Hallo liebe Leute, meine Kleinbahn BR 52 1719 hat leider am Kessel einen etwa 3 cm langen Riss in Längsrichtung bekommen. Meine Vermutung ist, dass das Ballastgewicht Zinkpest bekommen hat. Ich würde es gerne irgendwie ausbauen. Aber ich habe keine Ahnung wie man an das Gewicht dran kommt. Hat da einer eine Idee. Der alte Peter
Hallo Peter ! Hab mir das gestern mal angesehen aber kann leider keine Lösung anbieten. Hatte zuerst vermutet das sich das Gewicht nach Entfernung eines blockierenden kesselinnenseitigen Kunststoffnubbels an der Gewichtshinterseite ins Führerhaus schieben und dort rausnehmen lässt, aber leider Pustekuchen denn dafür ist das Gewicht schlicht zu lang. Nachdem auch die Rauchkammertüre kein Extraspritzteil ist aber das Lokgehäuse den Längsnähten nach aus zwei Spritzgußteilen besteht, kann ich nur vermuten das das Gewicht bereits beim Verkleben der beiden Gehäusehälften eingesetzt wurde.
Edit: Hab die Frage auch mal ins KBSF gestellt und meld mich hier falls einer der dortigen Kollegen einen Trick kennen sollte.
Nachtrag: Im KBSF gab es leider auch keinen Lösungsansatz aber ich vermute ich konnte selbst des Rätsels Lösung finden. Bei meiner 52er ist die Innenwand des Kessels im Bereich der vorderen Glühbirne weiß eingefärbt jedoch die Innenseite der Rauchkammertüre nicht; Letztere scheint auch Zentrierungsansätze für die Montage zu besitzen. Daher ist die Rauchkammertüre doch ein separates Kunststoffspritzgußteil d. h. im Werk wurde zuerst das Ballastgewicht von vorne in den Kessel geschoben, dann die Rauchkammertüre aufgesetzt aber die hat KB leider verklebt... Und bei dem von KB üblicherweise verwendeten Kleber würd ich eine zerstörungsfreie Demontage ausschließen wollen - zumindest bei meiner rührt sich auch bei stärkerem innerem Druck auf die Rauchkammertüre absolut nix...
Ausschließen kann man die Pest aber leider trotzdem nie nachdem ja fast alles im pestkritischen Zeitraum aus demselben, mit zu hoher Temperatur arbeitenden Schmelzofen kam und z. B. das Ballastgewicht der Br93 ist bekannt für den Befall. Allerdings könnte die Ursache für die Kesselrißbildung auch darin begründet sein das der Kunststoff einfach als "Klügerer" nachgab. KB hat nämlich, um Klappergefahr hintanzuhalten, das Gewicht auch mit angegossenen kleinen Längsleisten versehen die bewusst auf die Kesselinnenseite drücken damit es sich nicht bewegen kann. Wenn sich nun die unglückliche Kombination aus vielleicht Gewicht mit bissl Übermaß und zu stark geschrumpften Kessel ergab, kann das auch Grund für einen Gehäuseriß sein. Ich hatte nämlich leider übersehen das meine 52er vom Vorbesitzer mit einem hinteren Führerhausanbau zu einer Tenderlok umgebaut wurde und daher die Rückwand geschlossen ist weshalb das Gewicht natürlich nicht dort rausgehen konnte...
Edit: Ich habe gerade die vom hilfsbereiten Kollegen Igel im KBSF gepostete Erklärung gelesen und verlinke sie gleich auch hier.
Hallo,, inzwischen ist der Riss noch länger geworden. Ich habe in die sichtbare Bohrung vom Gewicht einen Stift gesteckt und versucht das Gewicht zu bewegen. Nix zu machen. Wie wäre es denn, wenn ich das Gehäuse in ein Wasserbad lege und erwärme. Es ist nur die Frage bis zu welcher Temperatur man gehen kann ohne dass das Gehäuse Schaden nimmt. Wenn nix zu machen ist, wäre ich sehr, sehr traurig. Ich finde für mich, dass die Lok noch immer ein wunderbares Modell ist. Und zu ihrer Zeit das erste Modell mit freiem Durchblick unter dem Kessel. Der alte Peter
Nachdem was ich auf dem Unterseitenbild rudimentär als mögliche Risse erkennen kann, sieht das leider wirklich nach Zinkpest aus. Zuerst müsstest Du unbedingt jenen Plastikknubbel der sich wie von Kollegen Igel beschrieben direkt unter dem hinteren Gewichtsende versteckt, mit einem Schraubenzieher etc. rausbrechen. Ich würde aber an Deiner Stelle warten bis der Riß von selbst das Führerhaus erreicht denn ob der noch 2 cm länger wird spielte für die spätere Reparatur kaum eine Rolle aber ich denke das das Gewicht dann leichter zu bewegen wäre. Dann würd ich einen Versuch in vorerst mal 50° heißem Wasser riskieren dem man Spülmittel als "Hilfsgleitstoff" zusetzt. Solltest Du jemanden kennen der ein kräftiges Ultraschallbad besitzt, würd ich das Lokgehäuse mit denselben Mitteln im Bad behandeln weil durch den Ultraschall zumindest lose Gewichtsbrösel schonmal zerfallen, rausgeschwemmt werden und das Spüliwasser auch in die letzte Ecke eindringt.
