Decodereinbau BR118 Gützold/Piko

#1 von roggalli , 17.04.2016 18:05

Hallo alle zusammen,
da die DR V180 meine Lieblingslok ist, habe ich natürlich einige H0 Modelle.
Die sollen aber nicht nur rumstehen, sondern fahren. Also muß ein Decoder rein.
Wie ich das mache, will ich hier mal kurz zeigen.
Um diese Maschine geht es heute:

Erst mal das Gehäuse runter ist ja nur eine Schraube

Na klasse, keine Schnittstelle! Also gehts los.
Erst mal den Ramen nach oben abziehen, so sieht das aus:


den stelle ich erst mal beiseite und jetzt ist das Fahrwerk zugänglich

und wenn ich vorsichtig diesen Clip entferne kann ich das Drehgestell raus nehmen

da isses

Sieht gut aus, der Vorbesitzer war also ein Teppichbahner.
Kein Problem, die Loks werden sowieso jedes mal zerlegt und gereinigt.

Diese zwei Schrauben raus

und alles liegt in Einzelteilen vor mir


zum reinemachen benutze ich warmes Wasser mit einem ordentlichen Schuß Spülmittel


das wird erst mal zum trocknen beiseite gestellt


hierist der Rahmen mit den Kontakten für die Stromabnehmer zu sehen


Jetzt baue ich den Motor aus



die Halterung wird zur seit gedrückt

und da habe ich den Motor und die Halterung vor mir liegen




die zwei Spulen werden entfernt, die werden nicht mehr benötigt und wandern in die Grabbelkiste


jetzt kommt der Metallrahmen dran, erst das äußere Profil nach oben rausziehen

dann auseinanderbauen, dabei fällt die Glühlampe raus, auch die wandert in die Grabbelkiste, da kommen dann später LED´s rein


die beiden blauen Teile werden auch entfernt, weiter auseinanderbauen ist hier nicht nötig



Ich baue einen Lenz-Standart ein, der ist preiswert und gut, der Stecker wird einfach abgeschnitten. Zu sehen auch die LED mit Vorwiderstand. Die LED sind rot/weiß liegt aber nur daran, daß ich grad keine weißen mehr habe, ein Pin bleibt dann frei.
Auch den Widerstand muß ich nicht mit einbauen weil die LED bis 19V belastbar sind


Wie hier zu sehen ist, ist die LED etwas dicker als die Glühlampe und passt so nicht in die Halterung.


Mit ner Feile wird das passend gemacht

und noch ein wenig rund gefeilt

jetzt passt es


Jetzt guck ich mir mal die Radsätze an. Die Zahnräder sitzen fest, nur die Laufflächen der Räder sehen übel aus


Da muß die Motorsummse ran


so gefällt mir das schon besser, die Fusseln werden noch entfernt, sieht man immer erst auf den Fotos


Drehgestell zusammenbauen und etwas Öl kommt mit dazu

die Schleifkontakte noch auf die Laufflächen clipsen


fertig


Nachdem ich den Motor wieder in den Rahmen gebaut habe, werden die Kabel für die Stromabnahme (im Bild links) und für den Motorausgang (rechts) angelötet. Die Kabel habe ich entsprechend gekürzt um am Ende keinen Nudelsalat unter dem Gehäuse zu haben.


Jetzt baue ich die Drehgestelle wieder ein



Clip drauf, fertig!



den Metallrahmen zusammengesteckt und draufgebaut, so gehts erst mal zur ersten Probefahrt



Probefahrt wurde mit Erfolg absolviert, jetzt werden noch die LED eingebaut, den Pin für rot habe ich markiert, damit ich den weißen wiederfinde, weil ich die Pins kürzen muß. Etwas Schrumpfschlauch brauche ich auch noch.


Die Pins der LED habe ich gekürzt und 6 kurze Stücke vom Schrumpfschlauch abgeschnitten.
Ich habe sie schräg geschnitten, so decken sie die Anschlüsse an den LED später vollständig abund es kann keinen Kurzschluß geben.

Jetzt werden die Kabel für die Beleuchtung an die LED gelötet.
Das weiße Kabel an die Kathode, die Anode beider LED wird mit einem Kabel verbunden, vorher natürlich den Schrumpfschlauch auf die Kabel stecken.
Auf das Anodenverbindungskabel muß noch zusätzlich ein etwas längeres Stück Schrumpfschlauch für den Anschluß des gemeinsamen Rückleiters drauf.


