Der Röwa-Scharnow-Liegewagen 3131 mit Röwamatik-KKK

#1 von Oldtimerfan87 , 12.08.2023 23:39

Hallo Röwa-Freunde,

....und es gab ihn also doch!! - Nun ist es mir endlich mal gelungen, zu einem vernünftigen Kurs in der Bucht
einen Röwa - Scharnow - Liegewagen (Nr. 3131) mit KKK zu ergattern! ( Bislang waren die Preise immer
"jenseits von gut und böse", wenn ich denn mal einen gefunden hatte, oder ein unwissender Händler bot einen
alten 3031er ohne KKK unter falscher Nummer an!).- Die Ausführung mit KKK gehört wohl zu den etwas seltene-
ren Röwa - Modellen. Foto 1.):


Die goldenen Siegel waren übrigens völlig unbeschädigt - trotzdem wurde die Schachtel von mir geöffnet, denn
ich kaufe ja grundsätzlich nichts, was nur in Kisten und Schränken gestapelt wird - bei mir muß alles fahren!
Fotos 2.+ 3.):





Also, der Wagen ist natürlich absolut neuwertig, die Räder sind ohne Höhenschlag! ( Leider oft ein Problem bei
original versiegelten Schachteln!). Ich habe nur noch die KK-Bogenkulisse auf altbekannte Weise an den Enden
abgedeckt, um den Deichsel-Ausschlag zu begrenzen. ( Eine Grundvoraussetzung für den sicheren Betrieb mit
Röwas langen Schnellzugwagen!). Nach schmieren der Achslager und der Kulissen fährt der Wagen sehr gut!
Übrigens, genau wie bei meinen drei Röwa-Touropa-Wagen ist auch bei diesem Wagen unter dem Chassis nir-
gends der Röwa-Schriftzug zu finden. - Auch gut! Ach, falls sich jemand für die nähere Geschichte des Wagens
3131 im Röwa-Programm interessiert:
Bildlich dargestellt ist nur die alte Version mit Bügelkupplung (Nr. 3031) in den Katalogen 1969/70 und
1970/71. ( Den Kat. 1971/'72 besitze ich nicht). - Die neue Variante mit KKK wurde (ohne Bild) erstmals
in dem Neuheiten-Prospekt von 1972 ( dem mit der E91 auf der 1. Seite) zusammen mit den anderen geänderten
Reisezugwagen namentlich aufgeführt, allerdings mit der Kat.-Nr 3121!! ( Und der Touropa-Wagen mit KKK war
dort mit der Nr. 3122 aufgeführt!). - Bei Röwa war manches wohl mit "heißer Nadel" gestrickt!
Allein mit der endlich richtigen Kat.-Nummer 3131 (ohne nähere Bezeichnung) war der Scharnow dann in
der dem Katalog 1972/73 beigelegten Preisliste aufgeführt. Im Katalog selbst war er aber ( im Gegensatz
zum Touropa - Wagen 3132) nicht abgebildet. Das war es dann - Im letzten Röwa - Katalog 1974/75, bzw. in der
beigehefteten Preisliste, tauchte die Nr. 3131 gar nicht mehr auf. Somit wurde er offiziell wohl nur für 2
Jahre im Verkaufsprogramm gelistet. Ich freue mich sehr, daß ich ihn endlich in meiner Sammlung habe, und ihn
in meinen Röwa - Turnus - Reisezug integrieren kann. Und ich hoffe, daß mein wortreicher Beitrag nicht allzusehr
gelangweilt hat!
Schöne Grüße, und gute Nacht,

Wolfgang aus dem Sauerland


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RE: Der Röwa-Scharnow-Liegewagen 3131 mit Röwamatik-KKK

#2 von Siegstrecke , 13.08.2023 10:59

Hallo Wolfgang,

herzlichen Glückwunsch zu diesem schönen Wagen.
Unterscheidet er sich in technischer Ausführung von diesem Roco-Modell auf Röwa-Basis (>hier klicken<)? Ich musste bei diesem Wagentyp noch nichts verändern bzw. verbessern, um ihn im Streckenalltag einzusetzen. Ich frage deshalb, da ich auch schon mit einem Röwa-Waggon in blauer Touropa-Lackierung geliebäugelt habe. Im verlinkten Thread sind weitere Röwa-Modelle zu entdecken. Die rein grüne Variante des Liegewagentyps gefällt mir ebenfalls sehr gut.