Die Temperatur bei den Versuchen eventuell um jeweils 5° steigern solange Du spürst das sich das Gehäuse durch die Lockerungsversuche noch nicht verformt.
@Leinepeter Könntest du das Bild vom Gewicht schärfer und in Originalgrösse als Link mal reinstellen? Auf dem derzeitigen ist leider absolut nichts erkennbar.
@Petz Wie kommt man auf die Idee aus ner 52er ne Tenderlok zu machen?
Mit freundlichen Grüssen Philipp
LIMA ist wie Kleinbahn, man kann es nur hassen oder lieben.
So, das Gewicht ist raus! Wo rohe Kräfte sinnvoll walten. Als erstes konnte ich feststellen, dass die Rauchkammertür nicht umlaufend vollständig verklebt war. Von unten an einer hinterher beinahe nicht sichtbaren Stelle konnte ich die Rauchkammertür etwas abheben, aber nicht abhebeln. Ich habe ein Schraubstock soweit aufgemacht, dass der Kessel senkrecht gerade mit ein bisschen Spiel zwischen den Backen stehen konnte. Ich habe keine Ahnung wie das Teil heißt mit dem das vordere Ende des Kessels normalerweise auf dem Rahmen liegt. Dieses Teil war nun die Auflage auf einer der Schraubstockbacken. Dann habe ich ein Rundholz von hinten in das Führerhaus auf das Gewicht gesetzt und mit gefühlvollen Schlägen das Gewicht nach vorne geschlagen. Das ging tatsächlich. Also nur Mut. Und tatsächlich, plötzlich flog die Rauchkammertür raus, und das Gewicht ließ sich herausdrücken. Ganz ohne Schaden ging das aber nicht. Die Rauchkammertür hatte an einer Stell einen ganz kleinen Rand vom Kessel mitgenommen. So gut war der Kleber. Aber die Tür lässt sich fast ohne sichtbaren Schlitz wieder einkleben. Auch die obere Lampe (der Einsatz) ist heraus gedrückt worden. Auch die lässt sich ohne erkennbaren Schaden wieder einsetzen. Im Moment trocknet der von innen im Kessel aufgetragene Kleber. Mit Klammern zusammen gedrückt. Ein kleiner Riss wir wohl dauerhaft zu sehen sein. Aber er kann nicht mehr größer werden. Auch ist im Moment die Rauchkammertür noch nicht wieder eingeklebt. Irgendein anderes Gewicht will ich wohl wieder einsetzen. Soweit mein Ergebnis. Der alte Peter
Freut mich sehr das die Operation geglückt ist. Aber die Frage die uns sicher noch alle interessiert wäre, ob das Gewicht tatsächlich pestbefallen ist...
@ Igel & telefonbahner , wenn man eine Piko 95 schlachtet weil man deren Fahrwerk für was Anderes braucht und einem der Allerwerteste samt Tender der 52er nicht gefällt, pappt man eben die Führerhausrückwand der 95er auf die 52...
