Unbekannte Uhrwerklok Spur 0

#1 von Redfox1959 , 19.07.2016 17:02

Hallo Blechfreunde
Am Sonntag auf der Börse bekam ich von unserem Mitglied erikelch eine unbekannte Spur 0 Uhrwerklok geschenkt. Er konnte damit nix anfangen, daher bekam ich sie zum Basteln von ihm.
Sie besteht aus Blech ( noch ein wenig ), ganz wenig schwarzer Farbe ( die Lok ), noch weniger rote Farbe, etwas Zinkguss ( die Räder ) und jede Menge Rost....
Dazu habe ich ein paar Bilder für Euch.












Da ich, wie Ihr alle bestimmt schon wisst, nix wegwerfen kann, habe ich den Uhrwerk-Eumel zerlegt und mir das ganze Elend mal genau betrachtet.
Dazu wieder Bilder....







Nun auch ein paar Bilder vom Antrieb...




Er hat einen Auszieh-Vierkant mit gemessenen 2,9 mm, also vermutlich 3 mm, der fehlende Rest ist wohl über all die Jahre abgenudelt worden.
Um alles genau zu sehen, habe ich die Lokteile mal ordentlich gestrahlt. Nach dieser Behandlung sieht das Ganze nun so aus....!





Damit mein kleiner Bericht über meinen Uhrwerk-Eumel nicht zu langweilig wird, bitte ich die Blechprofis unter Euch natürlich um Mithilfe.
Ich habe folgende Fragen an Euch.

!. Wer hat die Lok mal hergestellt ?
2. Wann wurde sie aus einer Blechtafel in eine Modell verwandelt ( produziert ) ?
3. Gibt es Bilder der Lok in einem Zustand, wo sie noch nicht zum Großteil aus Eisenoxid ( Rost ) besteht ?

Das es keine bekannte Marke ist, das denke ich mir schon. Kein berühmter Hersteller würde so etwas potthäßliches auf den Markt werfen. Vielleicht wird sie ja mit der neuen Lackierung hübscher, so ist sie einfach nur grottenhäßlich.
Aber auch das hat irgendwie einen gewissen Reiz für mich, ich hätte das Teil sonst ohne eines weiteren Blickes in den gelben Sack gefeuert.

Kommen wir nun noch kurz zu ihrem Wahnsinns-Triebwerk, der Vierkant-Aufziehdorn hatte, wie ja schon erwähnt, vermutlich 3 mm Durchmesser. In Ermangelung eines brauchbaren Schlüssels, habe ich das Uhrwerk mit einer Flachzange mal zum Test aufgezogen.
Jetzt werden einige von Euch mich sicher verhauen wollen, aber zum Test musste ich das leider so machen.
Kurz und gut, das Uhrwerk ließ sich einwandfrei aufziehen, und das Ding läuft tatsächlich noch astrein. Sogar die Fliehkraft-Kupplung haut noch hin !
Das war natürlich auch ausschlaggebenend für mich, den unbekannten Uhrwerk-Eumel wieder zu sanieren.
Ich habe mir aus lauter Verzweiflung erst mal einen Aufziehschlüssel Nr. 3 von Schuco in der Bucht bestellt. Ich habe null Ahnung, ob das Teil zu dem 3 mm Aufziehdorn der Lok überhaupt passt, aber er war sozusagen, " Schweinebillig ".
Nach der Sandstrahl-Aktion muss ich das Uhrwerk aber reinigen, das werde ich wohl in SR 24 tunken. Keinesfalls kommt es ins US-Bad, da würde ich garantiert die Feder ruinieren. Glaubt mir das bitte, ich habe da bereits ausgiebige Erfahrungen gemacht ( die Kibri-Bahnhofsuhr ).

Ok, hier stoppe ich den Bericht von mir erstmal. Wenn es Neuigkeiten zum Uhrwerk-Eumel gibt, dann werde ich hier darüber berichten.
Wer von Euch etwas zu dem Modell weiß, oder mir vielleicht sogar einen passenden Aufziehschlüssel verkaufen könnte, der sollte sich bitte ganz schnell hier melden.

Dann bis bald wieder und herzliche Blechgrüße von Eurem GG1 Ghert


 
Redfox1959
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RE: Unbekannte Uhrwerklok Spur 0

#2 von Gelöschtes Mitglied , 19.07.2016 18:42

Hallo,

der Hersteller war/ist die Firma Keim, Katalog Nr. 1835 und die Bauzeit war von 1938 - 1963. Der Ursprung der Lokomotive liegt bei der Firma Kraus.

