Hier hatte das Entwicklungsteam in kurzer Zeit gewaltiges "aus dem Boden gestampft":
- Dampflok DB 050 058 mit Kabinentender (2363, später 7175) Klick sicher hat man hier von der gerade erst im Vorjahr erschienenen H0 - Schwester "abschauen" können
kann mir mal bitte jemand erklären, ob die Baugröße N damals schwer in den Marktanteilen wuchs, dass sich Fleischmann in dieses Feld vorwagte? Wie waren die Mitbewerber aufgestellt (Minitrix, Arnold)? War es leicht für Fleischmann, Marktanteile an sich zu holen?
Gruß Martin
Wenn Du meine Bilder anklickst, wachsen sie über sich hinaus.
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zur Startzeit der 1:160-Bahnen (Ende 60er, 70er Jahre) war ein Boom für US-Material zu verzeichnen. Damit sind Arnold und Minitrix schnell groß geworden, bis ein ziemlich jäher Absturz kam. Diese Hersteller haben aber mit diesen Modellen Erfahrungen gesammelt. Diese ersten US-Fahrzeuge waren bei weitem nicht so detailliert oder maßstäblich, wie man das wenig später schon bei N generell finden konnte. Von Fleischman allerdings gab es in N (anders als in H0!) nie US-Fahrzeuge: die waren ja schon genügend von Arnold und Trix im Markt präsent. - Die damaligen "drei großen" Hersteller in Westdeutschland lieferten reguläre oder Sonderserien-Artikel für Österreich und vor allem Schweiz: die klassischen deutschsprachigen MoBa-Länder. In N gab es keine Dominanz von Wechselstrom oder Märklin - ein riesiger Vorteil für einen offenen Markt, wo alles Material austauschbar und technisch kompatibel war und ist. Deswegen wirde ich bei meinem "Neustart" im Jahr 1972 N-Bahner.
In der Anfangszeit waren auch N-Fahrzeuge im Maßstab verkürzt. Außer bei Fleischman, als Spät-Einsteiger: "Modellbahn der Profis". - Arnold hatte als Erster die speziellle Chance des kleinen Maßstabs erkannt, auf Verkürzungen konsequent zu verzichten: in N waren maßstäblich lange Fahrzeuge viel eher Standard als in H0. Für Z war die maßstäbliche Länge von vornherein selbstverständlich. Arnold war insofern tatsächlich "Pionier der N-Bahn", als viele fortschrittliche Techniken vom damaligen Technik-Chef Ing.grad. Rolf Münzing in den Spielwarenmarkt eingeführt und breit propagiert wurden. Zu finden in den heute noch lesenswerten beiden Handbüchern der Fa. Arnold.
Roco war anfangs als Zulieferer für Trix (N) tätig. In der Früh-Phase als Modellbau-Unternehmen war die Familie Rössler (ROCO) aus Salzburg in allen Spuren (N, H0, auch 0) mit US-Bahnen aktiv, vor allem auch als Lohnfertiger für amerikanische MoBa-Anbieter. Roco kam vom Plastik-Spielzeug und von (in Deutschland eher ungeliebten) Militärmodellen zur Modellbahn: mit hoher Detaillierung und niedrigen Preisen, sowohl in H0 als auch gleich in N.
Viele Anbieter "sprangen damals auf den N-Zug auf": Lima (Italien), Rivarossi (Italien, mit riesigem farbenprächtigem US-Sortiment), Ibertren (Spanien, es gab den interessanten Talgo-Gliederzug!), sogar Piko (DDR). Von Piko gab es auch russische Weitstrecken-Wagen und russische Lokomotiven - leider in bescheidener Qualität. Verpackt in "ostblockmäßigen" Schiebeschachteln aus Pappe. Das war etwas für Spezialsammler - denn in Westdeutschland waren die Sachen kaum irgendwo im Handel zu kriegen.
Aber auch Rivarossi war Qualitätsmäßig eher in der Vitrine als im Anlageneinsatz gut aufgehoben. Die hatten sogar die riesigen amerikanischen Challenger und BigBoy Lokomotiven im Angebot. Bis die Insolvenz den Geschäftsbetrieb dieser Kultmarke aus Como beendete. - Eine Sonderstellung nahm Kato (Japan) ein: gute Qualität, internationale Modelle - wie den ersten französischen TGV. Und natürlich die Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszüge...
Uli
ALTE MODELLBAHN: alles, was veraltet ist Spielen statt Nieten zählen.
Danke an Uli für die Ausführungen zur kleinen Spur in den 1960 er bis 1970 er Jahren. Dazu möchte ich nur noch ergänzen, das der Wohnungsbau dieser Epoche (mit großzügig betonierten Bausünden in fast allen Großstädten wie Märkisches Viertel und Gropiusstadt in Berlin oder Steilshop und Mümmelmannsberg in Hamburg um nur ein paar Beispiele zu nennen) auch seinen Anteil am Erfolg der Spur N hatte. Die modernen Wohnungen boten selten Platz für Eisenbahnanlagen in H0. Fleischmann hatte nun 1967 gerade die Autorennbahn "Auto Rally" auf den Markt gebracht (das "Vergnügen" dauerte nicht all zu lang) und hatte offenbar genug Atem um auch noch mit piccolo zu starten.
