Alte Wagen 50er Jahre

#1 von tconnection73 , 22.04.2012 11:12

Hallo,
ich sammle nun seit ein paar Jahren wie viele andere von euch Modellbahnmaterial aus der frühen Zeit.Auf meiner Anlage Baujahr 62 lasse ich dann soweit wie möglich das Material auch fahren.Nun zu meiner Frage:Das Laufverhalten mit den alten Wagen die noch Stumpfachsen besitzen ist ziehmlich schlecht.Da ist es fast nicht möglich mehr als 3-4 Wagen laufen zu lassen.Nun kann man da etwas ölen oder fetten aber vielleicht gibt es eine andere Lösung.Ich bin mir natürlich bewusst das das Material 60 Jahre alt ist.Habt ihr eine Idee?

Grüße
Frank


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RE: Alte Wagen 50er Jahre

#2 von Dieter Weißbach , 22.04.2012 11:44

Guten Morgen,

ich fahre die gleichen Achslager bei meinen alten TRIX EXPRESS-Wagen. Es hilft meist folgendes:

Prüfen, ob die Achslager verbogen sind, ggf. richten. Die Achsen mit den Radscheiben müssen ohne zu klemmen rollen können.

Achsen ausbauen, die Achs-Stummel mit der kleinen Kupferbürste von Ablagerungen, Häarchen und anderen Dingen reinigen.
Dann die Achslager ebenfalls mit der kleinen Kupferbürste reinigen, die Bohrungen mit einem Zahnstocher putzen.

Zum Schluss einen kleinen Tropfen Öl auf die Achs-Stummel und dann die Achsen wieder einbauen.

Zum Test baut man sich eine kleine Rampe mit anschließendem Gleis in der Ebene und lässt die Wagen herunterrollen. Anhand der zurückgelegten Strecke kann man erkennen, welche Wagen noch weitere Nacharbeit benötigen.


Viele Grüße aus Berlin, Dieter


 
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RE: Alte Wagen 50er Jahre

#3 von DR`ler , 22.04.2012 11:45

Hallo,
dass Problem ist so alt wie die Wagen selbst, deshalb hat PIKO seinerzeit die 2motorige 50ziger entwickelt. Wenn Achsen und Lager rostfrei und geschmiert sind dürfte nicht mehr viel zu machen sein.
Es wäre eventuell einen Versuch wert "Einlagen" zu basteln und auf spitzengelagerte Radsätze umzurüsten.
MfG Martin


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RE: Alte Wagen 50er Jahre

#4 von Holzschwelle , 22.04.2012 12:16

Hallo Frank,

Deinen Wunsch nach langen, fahrenden Zügen aus alten Bakelitwagen kann ich sehr gut nachvollziehen. Mein Traum wäre ein "langer" Kohlezug aus 12 Wagen. Die diesbezüglichen Versuche auf einem Testoval waren aber sehr ernüchternd. Es scheitert schon an einer zugkräftigen Lok. Die Gützold 42 wäre aus optischer Sicht schon nicht schlecht, aber ihre Zugkraft reicht für solche Züge nicht aus. In der Geraden geht das alles noch gut. Im Bogen - ganz konkret im Halbkreis - ist meistens Feierabend. Da werden die Widerstände/Kräfte meist so groß, dass der Zug stecken bleibt oder die Wagen entgleisen. Lange Züge aus Wagen mit Stummelachsen - aus meiner Erfahrung ohne Frust beim Fahren nicht realsierbar.

Wenn Du Stummelachsen zum Reinigen und Ölen ausbaust, muss Du sehr vorsichtig vorgehen. Achsblechen aus Guss brechen beim Aushebeln der Achsen schnell aus.

Viele Grüße
Christian


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RE: Alte Wagen 50er Jahre

#5 von Dieter Weißbach , 22.04.2012 13:06

Hallo,

die geschilderten Probleme bei den PICO-Wagen überraschen mich nun doch etwas.

Die TRIX EXPRESS-Wagen der Vorkriegszeit haben Achs-Stummel mit 2 mm Durchmesser. Wenn man sie gebraucht findet, laufen die Achsen natürlich oft sehr schwergängig. Mit den geschilderten Arbeiten bekommt man die Achsen aber wieder gut zum Laufen. Züge mit 10 oder 15 Vorkriegs-Zweiachsern sind bei TRIX-Wagen kein Problem.

Was ist denn nun an den Achslagern der alten PICO-Wagen anders, dass sie so schlecht laufen ?


Viele Grüße aus Berlin, Dieter


 
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RE: Alte Wagen 50er Jahre

#6 von 101 ( gelöscht ) , 22.04.2012 13:28

Hallo Frank,

schau mal hier:

Zwanzig Märklin Talbots auf Tour

Die Wagen haben alle einen Tropfen Öl auf die Achslager bekommen, das war es, danach liefen die alle wie eine Eins.