MfG Lastra



RE: Unbekannte Uhrwerklok Spur 0

#3 von stadtilm , 19.07.2016 20:53

Hallo Ghert

Schöne Arbeit. Mit was für einem Sandstrahl Gerät hast Du gestrahlt ?

Viel Spaß beim bauen wünscht

Jens


Viel Spaß noch

Jens


stadtilm  
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RE: Unbekannte Uhrwerklok Spur 0

#4 von Udo , 20.07.2016 12:39

Wenn Sie hier auf Links zu eBay klicken und einen Kauf tätigen, kann dies dazu führen, dass diese Website eine Provision erhält.

Hallo, Ghert,

ich habe diese Lok von Keim nicht, aber die Lok von davor und die Lok von danach, so dass du dir ein gutes Bild von deiner ex-verrosteten Lok machen kannst.

Hier die Lok von Kraus-Fandor um 1937, die aber auch ab 1938 von Keim in genau dieser Ausführung bis zum Aufbrauch der Ware angeboten wurde.













Und jetzt die Lok von Keim:













Und hier noch ein link zu einem aktuellen Angebot bei eBay:

Werbung: http://www.ebay.fr/itm/KRAUS-FANDOR-LOCO...-/361651878995?

Schönen Gruß
Udo

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RE: Unbekannte Uhrwerklok Spur 0

#5 von Redfox1959 , 20.07.2016 16:45

Hallo Blechfreunde
Als erstes mal ganz lieben Dank an Euch alle, durch eure Infos weiß ich nun einiges mehr über die Lok. Die Frage zu meiner Sandstrahlbox werde ich in einem extra Bericht beantworten, mit Fotos und allem Drum und Dran. Ich finde, das das hier etwas zu weit vom Thema um die Uhrwerklok führen würde.
Nachdem ich den gestrahlten Teilen des Uhrwerk-Eumels ein wenig Farbe verpasst habe, sieht sie schon etwas besser aus, aber wirklich nur etwas.

Sie wurde von mir auch nur gestrahlt, groß ausgebeult und gespachtelt habe ich da nix. Der Aufwand dafür stünde in keinem Verhältnis zum Wert des Blech-Eumels. Ich habe nur die größten Knicke im Blech beseitigt und damit gut.
Man kann bei genauem Hinsehen am Führerhausdach noch die Rostnarben im Blech erkennen, aber das kann so bleiben, sie ist schließlich nicht neu und mit der so heiß geliebten OVP.
Nur dem Rost, dem habe ich mit dem Sandstrahler rigoros den Garaus gemacht. Nichts ist schlimmer, als eine gammelnde Blechlok. Es ist schon so ein komisches Gefühl, wenn man so ein Modell in die Hand nimmt...... Schüttel, Schauder.....
Wie ich mit dem Tender verfahre, das weiß ich noch nicht genau, er ist eigentlich hur ziemlich dreckig. Da könnte eine gute Reinigung schon einen gewissen Erfolg bringen.

Hier zwei Bilder von der teilweise schon wieder zusammengebauten Lok. Die Farbe für die Räder und den Zierstreifen am Rahmen bekommt sie später noch.





Udo, an Dich hätte ich eine ganz große Bitte. Könntest Du mir ein Detailbild der Frontschürze von unten und von der Seite der Keim-Lok hier einstellen ? Hintergrund ist folgender, bei meiner sitzt die untere Frontschürze irgendwie auf Halbacht, das liegt an zwei Blechlaschen, die da umgebogen sind. Eventuell ist da ja vor langer Zeit mal etwas verpfuscht worden. Wenn Du Dir das erste der beiden voran gezeigten Bilder ansiehst, dann wird Dir der komische Abstand zwischen Windleitblech und der Schürze auffallen.
Auf den Bildern von Dir kann ich es leider nicht genau erkennen, wie da richtig aussehen muss.
Bei meiner war dieser Missstand auch im verrosteten Zustand schon so gewesen. Ich würde das zu gerne ändern.

Wenn es weitergeht mit dem Uhrwerk-Eumel, dann berichte ich hier wieder Bis dahin.......
Viele Grüße vom GG1 Ghert


 
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RE: Unbekannte Uhrwerklok Spur 0

#6 von Udo , 21.07.2016 10:24

Hallo, Ghert,

nun weiß ich nicht genau, was du da meinst, aber ich habe mal diverse Frontbilder von den beiden Loks gemacht. Zur Unterscheidung: Keim ohne Puffer, Kraus mit Puffer.

