Hallo zusammen, immerhin ist es euch ja gelungen ins innere der Lok zu gelangen was mir bisher verwehrt blieb. Auch bei einem neuerlichem Versuch keine Veränderung gegenüber dem Stand den ich hier schon geschrieben hatte:
Hallo an alle, danke für die vielen Antworten. Zunächst erst einmal an alle die das Gewicht ausbauen wollen. Es geht wirklich nur nach vorne raus. Also die Rauchkammertür muss raus, egal wie. Zum Gewicht. Nach meinem Kenntnisstand zur Zinkpest hat das Gewicht keine Pest. Es hat an mehreren Stellen schon vom Ursprung her mehrere kleine Wulste. Diese habe ich abgefeilt. Nun würde das Gewicht mit gut 1,5 mm Spiel wieder hinein gehen. Warum es zu der Rissbildung gekommen ist, ist mir nicht so ganz klar. Ich werde es wohl wieder einsetzen und die Rauchkammertür nur mit einem Minitropfen fixieren. Der Riss am Kessel ist nach der Klebeaktion fast überhaupt nicht mehr zu sehen. Zumindest nicht im Einsatz auf der Anlage. Und der Riss von dem kleinen Stück vom Kessel, was an der Rauchkammertür hängen geblieben ist, verbirgt sich fast vollständig hinter dem Windleitblech. Ich bin jedenfalls erst einmal zufrieden. Der alte Peter
Nur um andere Rauchkammertüren zu schützen ; lt. Kollegen Igel muß das Gewicht normalerweise von der Motorseite rausgeholt werden weil die Kesseltüre üblicherweise nicht ohne Beschädigung abzubekommen ist. Wenn Du von vorne in den noch leeren Kessel blickst, siehst Du aber dort wo das hintere Gewichtsende zu liegen kommt, auf der Kesselinnenoberseite einen kleinen Kunststoffknubbel den KB als (unnötige da das Gewicht durch die Gehäuseschraube mit fixiert wird) zusätzliche Sicherung reinklebt; die muß man rauskratzen wenn man das Géwicht nachträglich ausbauen möchte ohne die Rauchkammertür zu massakrieren. Ich denke das in Deinem Fall schlicht eine ungünstige Paarung Gewicht - Kessel zum Riß geführt hatte, da die angegossenen Leisten die das Gewicht geräuschverhindernd spielfrei im Kessel führen sollen, bissl zu fest auf´s Gehäuse drückten. Dann wünsch ich weiterhin viel Freude mit der 52er...
immerhin ist die Kleinbahn-52 der preiswerteste E-Kuppler mit Antrieb (jedenfalls noch). Eie 52 mit Kohlenrucksack ist aber doch sehr gewöhnungsbedürftig. Bei der Schicht-03 wurde hier mal empfohlen, den Kessel an der Unterseite zu schlitzen, damit er nicht unkontrolliert reißt. Wäre das hier evtl auch eine Option?
Liebe Grüße
Wolfgang
Unter solchen Umständen wie heute sind nicht notwendige Dinge zwingend notwendig.
Wird nicht helfen. Das Ballastgewicht ist so bemessen, dass 1mm Luft zwischen dem Gewicht und den Führungsstegen ist und liegt ungefähr bis zum Stehkessel. Schlitzt man nun den Kessel unten auf, so zögert man nur die Zerstörung ein wenig raus, schwächt aber die gesamte Kontruktion massiv. Zinkal wächst aber unkontrolliert. Bei den meisten zerstörten KB 52 wächst aber der Rahmen und krümmt sich, befallene Gewichte habe ich bisher noch keine gesehen, immer nur befallene Rahmen.
Mit freundlichen Grüssen Philipp
LIMA ist wie Kleinbahn, man kann es nur hassen oder lieben.
Mir ist auch nur ein einziges Mal ein Pestgewicht an einer relativ neuen 52er eines Kollegen untergekommen und wenn jemand einer Gehäuserißbildung (die meiner Beobachtung nach auch absolute Ausnahmen sind doch vorbeugen möchte, sollte er einfach das Gewicht rausholen und die angegossenen Längsstege am Gewicht wegschleifen die auf den Kessel drücken. Die angegebenen 1 mm Spiel sind jedenfalls bei meinen beiden Exemplaren nicht festzustellen. So hätte man dann auch eine einfache Kontrolle denn solange sich dann bei leichtem Schütteln der Lok das Gewicht im Kessel hörbar bewegt wär alles im grünen Bereich...
Hallo Markus und alle Anderen, noch einmal zur Klarstellung. Die Rauchkammertür ist eindeutig ein separates Teil und eingeklebt. Auch wenn man den Gnubbel unter dem Gewicht entfernt, geht das Gewicht nicht nach hinten raus. Es ist zu lang. Wie gut oder schlecht die Tür verklebt ist, entscheidet also darüber ob dass herausdrücken des Gewicht größeren Schaden anrichtet oder nicht. Ich habe etwas Glück gehabt. Der alt Peter