an dem schönen Adler samt Zug von Willy Ade hat mich bisher gestört, dass der Antrieb im Personenwagen untergerbacht ist. Prinzipiell ist das nicht schlimm, aber der Zug kann halt nicht am Endbahnhof umfahren werden, was auf Anlagen (jaja, falsche Epoche) jeglichen Einsatz ausschließt. Um das zu beheben, habe ich einen Antrieb von Halling in den Tender eingebaut. Diese sehr flachen Antriebe eignen sich bestens, da so unter der Kohle noch gut Platz für Blei ist. Ein kleiner Decoder und ein 1000µF-Kondensator in der Lok sorgen für das nötige Fahrverhalten. Das Einzige Problem war bei meinem Modell, ob das werksseitig so ist, weiß ich nicht, dass sowohl Lok, als auch Tender verklebt waren und nur mit sehr großer Mühe zerstörungsfrei öffnungsbar waren.
Jetzt muss der Antrieb noch aus dem Wagen ausgebaut werden, wenn sichergestellt ist, dass der kleine Tender den Zug (idealerweise eher mit sechs als mit drei Wagen) auch alleine schafft. Ansonsten muss für die Streckenfahrt der Gesiterwagen mit antreiben
Ein herzliches Vergelt's Gott an alle für die Mitarbeit an diesem schönen Forum
Frage an die Kollegen aus Nürnberg und Fürth: Wie wurde der Zug damals an den Endpunkten gewendet? Fuhr der Zug nach umsetzen der Lok rückwärts zurück? Mit Lok rückwärts?
ja, er wurde stets gewendet. Wenn man sich Bahnhofspläne vor allem aus vor der Jahrhundertwende ansieht, waren da oft die Drehscheiben sogar direkt am Ende des Bahnhofgleises. Oft verliefen da auch noch Quergleise zwischen den Drehscheiben. So daß man von einer zur nächsten Scheibe fahren konnte, um dann auf einem leeren Gleis die gewendete Lok am Zug vorbei wieder ans andere Ende fahren konnte. Um sie dort anzukuppeln...
Eigentlich ein irrer Aufwand zu Anfangszeiten; aber die Loks waren klein und leicht, "Manpower" zum Drehen genug vorhanden...
Hier der rekonstruierte Gleisplan des Bahnhofs Fürth von 1836 im Länderbahn-Forum: Gleisplan Fürth 1836
Und so sahen bis etwa um 1870 herum viele Bahnhofsanlagen aus.
@ Bayrische-Lokalbahn: auch wenn ich vor der Umbauarbeit durchaus "meinen Hut ziehe", die Frage stellt sich mir dann doch, warum! Warum das alte 1:65-Möhrchen zur Brust nehmen, wenn es doch bei Märklin/Trix einen maßstäblichen Adler mit Glockenanker im Tender gab? Ja, mir ist klar, daß der relativ selten und vergleichsweise teuer ist, aber er ist zu finden. Und gerade zu deinem Thema, auch mit vielen Kleinserien und Eigenumbauten würde doch ein maßstäblicher Adler viel besser passen...
der Zug wurde nach der Ankunft im jeweiligen Endbahnhof komplett gewendet - in dem Sinne, daß der Zug in derselben Richtung zur Abfahrt wie zur Ankunft steht. Dies geschah über zwei Drehscheiben an den jeweiligen Gleisenden.
Dies mußte auch so sein, da ja die Ludwigsbahn primär mit Pferden betrieben wurde (die Dampflok fuhr nur zweimal am Tag nach Fürth & retour). Die Bremsersitze waren jeweils auch die Kutschböcke für den Kutscher (= Bremser bei Lokomotivfahrt). Die Kupplungen der Wagen waren so beschaffen, daß daran a) die Lokomotive, b) ein weiterer Wagen oder c) das Zuggeschirr für ein Pferd gekuppelt werden konnte. Der Fahrweg war ja auch so gestaltet, daß zwischen den Schienen ein (relativ) flacher "Trampelpfad" für die Pferde war, und die Weichen an den jeweiligen Endbahnhöfen waren einfache Schleppweichen (mit nur einer Zungenschiene und ohne Herzstück), damit die Pferde nicht stolperten, bzw. aus dem Tritt gerieten.
Die erste & die letzte Fahrt des Tages wurde ja seinerzeit (in den ersten Betrebsjahren) mit einem Pferd & einem bis zwei Wägelchen durchgeführt - in jede Richtung.
Ich hoffe, damit einige Klarheiten beseitigt zu haben...