Gruß Martin


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RE: Der Röwa-Scharnow-Liegewagen 3131 mit Röwamatik-KKK

#3 von Oldtimerfan87 , 13.08.2023 20:51

Hallo Martin,

dankeschön für Deinen Beitrag. - Ja, in der technischen Ausführung des Fahrgestells unterscheiden sich Roco -
Modelle durchaus deutlich von den ursprünglichen Röwa - Modellen! Zum einen sind die Achslagerungen anders,
Röwa hat ( wie Trix - Express) immer Zapfen - Achsen, Roco hat grundsätzlich bei den Wagen Spitzenlagerung.
Maßgeblich für die Fahrsicherheit ist aber die Art der Kulisse: Roco hat immer eine Möwen - förmige Ku-
lisse, die ist unproblematisch. - Originale Röwa - Reisezugwagen hingegen haben eine einfache Bogenkulisse,
die zwar besonders in der Mittel-Lage leichtgängiger ist, als eine Möwenkulisse mit "harter" Spitze, - Jedoch: Ohne Begren-
zung der Röwa - Bogenkulissen für die Deichseln in den äußeren Endlagen werden die Deichseln ( nicht nur bei langen, sehr
schweren Zügen,) so weit in die äußerste Endlage gezerrt, daß sie danach beim Übergang des Zuges von der Kurve in die
Gerade nicht mehr in die Mittel - Lage bewegt werden können, da ja gleichzeitig die Zugkräfte in Längsrichtung die Deichseln
im Außenbereich geradezu "fixieren". - Das führt zu Entgleisungen! Werden aber die äußeren 5 mm der Bogenkulissen abge -
deckt und somit für die Deichseln also nicht erreichbar, so können sich diese im verbliebenen, nutzbaren Bereich der Kulissen
frei und leicht bewegen!
Den Tip mit der Kulissenbegrenzung von Christofer Kurasch aus dem EM 12/1974 kann ich hier im Original natürlich nicht
einstellen! Bei weiterem Interesse ab hier nur noch per PN.
Schöne Grüße

Wolfgang aus dem Sauerland


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RE: Der Röwa-Scharnow-Liegewagen 3131 mit Röwamatik-KKK

#4 von Siegstrecke , 13.08.2023 22:02

Hallo Wolfgang,

herzlichen Dank für Dein Angebot. Jedoch hast Du das schon so gut erklärt und Veränderungen bestens beschrieben. Wirklich klasse!

Ich wusste nicht, dass Rocos Überarbeitung doch so fundamental war. In meiner Unwissenheit wollte ich Dir schon den Ratschlag gegeben haben, dass bei Verformungen der Räder, Du doch gegebenenfalls Roco-Achsen nutzen könntest. Mit dieser (meiner) Blauäugigkeit wäre ich dann auch vielleicht an einen Kauf herangetreten. Dank Dir achte ich (oder manch anderer) bei einer Modellbegutachtung nun auf solche Schwachstellen.
Sehr fundierte Informationen von Dir.


Gruß Martin


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RE: Der Röwa-Scharnow-Liegewagen 3131 mit Röwamatik-KKK

#5 von Oldtimerfan87 , 14.08.2023 13:06

Hallo Martin,

eine kleine Ergänzung noch bezüglich der Röwa - Radsätze, da ich mich im Eröffnungsbeitrag vermutlich miß-
verständlich oder unvollständig ausgedrückt hatte zum Thema "Höhenschlag". - Also, es handelt sich
dabei nicht um Verformungen der Räder, sondern nach meiner eigenen Erfahrung hatte ein gewisser Prozent-
satz von Röwa - Radsätzen einen Höhen - oder Seitenschlag, oder was auch immer - sie liefen einfach
unrund, und der entsprechende Wagen wackelte wie ein Lämmerschwanz. Oft war es sogar nicht die isolierte
Seite mit der Iso - Buchse, sondern tatsächlich die nicht-isolierte Radscheibe!
Bei bereits geöffneten Boxen mit bereits benutzten Wagen konnte man "relativ sicher" sein, daß ein Vorbesit-
zer bereits für Abhilfe und Austausch gesorgt hatte. Bei original - versiegelten Boxen aber konnte man Pech
haben. - Ist mir im Laufe der Jahre mehrfach passiert! - Daher meine anfänglichen Bedenken bei dem Scharnow-
wagen! Meine These wurde einst auch durch folgende Tatsache gestützt: Ich kaufte vor Jahren mehrmals origi -
nale Röwa - Ersatzradsätze 5082, ( das war in den 90er Jahren bis Anfang der 2000er Jahre durchaus noch
möglich) - Ergebnis: Von etwa 10 Radsätzen waren 6 brauchbar, der Rest für die Tonne. Später, nach
Lagerbestands - Auflösung, wurden "Mätrix" - Radsätze geliefert, die waren besser, aber wesentlich teurer. Die
heutzutage bekannten Lieferanten wie z.B. Luck oder Thomschke kannte ich damals noch nicht. Soviel nun zu
diesem Thema.
Schöne Grüße,

Wolfgang aus dem Sauerland


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RE: Der Röwa-Scharnow-Liegewagen 3131 mit Röwamatik-KKK

#6 von volvospeed , 15.08.2023 13:31

Hallo zusammen,

Glückwunsch zu dem tollen Wagen. Ich mag die Röwa Wagen sehr und habe auch einige davon, aktuell auf der Bahn fahren bei mir die alten Rheingoldwagen, ergänzt mit Lima Buckelspeisewagen und Aussichtswagen. Mich würde der Tipp auch brennend interessieren, bitte um PN.