Kabel dran, die Pins vorsichtig umbiegen und den Schrumpfschlauch nach vorn schieben.
Das rote Kabel hab ich angelötet, weil das Kabel vom Decodel nicht bis zu 2. Lampe reicht. Muß dann noch verbunden werden.
So sieht das dann aus.


Hier die Verbindung für die 2. LED


Das blaue Kabel ist der gemeinsame Rückleiter für die Beleuchtung.
Hier kommt normalerweise der Widerstand dran, brauch ich aber in diesem Fall nicht weil meine LED ja bis 19V belastbar sind.
Das schwarze Kabel wird dann etwa bei einem Drittel etwas abisoliert, einfach mit den Fingernägeln die Isolierung wegziehen.


Da kommt der blaue Rückleiter dran


Schrumpfschlauch drüber fertig.
So geht es dann zum Lichttest.


Test bestanden, jetzt werden die LED in den Rahmen eingebaut.


Der ehemalige Kontakt für die Glühlampe hat hier nur noch die Aufgabe die LED zu fixieren.



Jetzt das Klebepad auf die Rückseite des Decoders


und den Decoder an die Innenseite des Rahmens kleben


So gehts dann noch mal zur Probefahrt


Test bestanden Gehäuse drauf, fertig!


Und da fährt sie!


Das war die ganze Aktion und ich kann feststellen, daß die Fotografiererei anstrengender war als der Einbau.
Ich hab da auch noch ein par Wummen ohne Decoder rumstehen, die kommen als nächstes dran.


Viele Grüße, Uwe
Der edle Mensch ist würdevoll, ohne überheblich zu sein; der niedrig Gesinnte ist überheblich, ohne würdevoll zu sein-Konfuzius


Folgende Mitglieder finden das Top: Skl und carlo
Skl hat sich bedankt!
 
roggalli
Beiträge: 4.939
Registriert am: 05.04.2016


RE: Decodereinbau BR118 Gützold/Piko

#2 von Nepumuk , 18.04.2016 13:48

hallo,

ein wirklich toller beitrag.
wird bestimmt vielen helfen, nur mir nicht ich bleibe analog

gruß nepu


Erst Fahrausweise
kaufen
Dann Mitfahren!


 
Nepumuk
Beiträge: 626
Registriert am: 09.03.2010


RE: Decodereinbau BR118 Gützold/Piko

#3 von hannes , 19.04.2016 23:09

Hallo Uwe,
Das hast Du richtig gut beschrieben. Geht das auch mit den alten Piko oder Gützold Loks? E44, E46, z.B.
Gruß Matthias


 
hannes
Beiträge: 741
Registriert am: 27.02.2012


RE: Decodereinbau BR118 Gützold/Piko

#4 von Hoppyfreund , 20.04.2016 15:57

Hallo Hannes und Gemeinde,
sagen wir mal so, theoretisch geht auch die E44/46. Ich habe eine Piko BR 50 und eine BR 24 von Gützold mit Dekoder umgebaut und sie fähren beide. Siehe auch Thema "Zeigt her eure Umbauten, aus alt wird besser?"
Das Problem wird warscheinlich das Getriebe sein, denn es geht etwas schwer, man müßte mal messen was der Motor an Strom zieht.
MfG Andreas


Hoppyfreund  
Hoppyfreund
Beiträge: 311
Registriert am: 19.06.2011


RE: Decodereinbau BR118 Gützold/Piko

#5 von horst-dieter , 20.04.2016 16:24

Hallo Uwe, dass ist mal ein richtiger Umbaubeitrag.
Mit dem Fotografieren glaube ich dir gerne, dass dieses
viel Arbeit war. Man will ja weitermachen und jedesmal die Kamera.
Aber vielen Dank dafür.


