es ist schon ein merkwürdiges Gefühl, wenn man nach über dreißig Jahren eine Lok aus der eigenen Produktion auf den Werktisch bekommt, zur Restaurierung und Ergänzung einiger Teile.
Die Lok entstammt einer Kleinserie von fünf Exemplaren, welche zwischen 1986 und 1989 in meiner Werkstatt entstanden ist. Die jetzt zu restaurierende Lok ging ursprünglich an einen Sammler in München. Vor einigen Jahren tauchte sie urplötzlich über Umwegen bei einem guten Bekannten von mir wieder auf.
Jetzt wird der Lok zu neuer Schönheit verholfen.
Das Gehäuse ist abgelaugt:
Fortsetzung folgt.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht!
aus welchem Material ist der überwiegende Teil des Gehäuses? Kupferblech wäre wohl zu weich. Ist das Bronzeblech? Oder hat sich nur durch das Ablaugen eine Verfärbung ergeben?
Die Stoßstellen der Profile der Fensterumrandungen liegen bei dieser älteren Lok offenbar immer unten in der Mitte. Wie handhabst Du das aktuell? Ich kann bei Deinen neuesten Projekten (z.B. BR 55.0) diese Stoßstellen nicht genau ausmachen. Liegen die ggf. absichtlich an immer unterschiedlichen Stellen?
Hallo Klaus Ja, ich kenne das Gefühl. Auch ich hätte mal eine Kleinserie von Postwagen für die 2 Achser gebaut. Davon stand ebenfalls einer nach Jahren auf meinem Tisch. Der hatte allerdings einen Transportschaden und musste in seinen Ursprungszustand versetzt werden. So wie ich Dich kenne wird diese Lok komplett überarbeitet. Gruß Frank
Zitat von hundewutz im Beitrag #5 ...ich kenne den Unterschied nicht - aber was ist das denn jetzt? Eine BR 85 wie in der Überschrift oder eine BR 84 wie auf den Maschine beschriftet?
Hallo Sebastian,
ich glaube, das kann man halten wie man will, erst recht bei einem Modell im Stil früherer Tinplate-Lokomotiven. Rein äußerlich waren die beiden Baureihen nahezu gleich (bis auf 84 003 und 004 mit Luttermöller-Antrieb) und unterschieden sich im wesentlichen durch die Achslast und kleinere Abweichungen bei "inneren" Werten wie Feuerbüchse, Zylinderdurchmesser und Kurvengängigkeit. Die Baureihe 85 war für die Höllentalbahn bestimmt und verblieb bei der DB. Die Nachfolgebaureihe 84 war für die mit leichterem Oberbau und engeren Radien versehene Müglitztalbahn bestimmt und blieb bei der DR. Sie hatte eine geringere Achslast und war für kleinere Kurvenradien vorgesehen.
Hallo Sebastian, eigentlich war das ein Schreibfehler. Ich habe die Lok nach den Plänen der BR 84 gebaut, aber wie Jürgen so schön erklärt hat: das ist völlig wurscht, ob BR 84 oder BR 85, da es sich hier ja um Tinplate handelt.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht!
Das mit Kupfer und Weichlöten sehe ich auch etwas kniffelig. Weißblech macht da mehr Spaß. Warum wurde Kupfer verwendet? Typisch wird ja Messing gerne genommen.
Hallo Harry, das Gehäuse hat mir der Besitzer bereits abgelaugt zugeschickt. Die Farbe ist im Bremsflüssigkeits-Bad runter gegangen. Ich selber lauge im Nitro-Bad ab.
Als die Loks entstanden, hatte ich eine große Menge Kupferblech, aber kein Weißblech. Da lag es nahe, das Kupferblech zu verwenden, zumal es sich auch noch hervorragend verarbeiten ließ. Allerdings mußte ich damals zum Löten schon mit "schwerem Gerät" ran, das Kupfergehäuse zieht mächtig Wärme! Dafür fließt das Lötzinn auf Kupfer prima, und Lötnähte nach dem Löten zu versäubern ist nahezu unnötig.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht!
Zitat von niko0801 im Beitrag #14Hallo Klaus, mit auseinanderfliegen meist du den Kessel und die Aufstiegsleiter? Gruß Norbert
Hallo Norbert, ja, das ist eine kniffelige Stelle, zumal der Besitzer dort auch noch einen winzigen Galeriestangenhalter angelötet hat. Und da das Kupfer mächtig Wärme zieht, und ich daher mit der Flamme drangehen muß, wird das nicht so einfach glatt gehen.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht!
Hallo Klaus, wenn du ein Blech das keinen Zinn annimmt unter den Kessel und die Aufstiegsleiter schiebst, gegebenenfalls etwas unterlegen, dann den Kessel und die Leiter mit Klammern fixierst, dürfte eigentlich nichts passieren. So blöde Stellen sind immer schwierig zu löten. Gruß Norbert
Hallo Leute, ich hab einfach die Augen zu gemacht und den Brenner angesetzt. In Verbindung mit viel Lötwasser und Kolophonium-Lötdraht hat es erstaunlicherweise gut geklappt, ich war selber überrascht.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht!
Hallo Norbert, das Lok-Gehäuse ist derzeit wieder beim Besitzer. Er soll sich die vorgenommenen Änderungen erst einmal anschauen, bevor das Gehäuse dann endgültig neu lackiert wird.
Ein Photo von der Lötstelle habe ich nicht gemacht, einfach aus dem Grund, daß man außer glatt verflossenem Lötzinn nichts Bedeutungsvolles sehen kann.
Die nächsten Bilder werden dann das lackierte Gehäuse zeigen.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht!
ich hatte die Bilder vom Besitzer der Lok bekommen, mit der Erlaubnis, diese hier zu veröffentlichen. Leider ist aber die rechtliche Lage nicht ganz klar, da die Bilder im Auftrag des Besitzers der Lok von einem Photographen gegen entsprechende Bezahlung gemacht wurden, dennoch aber die Rechte an den Bildern wohl beim Photographen und nicht beim Auftraggeber / Bezahler liegen.
Daher habe ich die Bilder vorsichtshalber hier entfernt, so leid mir das auch tut.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht!
Hallo Klaus Sehr schön geworden. Gut zu erkennen wie die eigenen Ansprüche steigen und letztendlich auch umgesetzt wurden. Viel mehr Details und immer noch eine astreine Tinplate Lok. Gruß Frank
ich bin immer wieder begeistert von Deinen Arbeiten. Ohne Deine Arbeiten und Unterstützung weiterer Tinplate-Fans hier aus dem Forum würde glaube ich vieles an tollen Exponaten irgendwann von der Bildfläche verschwinden. Ich denke da nur an meine Spur 0 Loks und unsere Vereinsanlage. Ohne Dich und weitere Unterstützer aus diesem Foren würden wahrscheinlich die Loks bis heute nicht laufen und die Anlage wäre auf dem "Müll" gelandet.