Meine persönliche Erfahrungen:

Bei der Kombination, Lima / Röwa, verhalten sich die Röwa Wagen meiner Meinung nach wesentlich besser. Die Lima KKK ist scheinbar zu weich, in den Kurven wird der Zug egal welcher Radius vollständig auseinander gezogen, aber auf der Gerade schaffen sie es wieder in die Mittelstellung ( in dem Fall vermutlich durch die bessere Führung von Röwa ). Bei Röwa / Röwa Kombination funktioniert das einwandfrei und die Kulisse zieht sich nur soweit auseinander, wie es bei dem Gleisbogen erforderlich ist. Es ist denke ich mal auch abhängig von der verwendeten Kupplung. Ist die Kupplung starr ( z.B. Roco KK ( die langen ), Fleischmann Profi etc., Roco Universal lässt dagegen ein wenig seitliches Spiel zu ), werden die KKK ebenfalls auch zwangsgeführt. Die Original Röwa Kurzkupplung finde ich ist beim kuppeln sehr hakelig, funktioniert aber auch sehr gut im Fahrbetrieb selbst. In der Höhe wird sie ja auch durch kleine Zapfen zentriert, seitlich lässt sie ca. 1mm je Richtung zu ( ähnlich Roco Universal ). In der Regel fahre ich aber die Roco Universalkupplung, hier muss man nur aufpassen, das sie nicht links oder rechts an den Puffern hängenbleibt, wenn der Radius 420mm beträgt ( das ist der kleinste Radius auf meiner Bahn ), sonst kann es auch passieren das sie ausgehebelt werden. Bei Kupplungen die kleiner gebaut sind, ist das kein Problem.

Die Halbbogenkulisse finde ich persönlich nicht schlecht, sie ist wie Ihr schon schreibt weniger hakelig, um die Mittenlage. Mit einer recht starren Kupplungsverbindung arbeitet sie meiner Meinung sehr gut.
Was ich noch bemerkt habe ist, das die Wagen es nicht mögen, wenn sie press an press gekuppelt werden, aus dem Grund habe ich meine Wagen alle so einjustiert, das sie 1-2mm Abstand haben. Dann entgleisen sie auch nicht ( gezogen, wie geschoben )



Bei den Achsen hatte ich scheinbar bis dato Glück, meine Wagen liefen diesbezüglich bis dato alle recht gut. Ansonsten gibt es in der Bucht jemand Namens benno-02 der stellte auch für Röwa Wagen passende Radsätze ( Zapfenlager ) mit bestem Laufeigenschaften her.


Mit freundlichen Grüßen
Manuel

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RE: Der Röwa-Scharnow-Liegewagen 3131 mit Röwamatik-KKK

#7 von Oldtimerfan87 , 15.08.2023 20:24

Hallo Manuel,

vielen Dank für deinen interessanten Beitrag! Also, wie ich schon öfters betont habe, ich fahre bis heute
sehr gerne in allen Röwa- und gemischten Schnellzügen mit den Röwamatic - Köpfen. Meine engste Kurve
innerhalb einer Wendeschleife hat einen Radius von ca. 360 mm, da wird jeder Röwa-Wagen durchgescheucht,
auch im Wendezugeinsatz - ohne Probleme! Man muß nur ein paar kleine Dinge beherzigen: Die waagrechten
Teile der Gummibalge an den Enden ganz leicht "anfasen", ( anschrägen), ( fällt optisch kaum auf) und eventuell
mit einer Spitzzange die inneren Puffer-Seitenkanten zur Wagenmitte hin biegen - ganz vorsichtig! ( Ein Tip von
Willy Ade höchst selbst aus einer alten Miba), dann gibts keine Überpufferung. Eventuell noch ein Hauch Fett auf
die Pufferteller, dann läuft alles wunderbar bei originalem Röwa - Spaltmaß! Danke auch für den Tip mit dem
Radsatz - Lieferanten! Ein wichtiger Hinweis noch: Lies bitte noch mal im Lima - Forum innerhalb Deines Thread:
"Lima/Röwa Rheingold 1962" vom 10.05.2021, besonders meine Beiträge #8 und #11. So, ab jetzt geht es
per PN weiter.
Schöne Grüße

Wolfgang aus dem Sauerland


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Röwa Containerkran 5200 / Roco 1805
Röwa Containerwagen - TEIL I Einleitung - Chronik aktualisiert 18-06-2023

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