Grüße aus Langen Rhein-Main


 
horst-dieter
Beiträge: 1.187
Registriert am: 20.11.2014


RE: Decodereinbau BR118 Gützold/Piko

#6 von telefonbahner , 20.04.2016 16:34

Hallo zusammen,
da sich gerade 2 E 46 auf meinem Arbeitsplatz herumsielen habe ich gleich mal den Strom gemessen: 0,6 bis 0,7 A.
Ich hab ja keine Ahnung wie groß diese Decoder sind aber Platz ist da eigentlich nur quer im Führerstand.
Das sieht dann aber genau so bescheuert aus wie bei der BRAWA - DR -V 23-Rangierlok.
Dort hockt schon bei der analogen Variante der Kurzschlussstecker bzw. nach dem Digitalkrameinbau der Decoder im Führerstand und füllt diesen aus.

Gruß Gerd aus Dresden

Nachtrag:
Hier sieht man den verfügbaren Platz für den Decoder-Einbau.



Gruß Gerd aus DD


 
telefonbahner
Beiträge: 18.086
Registriert am: 20.02.2010

zuletzt bearbeitet 20.04.2016 | Top

RE: Decodereinbau BR118 Gützold/Piko

#7 von roggalli , 20.04.2016 19:08

Hallo an Alle,
Danke fürs Feedback!
Die auf diesem Bild zu sehende 44 hab ich vor kurzem decoderisiert

die knarrt zwar erheblich beim fahren, aber das ist wohl normal so bei der alten Maschine.
Den Decoder hab ich am Motorblock angeklebt, so daß er nirgendwo gegenstößt und auch nicht zu sehen ist.
Mit der Stromaufnahme gibt´s keine Probleme.
Fotos vom Einbau habe ich keine, aber falls ich da noch die Beleuchtung nachrüste, zeig ich noch mal was vom Innenleben
Letztes Jahr hatte ich den Holzroller 211 035-1 auf der Werkbank und der hat ja 2 Motoren drin.
Da haben die Nachbarn gesagt, das geht nicht, zu hohe Stromaufnahme, aber er läuft und sogar mit Licht.
Hier mal ein Bild von der 44 von unten

Wie Andreas schon sagte, ist es prinzipiel möglich alle alten Loks zu decoderisieren, nur manchmal ist es eben etwas komplizierter als bei der gezeigten 118.
Der Holzroller hat mich schon etwas länger beschäftigt.
Die 244 hier werde ich in naher Zukunft mal angehen

kann aber dauern, weil die Gartensaison geht los und ich hab ja noch eine Dicke mit der ich durch den Garten brettern kann und ein neues Projekt ist da auch am Werden


Viele Grüße, Uwe
Der edle Mensch ist würdevoll, ohne überheblich zu sein; der niedrig Gesinnte ist überheblich, ohne würdevoll zu sein-Konfuzius


 
roggalli
Beiträge: 4.939
Registriert am: 05.04.2016


RE: Decodereinbau BR118 Gützold/Piko

#8 von Haennie , 21.04.2016 11:11

Hallo Uwe,
Danke für Deinen guten Beitrag. Hast Du mal die Lok längere Zeit laufen lassen? Ich habe bei mir mit den -allerdings nicht ganz neuen- Klebepads nicht so gute Erfahrung gemacht. Durch Wärme etc. haben die nicht lange gehalten und der Decoder lag dann lose in der Lok...
Gruß Hans


und immer Ha Ho He, Hertha BSC


 
Haennie
Beiträge: 1.102
Registriert am: 10.09.2007


RE: Decodereinbau BR118 Gützold/Piko

#9 von roggalli , 21.04.2016 19:33

Hallo Hans,
mit den Klebepads habe ich noch keine Probleme gehabt. Ich hab so etwa 30 Decoder verbaut und die auch an den unterschiedlichsten Stellen eingeklebt, funktioniert alles bestens.
Allerdings ist bei mir auch noch nie eine lok so lange am Stück gelaufen, daß sie sehr heiß geworden wäre.
Ist aber mal ne Idee für einen Testlauf, wenn ich das mal mache, zeige ich das Ergebnis hier.


Viele Grüße, Uwe
Der edle Mensch ist würdevoll, ohne überheblich zu sein; der niedrig Gesinnte ist überheblich, ohne würdevoll zu sein-Konfuzius


 
roggalli
Beiträge: 4.939
Registriert am: 05.04.2016


   

erstaunliche Tschechische Großdiesellok
einzelner Zwischenwagen??

  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz