Piko Dampfloks und die tatsächlichen Mindestradien

#1 von Wagensammler6172 , 08.08.2014 22:57

Hallo,

Ich bin Wechselstromfahrer und baue gerne Gleichstrommodelle auf Digital um. Besonders die DDR-Loks haben es mir da angetan. Bei Diesel- und E-Loks und besonders den vielen schönen Triebwagen (deshalb habe ich überhaupt damit angefangen) gibt es eigentlich wenig Probleme. Bei den Dampfloks sieht es leider anders aus, da ich durch die Märklin-Weichen an die Befahrbarkeit des 360mm-Radius gebunden bin. Nur schlanke Weichen sind bei mir räumlich nicht machbar...und für Märklin sind die ja bekanntlich auch nur schwer machbar.

Bei manchen Loks (z.B. der sächs. Rollwagen) ist 360mm Mindestradius angegeben. Bei Modellen, bei denen das so ist, gibt es wie auch zu erwarten keine Schwierigkeiten.
Meine Frage bezieht sich auf die Modelle, die "offiziell" größere Radien benötigen. Ich hatte mal eine 01.5 ca. von 2000 mit Schnittstelle ect.. Diese Lok lief klasse aber bei den Weichen des R1 gab es keine Chance. Jetzt habe ich mir eine 95er aus DDR Produktion umgebaut und sie schafft den 360er-Radius mühelos obwohl doch auch sie eigentlich das nicht schaffen soll.

Hat sich bei den Modellen an der Gelenkigkeit in ihrer langen Bauzeit etwas verändert? Lohnt ein Versuch mit einer DDR 01.5, 03 Reko oder 41er Reko oder ist das zwecklos? Ist die Angabe des Mindestradius nur bei der 95er großzügig oder auch noch bei anderen Piko-Dampfloks?

Beste Grüße,
Heiner


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RE: Piko Dampfloks und die tatsächlichen Mindestradien

#2 von rolfuwe , 09.08.2014 18:03

Ich hatte in der DDR-Zeit alle Loks u. alle liefen auf R1 Pilzgleis u. den „kleinen Weichen“. Nur die BR95 kam nicht von R1 über die DKW, wenn sie auf kreuzen (gerade) stand. Für die Verstellung des gelenkigen Systems Vorläufer-Rahmen-Nachläufer waren die Kräfte auf die Spurkränze der Vor- u. Nachläufer einfach zu groß (bzw. die Hebel der Deichsel zu kurz).
Die Serie BR01, 03, 41 hatte schon ein ausgeklügeltes System der Gehäuseauflage mit seiner Masse auf Rahmen u. Nachläufer um in Kurven einen geringen Überhang u. einen geringen Lok-Tenderabstand zu haben. So etwas wünsche ich mir auch bei den modernen aktuellen Modellen anderer Hersteller. Aber bei diesem System hatte ich auch schon mal entweder zerbastelte oder evtl. schon beim Hersteller verpfuschte Loks unter meinen Fingern. Es gab zu DDR-Zeiten auch total verpfuschte Treibtender, wo die angetriebenen Achsen durch die nicht angetriebene letzte Tenderachse angehoben wurden. Dann gibt es keine Zugkraft. Aber für alles gab es, wie zu DDR-Zeiten üblich, Lösungen.
Bei den Nachwende-Piko-Modellen kann ich nur noch mitreden, wenn es um Epoche 2 Modelle geht, außer bei der BR95, die hielt ich für eine Fehlkonstruktion u. die wurde bei mir ausgemustert. Keine Ahnung, ob das aktuelle Modell jetzt bei mir, mit Flei-Profi-Gleis, über eine DKW kommen würde. Aber ich denke bei der 10, 03, 41, 95 wird sich nichts prinzipiell verändert haben.


Gruß aus Dresden, Uwe (Rolf-Uwe)


 
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RE: Piko Dampfloks und die tatsächlichen Mindestradien

#3 von klein.uhu , 09.08.2014 23:16

Moin,

Piko hat nach dem Neuanfang so nach und nach alle alten Modelle, die im Programm blieben und z.T. heute noch sind, überarbeitet. Das betraf zum einen den Motor, aber wahrscheinlich auch den ganzen Antrieb. Ob das eine Verbesserung oder Verschlechterung ist, kann ich nicht beurteilen, da ich nur die BR95 davon habe. Und die fährt über R1 des M-Gleises und Weichen, zwar gerade noch so mit zwängen, aber sie fährt ohne zu entgleisen.

Ich könnte mir auch nicht vorstellen, dass die anderen Modelle das nicht geschafft haben sollten - wie Rolfuwe ja bestätigt. Bei den alten DDR-Modellen mag es gehen, aber beiden jetzigen wäre ich nicht sicher.

Im Piko-Katalog von 1994 steht noch nichts von Mindestradien.

Gruß klein.uhu


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RE: Piko Dampfloks und die tatsächlichen Mindestradien

#4 von pmtfan , 10.08.2014 14:08

Hallo,

bei PIKO stimmt die Angabe der möglichen befahrbaren Mindestradien eigentlich.

Natürlich können Fertigungstoleranzen immer auftreten. Öfters liegt ein Entgleisen auch an der Verlegung der Gleise, besonders bei beginnenden Rampen oder in Weichenstrassen.

Zu DDR-Zeiten war vom ASMW (Amt für Standardisierung, Messwesen und Warenprüfung) bzw. von deren Vorgängerinstutionen vorgeschrieben das alle H0-Modelle den Mindestradius von 380 mm = R1 durchfahren können. Getestet wurde ausschließlich auf PIKO-Hohlprofilgleisen und bei denen war auch dies garantiert. Wenn dies nicht funktionierte durfte das Modell nicht produziert werden, siehe z.B. den PIKO-Triebwagen für die BLS, der verworfen wurde, obwohl ein Großteil der Werkzeuge bereits fertig waren. Dies hatte zur Folge, dass die Fahrwerke der BR 01, 03, 41 und 95 so aufwendig ausgeführt wurden.

Ich selbst habe eine BR 95 aus der Nullserie (noch ohne die am Motor befindlichen seitlichen Blattfedern die gegen das Gehäuse leicht drücken) die abgesehen von den wackligen Lauf problemlos über die alten und neuen PIKO-Gleise einschließlich Weichen fährt. Nur bei Roco-Gleisen und Weichen gab es hin und wieder Probleme. Deshalb tauscht ich diese gegen das PIKO A-Gleis aus.

Viele Grüße
Wolfram


 
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