Gruss
Jens


101

RE: Alte Wagen 50er Jahre

#7 von telefonbahner , 22.04.2012 13:38

Hallo Frank,
was für ein Gleissystem hast du auf deiner Anlage ?

Piko oder Pilz ?

Gruß Gerd aus Dresden


 
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RE: Alte Wagen 50er Jahre

#8 von Dieter Weißbach , 22.04.2012 13:44

Hallo,

auch von mir noch eine Frage: Bei welchen Bogenradien treten die Probleme auf ?

Wenn die Wagen in der Geraden noch halbwegs laufen, aber nicht mehr im Gleisbogen, dann liegt es am Achsabstand der Wagen und am Spurkranzmaß. Wagen mit längeren Achsständen neigen in Gleisbögen stärker zu erhöhten Rollwiderständen. Wenn dann die Radscheiben nicht korrekt sitzen, sondern etwas nach außen gerutscht sind, erhöht dies die Klemmwirkung.

Also auch aus diesem Grund (nicht nur zur Verbesserung der Fahreigenschaften an den Weichen) ist die exakte Einhaltung der Radsatzmaße wichtig.


Viele Grüße aus Berlin, Dieter


 
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RE: Alte Wagen 50er Jahre

#9 von Blech , 22.04.2012 16:48

Also, da hat der Trix-Dieter das eigentlich Wichtigste fast nebenbei gesagt:
Die schiefe Ebene! Und zwar nicht ganz so steil, dafür aber länger!
Da kann man putzen wie mal will, da ist dann immer noch irgendwo ein Haken - und man sieht ihn nicht.
Aber man findet ihn bestimmt nach der Rollkontrolle!
Danke Dieter, Du hast an einen ganz alten Test erinnert -der hier wirklich alle Probleme aufdeckt.
Schöne Grüße nach Berlin
Botho


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RE: Alte Wagen 50er Jahre

#10 von Holzschwelle , 22.04.2012 20:03

Hallo Dieter,

die Probleme traten bei mir beim Normalradius 45 cm der "Hruska-Schwarze-Holzschwelle" auf. Da PE einen noch kleineren Radius hat, ist es dort noch extremer.

Der Achsstand der PE-Wagen ist herstellerbedingt festgelegt. Am Spurkranzmaß kann man nichts machen, da die Radscheiben absolut fest sitzen. Ich weiß, dass das bei Trix etwas anders ist. Da kann man ggf. nachjustieren. Ein wesentlicher Unterschied zu Trix sind auch die Achshalter. Bei Trix ist das ein (dünnes) Blech. Bei PE kommt zum Achslagerblech noch die Achsblende dazu. Die Achsstummel reiben in der Regel in den Blendenlöchern. Damit ist die Reibungsfläche größer. Natürlich gibt es verschiedene Bauarten. Die späteren spitzengelagerten Radsätze mit Dreipunktlagerung der Achsen verbunden mit einer Verdrehmöglichkeit um die Senkrechte machen nicht solche Probleme. Aber bei den von Frank gezeigten Wagenbauarten habe ich bisher keine berauschenden Fahrerfahrungen gemacht.

Viele Grüße
Christian


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RE: Alte Wagen 50er Jahre

#11 von Dieter Weißbach , 22.04.2012 21:13

Hallo Christian,

TRIX-Bakelit hat einen Radius von 342 mm, das ist deutlich weniger als Deine Hruska-Schwarze-Holzschwelle mit 450 mm.

Dass der Radstand nicht veränderbar ist, ist klar. Auch mir fällt auf, dass die TRIX EXPRESS 20/70er Wagen mit einen Radstand von 65 mm deutlich mehr Laufwiderstand in den Kurven zeigen als die älteren Wagen der 20/60er Serie mit 39 mm Achstand. Deshalb lohnt es sich dort besonders, die einzelnen Achsen zu messen und ggf. die Spur zu justieren.

Das Nachjustieren der Spur müsste doch auch mit einer Radsatzpresse bei PICO-Wagen mit sehr festsitzenden Achsen möglich sein, wenn es Abweichungen gibt. Außerdem sollte die Länge der Achse geprüft werden. Auch hier könnte man nacharbeiten.

Bei TRIX gab es vor dem Krieg übrigens zwei Achsbauarten.
- Es fing 1935 mit einteiligen Blechlagern und einer festgeklemmten Achse an, dort waren Nasen eingequetscht, damit die frei drehenden Radscheiben nicht zu weit nach innen geraten.
- Ab 1937 gab es zweiteilige Achslager. Ein geprägtes Blech außen, dazu ein flaches Blech innen mit der Bohrung. Hier wurden Achsen mit fest aufgepressten Bakeliträdern eingebaut, die sich frei im Lager drehen konnten. Die Achse hatte einen Durchmesser von 2,00 mm bis zum Achsende.




Die beiden Alu-Blöcke links im Bild sind Prüflehren für das Spurkranzinnenmaß. Dies war eine Werkzeuginvestition, die sich wirklich gelohnt hat. Die Prüflehren haben ein Maß von 11.8 mm bzw. 11,4 mm. Damit kann der korrekte Sitz der Radscheiben bequem geprüft werden.


Viele Grüße aus Berlin, Dieter


 
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RE: Alte Wagen 50er Jahre

#12 von Holzschwelle , 22.04.2012 21:26

Hallo Dieter,

die beiden Prüflehren sind interessant. Hast Du die selber hergestellt?

Viele Grüße
Christian


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RE: Alte Wagen 50er Jahre

#13 von Dieter Weißbach , 22.04.2012 21:43

Hallo Christian,

die Prüflehre mit den Einfräsungen habe ich bei Bernd Tauert gekauft, die andere ohne Einfräsungen mit zwei Breiten habe ich bei ihm nach meinen Vorgaben bestellt. Diese Prüflehren passen natürlich zu den TRIX EPRESS-Radsätzen.

Für die PICO-Radsätze musst Du Deine eigenen Grenzmaße festlegen. Es reicht ein Alu-Block 50 mm lang, 24 mm hoch. Die Breite kann einmal das untere Grenzmaß (muss in jedem Fall zwischen die Spurkränze passen) und einmal das obere Grenzmaß (darf nur stramm passen, bzw. eher nicht passen) sein.

Die Prüflehren kann jede Metallwerkstatt mit Fräse anfertigen.


Viele Grüße aus Berlin, Dieter


 
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RE: Alte Wagen 50er Jahre

#14 von Hoppyfreund , 28.04.2012 22:51

Hallo liebe Gemeinde,
ich habe mal mit alten Achslagern von Piko-Wagen probiert. Die U- förmigen Blechstreifen passen meisten von der Höhe und die spitzen Achslager passen genau in die alten Löcher rein, Radsatz von Piko rein und ab geht der Wagen. Ich habe nur Piko-Radsätze genommen weil die Achse etwas kürzer ist als z.Bsp. von Roco.
Schönes WE
Hoppyfreund


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RE: Alte Wagen 50er Jahre

#15 von tconnection73 , 01.05.2012 17:00

Das klingt gut und genau das habe ich mir auch schon überlegt.Hättest du evtl.ein Foto.

Grüße
Frank


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RE: Alte Wagen 50er Jahre

#16 von Hoppyfreund , 06.05.2012 12:05

Hallo Frank und Gemeinde.
Foto habe ich keine, ist aber ganz einfach. Alte Achsen raus, Achslagen einsetzen, neue Achsen rein und ab die Post.
Ich versuche mal Foto reinzuzaubern, bis jetzt hat es immer nicht geklappt.
Schönes Bastelwochenende Hoppyfreund


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RE: Alte Wagen 50er Jahre

#17 von der lange , 15.11.2013 19:36

So: Hat das hier nun schonmal einer versucht?

Ich hab hier einen Güterzug aus 10 kleinen zweiachsigen Güterwagen alter Bauart.
Fast alle Lok´s geben in der Kurve auf. Selbst die "81" mit Metallgußgehäuse wird vorne regelrecht aus den Gleisen gehoben.(wie beim Traktor-Pulling)

Einzig die BR44 incl. Schwestermodelle mit dem Mittelmotor ziehen den Zug scheinbar mühelos durch den kleinen Kreisbogen.


mfg, sandro


 
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RE: Alte Wagen 50er Jahre

#18 von tconnection73 , 15.11.2013 20:59

Hallo ,
ja das geht.Ich habe die Achslager geölt und die Räder gesäubert.Das funktioniert aber vielleicht nicht mit 10 Wagen.Bei den Wagen wie z.B.den alten Bakelit 3 achsern habe ich die Spangen von neueren Modellen eingesetzt.Die laufen jetzt wie neue.Ich muss mal Bilder einstellen.

Grüsse


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RE: Alte Wagen 50er Jahre

#19 von der lange , 15.11.2013 21:29

Zitat von tconnection73 im Beitrag #18
Bei den Wagen wie z.B.den alten Bakelit 3 achsern habe ich die Spangen von neueren Modellen eingesetzt.Die laufen jetzt wie neue.


Genau diese Modifikation möchte ich mal sehen.


mfg, sandro


 
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RE: Alte Wagen 50er Jahre

#20 von Gelöschtes Mitglied , 18.11.2013 10:08

Man nehme ein kleines Stückchen Messing und Weisblech klopt mit den Körner leicht drauf ....fertig ist das Achslager
zum einkleben in Achslager die eigentlich für Radsätze mit Stummelachse vorgesehen sind.



gruss Tino



   

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