Schönen Gruß
Udo


 
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RE: Unbekannte Uhrwerklok Spur 0

#7 von Redfox1959 , 21.07.2016 14:50

Hallo Udo
Ganz lieben Dank für Deine Bilder, Du hast genau ins Schwarze getroffen. Jetzt kann ich meine Lok vernünftig zusammen bauen.
Ich zeige hier aber noch ein paar Makro-Aufnahmen, dann kann man genau sehen, was ich mit den Spalten an der Frontschürze meinte.
Habt ein wenig Geduld, dann seht Ihr das, was mich am Aufzieh-Eumel so sehr stört.
Der in der Bucht gekaufte Schuco Aufziehschlüssel Nr.3 passt erste Sahne, da hab ich richtig Schwein gehabt. Naja, auch ein blindes Huhn trinkt Korn.

Ich melde mich hier dann noch wieder mit den Bildern.
Bis dahin viele Grüße von Eurem GG1 Ghert


 
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RE: Unbekannte Uhrwerklok Spur 0

#8 von Redfox1959 , 21.07.2016 18:08

Hallo Blechfreunde
Hier sind die versprochenen Makrobilder vom Schürzenproblem des Uhrwerk-Eumels. Ich denke, das jetzt jeder das Problem genau erkennt.
Udo hat ja mit seinen tollen Bildern schon reichlich Licht ins Lok-Dunkel gebracht.
Hier nun meine Bilder, auch vom Aufziehschlüssel. Es ist ein Schuco Nr.3, ich hatte ihn einfach blind und auf gut Glück in der Bucht gekauft.




Hier die verdammt miese Passung der Bleche....







Man sieht, wie schief und krumm das an der Schürze aussieht.

Ok, wenn es weitergeht, berichte ich wieder hier.
Viele Grüße von Eurem GG1 Ghert


 
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RE: Unbekannte Uhrwerklok Spur 0

#9 von Redfox1959 , 22.07.2016 12:25

Hallo Blechfreunde
Ich hatte ja damit gedroht, das ich die Fortschritte beim Keim Uhrwerk-Eumel hier zeige.
Es ist nun fast geschafft, der alte Gammelklumpen sieht nun wieder halbwegs vernünftig aus. Die alten Treibstangen habe ich, so gut es eben noch ging, blank geschliffen und mit klarem Nagellack vor erneutem Rost geschützt.
Die roten Zierstreifen und auch die rote Pufferbohle ( ohne Puffer ) habe ich einfach frei Hand mit dem Pinsel rot lackiert. Ich wollte da wirklich keinen so riesigen Aufwand betreiben.
Bei der so luschig passenden Frontschürze habe ich die Blechlaschen überarbeitet und anschließend verlötet. Das hält genauso gut und nun sieht es außerdem nicht mehr so gepfuscht aus.
Hier kommen noch zwei Bilder von der Lok.

Auf die Zierlinien am Führerhaus habe ich vorerst noch mal verzichtet. Eventuell kommen sie später noch an die Lok.





Den Tender der Lok habe ich nur mal grob gesäubert und anschließend mit Brunox Korrosionsschutz-Spray behandelt. Ich denke mal, das ich den einfach so lasse.
Wenn ich dann bei Gelegenheit meine ganzen 0 er-Gleise gereinigt und gerichtet habe, dann wird sie zum Probelauf antreten. Mich interessiert einfach mal die Reichweite von so einem Aufzieh-Eumel.
Was ich dann anschließend damit machen soll, hmmm, ich hab noch keine Ahnung.

Das war´s erstmal mit der Uhrwerk Lok, das nächste Projekt steht schon in den Startlöchern. Es ist eine alte RS 800 VK, sie kam als Bastelsatz zu mir.

Viele Grüße sendet Euer GG1 Ghert


 
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RE: Unbekannte Uhrwerklok Spur 0

#10 von Udo , 22.07.2016 12:49

Hallo, Ghert,

sieht ganz gut aus. Was noch fehlt, ist das Säubern der Achsen des Tenders. Danach einölen.

Zum Probelauf: Einige Anhänger dran hängen, sonst fliegt sie dir aus der Kurve.

Zur Frage, was danach kommt: Danach kommt der Einstieg zum tinplate-Sammeln. Hier mal was und da mal was. Und die Sammlung wächst.

Für die Keim-Lok gibt es übrigens immer wieder einmal gut erhaltene Wagen aus dem Bereich Niederlande und Belgien, weil Keim dahin nach dem Krieg ganz stark geliefert hat.

Hier mal einige Bilder. Eine der üblichen Zugpackungen.



Oder ein Güterwaggon. Die Kupplung ist die, die Heinen aus Solingen an seinen Waggons modifiziert verwendet hat. Das Kraus-Dreieck ist schwarz überlackiert.







Schönen Gruß
Udo


 
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Coelho de Sousa - TinPlate made in Portugal

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