Damit genug zu diesem Teil der Geschichte, bald geht es weiter mit den Neuheiten aus 1970
Gruß Gerrit
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Ganz toll, was Du hier alles einstellst! Wir sind ja beide "Fleischmänner" und Du kommst auch ursprünglich von H0. Auch wenn mir selber die N-Spur immer zu klein war und ich in den 70ern oft frustriert war, wenn Fleischmann mal wieder fast keine Neuheiten in H0 rausbrachte aber ein Feuerwerk in N, so finde ich die kleinen mechanischen Wunderwerke absolut faszinierend.
Viele Grüße aus dem Süden von Deinem Cousin Christoph alias Tane
- dazu passend die Loks: __- Tenderlok Br 91 GFN 7030 __- Diesellok BR 212 GFN 7230 (in Kurier und Katalog noch als BR 211 bezeichnet, ausgeliefert wohl von Beginn an als BR 212)
nun schauen wir in das Jahr 3 des Fleischmann - piccolo Sortiments.
Wenn der geneigte H0 - Bahner den Fleischmann Kurier No. 41 (Ausgabe 1 / 1971) aufschlug, dann stieg wohl ein gewisser Groll in ihm auf. Standen doch den 13 Fahrzeugneuheiten der großen Spur derer 20 in Spur N gegenüber.
Ich erlaube mir zu zitieren:
Seite 1: Dampfloks und Gleisbildstellwerk (für alle Spuren)
Seite 2
Seite 3
Seite 4
Seite 5
Viele der Neuheiten sind hier im Forum schon vertreten (die Links sind nun ergänzt).
Erstaunlich das die ersten langen Schnellzugwagen präsentiert werden, die passenden Loks aber wohl noch ein wenig auf sich warten lassen. Hier können die N- Bahner nur spekulieren, das es auch bald von Fleischmann eine 103 geben könnte (die erscheint 1971 nämlich in H0)
Damit genug für dieses Jahr (mannomann, schon 51 Jahre her....)
Gruß Gerrit
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zunächst die Auflösung der Rätselfrage aus dem letzten Post: Der Wagen hat(te) Klimaanlage (und für Dampffreunde misslich: nicht zu öffnende Fenster). Die Lok hatte allerdings keine 1000 V Sammelschiene mit 50 kW Leistung (sondern nur die klassische Dampfheizleitung). Also egal ob Sommer oder Winter: Die Fahrt in diesem Zug wäre kein Vergnügen für einen imaginären Fahrgast gewesen.
Nun also weiter in der Geschichte:
Wieder schreiten wir ein Jahr voran: Auszug aus dem Fleischmann Kurier No. 57 (Ausgabe 1 / 1975):
Halbseite 1 (oben gab's noch Spur H0 Neuheiten)
Seite 2
Seite 3
Mit 17 neuen Fahrzeugen wieder ein ordentlicher Zuwachs des Fuhrparks.
heir die Fortsetzung der vielseits geschätzten Zeitreise:
Ich zitiere den Fleischmann Kurier Ausgabe 61 (Heft 1 / 1976):
die erste Seite der piccolo - Neuheiten
und die zweite.
In diesem Jahr gabs mal (endlich) in Spur H0 mit 15 Fahrzeugmodellen mehr neues als in der kleinen Spur ("nur" 11 Neuheiten), dennoch durchaus bemerkenswerte Entwicklungen (der Antrieb des langen 614 ist für die viel zu kleinen Radien nicht gerade trivial).
Im einzelnen:
Loks: - GFN 7333: DB E- Lok 110.1 in Oceanblau / Beige - GFN 7381: DB E- Lok 151 in Oceanblau / Beige
Zubehör Spur N: - Handentkupplungsgleis nachträglich umrüstbar auf Elektroantrieb - Dreiwegweiche - Drehscheibe (elektrisch angetrieben) mit Ringlokschuppen
Zubehör für alle Spuren: - MSF - Trafos 6735 und 6755
Wie gewohnt werden die Links zu Einzelvorstellungen nach und nach eingearbeitet.
Damit genug für heute
Gruß Gerrit
P.S: Nachtrag zu den Wagen 8117 und 8325: Hier werden erstmals für piccolo Bestellnummern zum zweiten Mal belegt. 8117 war vorher der Liegewagen in Pop- Lackierung 8325 war zuvor der Kühlwagen mit Heineken Werbung
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Reisezugwagen: - 8086: DRG Ci4 (ex Ci 04 Pr) mit Bremserhaus - 8087: DRG C4i (ex Ci 04 Pr) ohne Bremserhaus - 8155: Nederlands Spoorwegen Intercity Wagen Plan W - 8161: DB Avmz 207 Eurofima in TEE Lackierung - 8165: DB Speisewagen "Quick Pick" - 8199: DB Schnellzugwagen Bm 235 mit Zugschlussbeleuchtung - 8693: Abteilwagen C6 der SNCF - 8694: Abteilwagen C6 der SNCF mit Bremserhaus - 8695: Gepäckwagen Dp der SNCF