioden probiert das geht auch nicht. Leider gibt die Bauweise einen Umbau des Motors nicht her, er lässt sich nicht mal ohne den Ramen zu beschädigen demontieren.
Es wäre schön wenn die Lok auch rückwärts fahren würde.
Hat jemand noch ne Idee?


Vielen Dank

Viele Grüße
Tobi


 
h.aika
Beiträge: 29
Registriert am: 23.02.2018


RE: Problem beim Umbau Messingmodell Spur 0 auf Gleichstrom

#2 von LG , 18.01.2019 13:11

Hallo,

Kannst-Du Bilder von Lok einfügen ?

Wenn es nicht möglich ist, Kohle zu isolieren bleibt es möglich, die Spule mit ein Gleichrichter zu versehen, so dass die Spule immer die gleiche Polarität bekommt.

Louis


 
LG
Beiträge: 953
Registriert am: 19.09.2012


RE: Problem beim Umbau Messingmodell Spur 0 auf Gleichstrom

#3 von norbi26 , 18.01.2019 13:12

Hallo Tobi,

Bilder wären nicht schlecht denn dann kann man dir sicher besser helfen.
z.B Allstrommotor wie bei Märklin und FRU dazwischen löten


grüße vom bodensee norbi26

Norbert


norbi26  
norbi26
Beiträge: 922
Registriert am: 16.12.2013


RE: Problem beim Umbau Messingmodell Spur 0 auf Gleichstrom

#4 von Blechnullo , 18.01.2019 14:09

HALLO Tobi,

das ist doch relativ einfach. Da die Bürstenbrücke einseitig auf Masse liegt, mußt du den Brückengleichrichter über die Feldwicklung legen.

Egal wie du die Polarität wechselst, das Feld bleibt immer gleich. Nur die Stromrichtung im Anker ändert sich. Dadurch fährt deine Maschine dann vor- und rückwärts.

Gruß aus dem Saarland

Rolf


 
Blechnullo
Beiträge: 2.721
Registriert am: 25.12.2014

zuletzt bearbeitet 18.01.2019 | Top

RE: Problem beim Umbau Messingmodell Spur 0 auf Gleichstrom

#5 von Blechnullo , 18.01.2019 14:42

Hallo Tobi,

habe dir mal eine kleine Schaltskizze gemacht.



Gruß Rolf


 
Blechnullo
Beiträge: 2.721
Registriert am: 25.12.2014


RE: Problem beim Umbau Messingmodell Spur 0 auf Gleichstrom

#6 von Gelöschtes Mitglied , 18.01.2019 17:48

Genau so hätte ich auch geantwortet. Gleiches Verfahren kann man auch für andere alte Loks mit Allstommotor anwenden. Wenn man die werksseitige Umschaltung drin lässt kann man dann sogar Schaltungsfehler anderer Loks wieder ausgleichen.



RE: Problem beim Umbau Messingmodell Spur 0 auf Gleichstrom

#7 von Blechnullo , 18.01.2019 18:28

Hallo zusammen,

mit dieser ganz einfachen Schaltung kann man auch 70er Lok's, bei denen eine der Feldwicklungen das Zeitliche gesegnet hat, wieder uneingeschränkt vor- und rückwärts betreiben.

Leider nichts neues, denn solche Sachen haben wir noch vor über 50 Jahren, in der Berufsschule gelernt. Verpolungsschutz hieß damals das Ding.

Der Namensgeber dieser Schaltung ist der deutsche Physiker Leo Graetz.

Ist also nicht meine Erfindung.

Gruß Rolf


 
Blechnullo
Beiträge: 2.721
Registriert am: 25.12.2014

zuletzt bearbeitet 18.01.2019 | Top

RE: Problem beim Umbau Messingmodell Spur 0 auf Gleichstrom

#8 von h.aika , 18.01.2019 19:53

Hallo Rolf,

sorry für die späte Antwort, ich war leider mal wieder unterwegs. Vielen Dank für die Info, und das Bild von der Schaltung, ich werde es dann noch ausprobieren.
Was passiert mit dem + und - Anschluss vom Brückengleichrichter? Hab da leider nicht so die Ahnung.
Normale 66er Schaltung auf Gleichstrom umbauen hab ich schon gemacht das funktioniert auch.

Viele Grüße
Tobi


 
h.aika
Beiträge: 29
Registriert am: 23.02.2018


RE: Problem beim Umbau Messingmodell Spur 0 auf Gleichstrom

#9 von Blechnullo , 18.01.2019 20:10

Hallo Tobi,

a. Du musst die Feldspule ( das viereckige Teil im Brückengleichrichter ) an + und - vom Gleichrichter anschliessen.

b. 1. Wechselspannungsanschluss vom Gleichrichter geht auf die Bürste, die nicht auf Masse liegt.

c. 2. Wechselspannungsanschluss vom Gleichrichter geht auf den Schleifer der Lok.

Verstanden bis hierher?

Sollte deine Lok bei plus am Schleifer ( über die Mittelschiene ) rückwärts fahren, musst du + und - vom Gleichrichter zur Feldwicklung tauschen.

Das war das ganze Geheimnis.

Gruß aus dem Saarland

Rolf


 
Blechnullo
Beiträge: 2.721
Registriert am: 25.12.2014

zuletzt bearbeitet 18.01.2019 | Top

RE: Problem beim Umbau Messingmodell Spur 0 auf Gleichstrom

#10 von Gelöschtes Mitglied , 18.01.2019 20:23

Tobi, wenn Du an den Anschlüssen mit der Welle ~ eine Wechselspannung anlegst, denn kommt an + eben + raus und an - eben -. Das funktioniert auch mit einer Gleichspannung an der Welle, egal wie rum die Gleichspannung gepolt ist. Damit hat das Feld dann immer die gleiche Polung, während bei angelegter Wechselspannung der Anker die Polung wechselt. Damit wird der Motor umsteuerbar.

Bei der Gelegenheit kann ich von einem praktischen Bericht erzählen. Ein Altblechbahner hat mir berichtet, dass er eben die beschriebene Schaltung vorgenommen hat. Die Lok wurde aber irgendwann immer langsamer bis zur Nichtleistung. Seiner Meinung nach war das ständig gleich gerichtete Feld des Stators Schuld. Nach Umpolung des Stators lief die Lok wieder.
Mag sein, dass dies Blechbahnerlaterin war. Ich kenne den Effekt an meinen Loks noch nicht.



RE: Problem beim Umbau Messingmodell Spur 0 auf Gleichstrom

#11 von Blechnullo , 18.01.2019 20:41

Hallo JoHa,

das muß wohl Blechbahnerlatein sein !

Stell dir sowas mal in der Industrie vor, da gab oder gibt es immer noch jede Menge Reihenschlussmotoren.

Sollten die dann eventuell über Samstag und Sonntag, mal einige Zeit rückwärts laufen, damit sich die Feldwicklung wieder erholt ????

Absoluter Blödsinn !!!!

Habe diesen Beruf mal gelernt und bis vor einem Jahr, fast 50 Jahre ausgeführt.

Allerdings ein lahmes Feld ist mir da noch nie begegnet.

Gruß aus dem Saarland

Rolf


 
Blechnullo
Beiträge: 2.721
Registriert am: 25.12.2014

zuletzt bearbeitet 18.01.2019 | Top

RE: Problem beim Umbau Messingmodell Spur 0 auf Gleichstrom

#12 von h.aika , 18.01.2019 21:21

Hallo Rolf,

Es funktioniert, vielen Dank, das ist eine wirklich absolut perfekte Anleitung.

Vielen Dank für die Hilfe. Jetzt kann ich die ganzen anderen Probleme der Lok beheben bzw. die ganzen Fehlteile noch ergänzen.
Ich hatte das Ding sogar schon mal auf meiner Anlage im Dampflokmuseum in Neumarkt Wirsberg zum Tag der Modelleisenbahn Anfang Dezember letztes Jahr mit ausgestellt
Allerdings fehlten da noch Teile der Gestänge und die Lok war nur abgestellt. Es ist nur eine Achse vom Motor angetrieben der Rest geht über Koppelstangen.
Die Gestänge sind jetzt fertig und sie läuft.
Dank deiner Anleitung auch rückwärts.

Viele Grüße
Tobias


 
h.aika
Beiträge: 29
Registriert am: 23.02.2018


RE: Problem beim Umbau Messingmodell Spur 0 auf Gleichstrom

#13 von Scrat , 19.01.2019 09:55

HAllo Ihr,

diesen Effekt schreibe ich eher einer "kalten" Löststelle zu. Sie gammelt vor sich hin, der Übergangswiderstand steigt, die Lok verliert an Leistung.
Dazu passt die Schilderung, dass nach dem Umpolen (neu verlöten) der Effekt weg war

Wäre es eine Magnetisierung, würde dieser Effekt ja nach dem Umpolen irgendwann wieder auftreten.
Zum MAgnetisieren benötigt man ganz andere Ströme.

Viele Grüße

Holger


If brute force does not work....you are just not using enough of it!


 
Scrat
Beiträge: 2.045
Registriert am: 15.12.2009


RE: Problem beim Umbau Messingmodell Spur 0 auf Gleichstrom

#14 von Gelöschtes Mitglied , 19.01.2019 14:27

Gut, Danke. Für mich war das schon damals Jägerlatein, vielleicht wollte man mich hops nehmen oder es war der 1. April und ich habs nur nicht gemerkt.
Aber die kalte Lötstelle ist eine sehr gute Erklärung.



   

Wie bescheuert kann eigentlich ein Verkäufer sein?
Mal ne Frage

  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz